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"Macht Dresdens Elberadweg endlich durchgehend"

Zwischen Altwachwitz und Niederpoyritz müssen Radfahrer auf die Straße ausweichen. Das Problem ist seit 13 Jahren bekannt. Passiert ist bisher nichts.

Von Kay Haufe
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Kämpfen für einen durchgängigen Elberadweg: Hans-Georg Irmscher, Werner Neugebauer, Edwin Seifert (ADFC), Werner Schmiedecke und Hartmut Dressel. (v.l.)
Kämpfen für einen durchgängigen Elberadweg: Hans-Georg Irmscher, Werner Neugebauer, Edwin Seifert (ADFC), Werner Schmiedecke und Hartmut Dressel. (v.l.) © Kay Haufe

Dresden. Der Elberadweg ist der beliebteste der Stadt, entsprechend voll ist er. Da kam der neue Belag auf dem Körnerweg gerade recht, um ihn auch auf der rechtselbischen Seite besser befahrbar zu machen. Seitdem wird der Weg immer stärker genutzt, wie Radfahrzählungen des Allgemeinen deutschen Fahrradclubs (ADFC) ergeben haben.

Doch der Elberadweg hat weiterhin Schwachstellen, weshalb er von Berufspendlern oder Schulkindern kaum genutzt wird. Denn sie müssen zwischen der Laubegaster Straße in Niederpoyritz und Altwachwitz auf die Pillnitzer Landstraße ausweichen. Der schmale Trampelpfad auf den Elbwiesen oder der Treidelpfad direkt am Wasser sind nur schwer befahrbar. Die Fahrt auf der kurvigen Pillnitzer Landstraße indes ist gefährlich. Separate Radwege gibt es nicht und durch das ständig wechselnde Tempo zwischen 30 und 50 versuchen Autos permanent, an den langsameren Radfahrern trotz Gegenverkehrs vorbeizukommen. Immerhin über 10.000 Fahrzeuge sind hier täglich unterwegs.

Lösung für Never-Ending-Story?

"Hier fehlt ein wichtiger Lückenschluss auf der rechtselbischen Seite des Elbradweges und wir weisen seit 13 darauf hin", sagt Edwin Seifert, der Geschäftsführer des ADFC Dresden. Im Gepäck hat er beim Vor-Ort-Termin die zweieinhalb Seiten füllende Chronik der Never-Ending-Story. Eine Petition mit 2.000 Unterschriften an die damalige Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) markiert 2008 den Start der Bemühungen. Diverse Stadtratsbeschlüsse, Bebauungspläne und Bürgerversammlungen zum Thema später hat sich noch immer nichts verändert.

Radfahr-Enthusiasten wie der 80-Jährige Werner Schmiedecke, der schon seit 1987 der damaligen IG Radverkehr angehört, die im ADFC aufgegangen ist, fragen sich" Erleben wir den Bau des Radweges noch?" Für Edwin Seifert ist klar, dass das Projekt Elbradweg beschleunigt werden muss. "Macht ihn endlich durchgehend", fordert er die Verantwortlichen der Stadt auf.

Doch warum gestaltet sich der Bau des rund zwei Kilometer langen Lückenschlusses so kompliziert? In einer einer Vorlage zum Bebauungsplan ist zu lesen, dass es erhebliche Konflikte insbesondere zur Trassenführung im Abschnitt vom Fähranleger in Niederpoyritz bis zum Anschluss an die Laubegaster Straße gibt. Das sind nach Informationen des ADFC naturschutz- und trinkwasserechtliche Belange, die es zu klären gilt. Aber auch Grundstücksfragen, denn mit dem Bau des Radweges müssen auch sieben Eigentümer Flächen abgeben.

Um den Bau des rund 900 Meter langen Teilstückes von Altwachwitz bis zur Fähre Niederpoyritz zu beschleunigen, schlägt die Verwaltung vor, den Geltungsbereich des Bebauungsplanes in zwei Abschnitte zu teilen. Damit könnte die Planung für den ersten Bereich schon beginnen, während man für den Abschnitt bis zur Laubegaster Straße mehr Zeit für die Problemlösung hätte. Der Stadtbezirksbeirat Loschwitz soll an diesem Mittwoch darüber entscheiden, bevor der Bauausschuss abstimmt.

Wann könnte gebaut werden?

Nach Aussage des ADFC hat Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) in Aussicht gestellt, dass im kommenden Jahr mit dem Bau des 900-Meter-Strecke begonnen werden könnte. "Das ist eine unendlichen Geschichte, hier muss die Stadt endlich einen Zahn zulegen", fordert Seifert.

"Wir möchten auf unsere alten Tage noch erleben, einmal durchgängig und ungehindert auf dem rechten Ufer wenigstens bis Pillnitz radeln zu können, wie es der Stadtrat 2009 beschlossen hat", fordern die ADFC-Veteranen Hartmut Dreßel und Werner Schmiedecke vom Elbhang. Ihr Mitstreiter Werner Neugebauer aus dem Schönfelder Hochland weist darauf hin, wie wichtig die Verbindung auch für die Weiterfahrt ins Hochland ist.

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