SZ + Dresden
Merken

Kann der Striezelmarkt stattfinden?

Der Stadtrat bringt neue Ideen für Dresdens Weihnachtsmärkte im Corona-Jahr ins Spiel. Es gibt aber erhebliche Bedenken, ob sie überhaupt stattfinden.

Von Andreas Weller
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Ob der Striezelmarkt unter Corona-Bedingungen überhaupt durchgeführt werden kann, ist fraglich.
Ob der Striezelmarkt unter Corona-Bedingungen überhaupt durchgeführt werden kann, ist fraglich. © Sven Ellger

Dresden. An den Plänen von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), den Striezelmarkt auf das Terrassenufer auszudehnen, gibt es Kritik. Politiker befürchten ein Verkehrschaos. Nun wird eine andere Option ins Spiel gebracht. Allerdings herrschen wegen der steigenden Corona-Zahlen in Dresden Zweifel, ob überhaupt ein Weihnachtsmarkt stattfinden wird. 

Denn Dresdens Corona-Ampel droht von gelb auf orange umzuschlagen. Dennoch laufen die Planungen für den Striezelmarkt und die anderen Dresdner Weihnachtsmärkte weiter. In der anstehenden Stadtratssitzung sollen die Politiker zustimmen, dass die Flächen dafür vergrößert werden.

So soll für den Striezelmarkt beispielsweise auch das Terrassenufer genutzt werden dürfen. Der Weihnachtsmarkt an der Hauptstraße soll bis zum Goldener Reiter gehen, der an der Prager Straße über die komplette Einkaufsmeile und der am Neumarkt auch auf dem Jüdenhof stattfinden.

Stau vorprogrammiert

Grundsätzlich stehen die Stadträte zu diesen Plänen. "Hätte man mehr Zeit gehabt, hätte man sicher attraktivere Orte als das Terrassenufer gefunden", so FDP-Fraktionschef Holger Zastrow. Er denkt beispielsweise an den Fürstenzug oder den Schloßplatz. 

"Allerdings fordern wir ein Verkehrskonzept", so Zastrows Vize Robert Malorny. "Wenn das Terrassenufer komplett und die Wilsdruffer Straße einseitig gesperrt werden, ist der Stau vorprogrammiert." Außerdem will die FDP für die Weihnachtszeit zusätzliche Parkplätze auf dem Rathausvorplatz, unter der Marien- und Augustusbrücke und gegenüber vom Kongresszentrum am Haus der Presse.

Die CDU sieht das drohende Verkehrschaos ebenfalls, sagt aber, sie wird zustimmen, denn den Striezelmarkt durchzuführen, sei am Ende wichtiger. Sie schlägt allerdings vor, auf das Terrassenufer zu verzichten.

Wilsdruffer Straße statt Terrassenufer nutzen

Stattdessen solle die Wilsdruffer Straße, zwischen den Bahnstationen, für Stände genutzt werden. Dann müsste die Straße für den Verkehr in beide Richtung gesperrt werden, die Zufahrt zur Tiefgarage solle aber erhalten werden. Die Straßenbahnen sollten dann umgeleitet werden.

"Es ist fraglich, ob es bei diesen Infektionszahlen überhaupt den Striezelmarkt oder einen anderen Weihnachtsmarkt in Dresden geben wird", sagt SPD-Fraktionschefin Dana Frohwieser. Aber wenn, müssen die Verkehrseinschränkungen eben akzeptiert werden.

Auch FDP und Grüne betonen, dass die Corona-Zahlen bedenklich seien. Grünen-Fraktionschefin Christiane Filius-Jehne fordert aber, wenn die Märkte stattfinden, müsse es einen durchgehenden Radweg geben, um durch die Innenstadt zu kommen. "In zwei Wochen soll der Aufbau beginnen, dann werden wir genauer wissen, wo die Reise mit den Infektionszahlen hingeht." Dann müsse man sehr genau überlegen, ob die Märkte stattfinden können. "Wenn die Zahlen bis dahin weiter so steigen, sollten wir lieber einen klaren Schnitt machen", so Filius-Jehne. Das würde bedeuten, es gibt keine Weihnachtsmärkte.

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter "Dresden kompakt" und erhalten Sie alle Nachrichten aus der Stadt jeden Abend direkt in Ihr Postfach.

Mehr Nachrichten aus Dresden lesen Sie hier.