Dresden. „Dresden Nazifrei“ ruft gemeinsam mit der SPD, den Jusos, den Grünen und der Linken für den 12. Dezember auf, sich den umstrittenen Bündnis „Querdenken“ in den Weg zu stellen. Unter dem Motto: „Querstellen statt Querdenken“ sind von „Dresden Nazifrei“ Kundgebungen auf der Cocker-Wiese und im Umfeld angemeldet. Die Parteien haben Kundgebungen in der Altstadt angemeldet, heißt es von den Veranstaltern.
Auf den Kundgebungen gilt eine strikte Masken- und Abstandspflicht. Es wurden mehrere Kundgebungen angemeldet, damit alle, die ihren Protest auf die Straße tragen möchten, dies unter Einhaltung aller geltenden Regeln tun können, so die Veranstalter.
„Viel zu lange haben wir diesem demokratiefeindlichen Treiben selbst untätig zugeschaut. Die Menschen bei den ‚Querdenken‘-Kundgebungen und ihre Parolen werden immer radikaler in der Aufstellung vom antidemokratischen Forderungen", so Alwin von Havelhoeven von „Dresden Nazifrei“:
So sieht das auch Christopher Colditz, Linken-Stadtrat: „Während medizinisches Personal derzeit alles Menschenmögliche macht, um Leben zu retten, gefährden Wissenschaftsverweigerer und extreme Rechte Menschenleben durch ihr Verhalten und spalten durch Hetze die Gesellschaft. Diesen Verschwörungsideologen werden wir deutlich widersprechen.“
Klemens Schneider, Sprecher der Grünen: „Bei Querdenken demonstrieren Rechtsradikale und Hooligans, die Infektionsschutzregeln bewusst brechen wollen. Dem stellen wir uns sichtbar aber sicher entgegen.“
Die nächste Kundgebung planen „Querdenken“ und andere Gruppen für den 12. Dezember. Was konkret dann zu erwarten ist, ist bisher unklar. Die Versammlung wurde unter dem Titel "Frieden, Freiheit und Demokratie in Zeiten von Corona sowie gegen die Unverhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen (insb. die Maskenpflicht)" angemeldet.
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Im Oktober lief die "Querdenken"-Kundgebung in Leipzig massiv aus dem Ruder. Über 20.000 Teilnehmer - andere sprechen von mehr als 45.000 - davon laut Polizei etwa 90 Prozent ohne Schutzmaske, obwohl diese verpflichtend angeordnet war, um in dieser Zeit überhaupt Versammlungen durchführen zu dürfen. Bereits Ende Oktober trugen die meisten Teilnehmer keine Masken, Hunderte legten Atteste vor, deren Echtheit die Polizei nicht in allen Fällen überprüfen konnte, wie sie später mitteilte. Einige der Maskenbefreiungen erschienen offensichtlich gefälscht, deshalb wurden mehrere Verfahren wegen des Verdachts der Urkundenfälschung eingeleitet. Zudem wurde mutmaßlich mehrfach der Hitler-Gruß gezeigt, was zu weiteren Verfahren führte. Im Nachgang dann gab es heftige Kritik, dass diese Versammlung überhaupt zugelassen und wegen der Verstöße dann nicht aufgelöst wurde.