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Wird 2G in Dresden kontrolliert?

In Restaurants, Kinos und den Zoo dürfen nur noch Geimpfte und Genesene. Doch wird das überhaupt überprüft?

Von Henry Berndt & Kay Haufe & Julia Vollmer
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In Restaurants gilt seit Montag die 2G-Regel.
In Restaurants gilt seit Montag die 2G-Regel. © dpa

Dresden. Seit Montag gelten in Dresden für die Innengastronomie, den Zoo und Museen strengere Regeln. Zutritt haben nur noch Geimpfte und Genese, Ausnahmen gibt es für Kinder.

Da sich aber viele Wirte und Veranstalter nicht an die Regeln halten, sollen diese nun stärker kontrolliert werden. Mit einem Erlass des Gesundheitsministeriums werden alle Landkreise und kreisfreien Städte verpflichtet, mindestens drei zusätzliche Kontrollteams aufzustellen. Sie sollen täglich im Einsatz sein und aus je einem Mitarbeiter des Ordnungs-, des Gesundheitsamtes und der Polizei bestehen. An diesem Mittwoch will der Corona-Ausschuss beraten, ob der Bußgeldkatalog noch einmal angepasst wird. Wer Ungeimpften Zutritt gewährt, kann bisher mit einem Bußgeld von bis zu 1.500 Euro bestraft werden.

Wann und wie oft kontrolliert das Ordnungsamt?

Die Ordnungshüter sind in den Lokalen und Kultureinrichtungen der Stadt unterwegs, in denen 2G gilt. "Bei den Kontrollen am Montag und Dienstag wurden fünf Verstöße gegen die 2G-Regel festgestellt", so das Ordnungsamt auf SZ-Anfrage. Darüber hinaus seien weitere Verstöße erfasst worden, die unter anderem die Hygienekonzepte und Maskenverstöße betrafen.

"Die Einhaltung der Regeln wird täglich während der Dienstzeiten von Mitarbeitenden des Ordnungsamtes kontrolliert und seit Dienstag durch Mitarbeitende der Polizei unterstützt", so die Stadt. Die mindestens vier Kontrollteams seien stadtweit im Einsatz und kontrollieren stichprobenartig sowie anlassbezogen aufgrund von Beschwerden oder Hinweisen.

Der Umfang der Kontrollen werde regelmäßig aktuell angepasst, so das Rathaus.

Kontrollieren die Gastronomen?

Im "Watzke" am Goldenen Reiter nimmt man es mit der Kontrollpflicht in der Innengastronomie genau. Am vergangenen Samstagnachmittag wurden alle Gäste, die über den extra gekennzeichneten Ausgang in das Lokal wollen, abgefangen und zum Eingang verwiesen. Dort sind die Nachweise über Impfung oder Genesung vorzuzeigen. Wer sie nicht hat, darf nicht ins Restaurant.

Doch das handhaben nicht alle Wirte so. In mehreren Gaststätten, quer über das gesamte Stadtgebiet verteilt, wird überhaupt nicht nach danach gefragt, ob die Gäste geimpft oder genesen sind. Sowohl in der Altstadt, im Barockviertel als auch in der Neustadt haben SZ-Reporter erlebt, dass weder der 2G-Nachweis noch die Kontaktverfolgung umgesetzt und kontrolliert werden.

Doch die Wirte müssen sich auf Kontrollen gefasst machen. Delizia-Wirtin Ina Giuffrida hat genau das erlebt. "Ich habe die Kontaktnachverfolgungszettel und mein Hygienekonzept nachweisen müssen", sagt sie. Für sie sei es selbstverständlich, sich die 2G-Nachweise zeigen zu lassen.

"Dass die 2G-Regel gilt, sehen wir recht unspektakulär und wir setzen sie selbstverständlich um", so auch Gerd Kastenmeier, vom Restaurant "Kastenmeiers". "Aus den letzten Wochen wissen wir, dass nur wenige von unseren Gästen nicht geimpft sind." Zwar habe er einzelne Absagen von größeren Tischgesellschaften bekommen. Das habe aber in diesen Fällen nicht an 2G gelegen, sondern generell an den steigenden Zahlen.

Florian Leisetritt, neuer Chef der Dresdner Hotel-Allianz und General Manager des Gewandhaus Dresden mahnt die Branche. "Ich appelliere an die Vernunft aller Wirte, dass die Regeln auch wirklich kontrolliert werden. Nur so können wir einen neuen Lockdown vermeiden und diesen wünscht sich ja nun wirklich niemand."

Wie kontrolliert die Bäder GmbH?

In den Dresdner Hallenbädern und Saunen gilt nach aktueller Corona-Schutz-Verordnung nach wie vor 3G, herein dürfen also Geimpfte, Genesene und Getestete. "Dies kontrollieren unsere Mitarbeiter vor Ort auch bei jedem Badegast", sagt Lars Kühl, der Sprecher der Dresdner Bäder GmbH. "2G als Zutrittskriterium wäre erst im Fall der ,Überlastungsstufe' bindend für uns." In der Bäder GmbH geht man davon aus, dass das demnächst eintritt. Dann werde dies entsprechend in den Bädern kontrolliert, so Kühl.

Allerdings haben Badegäste unterschiedliche Erfahrungen gemacht, was die Kontrollen anbelangt. Bei einer Familie wurde während der Herbstferien im neuen Kombibad in Prohlis kein Nachweis über 3G verlangt und sie konnte einfach so durchgehen. Während des Frühschwimmens wird dort jedoch sehr genau überprüft, dass die Gäste geimpft, genesen oder getestet sind.

Wie handhabt das der Zoo?

Im Dresdner Zoo wird der 2G-Nachweis am einzigen geöffneten Eingang an der Tiergartenstraße durch das Kassenpersonal kontrolliert. "Die Besucher waren auf die neue Regelung überwiegend vorbereitet und konnten damit den entsprechenden Nachweis vorzeigen", sagt Sprecherin Kerstin Eckart.

Auf Facebook seien die Reaktionen dagegen zum Teil sehr negativ gewesen. "Wir würden uns auch wünschen, keine Gäste ausschließen zu müssen", sagt Kerstin Eckart, "aber wir befolgen lediglich die gesetzlichen Vorgaben". Eine Prüfung durch das Ordnungsamt habe es bislang im Zoo nicht gegeben.

Derweil hat die Einrichtung entschieden, dass alle derzeit gültigen Jahreskarten zwei Monate länger genutzt werden können, unabhängig davon, ob deren Besitzer derzeit den Zoo besuchen können oder nicht.