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Machbarkeitsstudie: Dresdens Bewerbung für die Buga 2033 steht fast nichts mehr im Weg

Am Freitag hat Dresden die Machbarkeitsstudie zur Bewerbung für die Bundesgartenschau 2033 vorgestellt. Was geplant ist, wie viel die Buga Dresden kostet und wie es weitergeht.

Von Dirk Hein & Connor Endt
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Teil des Dresdner Buga-Geländes soll das Pinguincafé werden, das früher im Zoo stand.
Teil des Dresdner Buga-Geländes soll das Pinguincafé werden, das früher im Zoo stand. © Landeshauptstadt Dresden

Dresden. Bereits seit dem vergangenen Jahr ist klar: Dresden will die Bundesgartenschau (Buga) 2033 ausrichten. Nur wie diese großen Pläne umgesetzt werden sollen, darüber wurde in der Stadt viel diskutiert.

Im Frühjahr beauftragte die Stadt deshalb die Arbeitsgemeinschaft Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH (KEM) und die Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Bewerbung um die Bundesgartenschau. Rund 250.000 Euro an Planungsmitteln wurde damals dafür investiert. Am Mittwoch wurde die 94-seitige Studie vorgestellt.

Buga 2033 in Dresden: Was ist geplant?

Das Leitthema für die Bewerbung für die Buga 2033 lautet "Trümmerareale erwachen zu lebendigen Grünräumen". "Wir wollen lebenswerte grüne Orte schaffen und gleichzeitig an Dresdens Geschichte erinnern", sagte Landschaftsarchitekt Ulrich Krüger bei der Präsentation der Studie.

Dafür sollen besondere Grünflächen in der Nähe der Trümmerhalden entstehen, die von der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg zeugen. Das ist die Trümmerhalde im Südpark, der Trümmerberg in Leuben, der Trümmerberg beim Ostragehege, der Proschhübel am Hechtpark und der St. Pauli Friedhof.

Viele Details zu den geplanten Projekten sind schon seit Monaten bekannt. In einem Interview mit Sächsische.de hatte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) bereits die zentralen Vorhaben erläutert: Am Südpark wird die Stadt eine Brücke bauen, auf der Fußgänger und Radfahrer über die B 170 in den Volkspark Räcknitz und bis zur Bismarcksäule fahren und laufen können. Auch der Hechtpark und Proschhübel sollen über einen Grünstreifen miteinander verbunden werden. An den Kiesseen Leuben soll zudem eine Badestelle gebaut werden.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (r.) blättert durch die Machbarkeitsstudie für Dresdens Bewerbung für die Bundesgartenschau.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (r.) blättert durch die Machbarkeitsstudie für Dresdens Bewerbung für die Bundesgartenschau. © Sven Ellger

Ein weiteres Großprojekt ist das "Blaue Band" Geberbach. Dabei soll ein vier Kilometer langes grünes Band angelegt werden, das sich von der Mügelner Straße in Prohlis bis zur Elbe zieht. Das Projekt ist Teil der Vorbereitungen der Buga 2033 und soll mehr als 100 Millionen Euro kosten. Gebaut würde in mehreren Abschnitten zwischen 2029 und 2032.

Wie wird der Verkehr geregelt?

Auch bei dem Thema Verkehr bleibt es bei den ursprünglichen Plänen. Busshuttles sollen Besucher von einem Areal zum nächsten transportieren. So soll verhindert werden, dass Buga-Besucher die Stadt verstopfen, weil sie individuell mit dem Auto anreisen.

"Bei der Buga in Mannheim sind 31 Prozent der Besucher mit dem eigenen PKW angereist", sagt Jochen Sander, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft (DGB). "Ich hoffe, dass wir in Dresden in 2033 auf geringere Werte kommen."

Dresden hat den Vorteil, dass die meisten Buga-Standorte in der Nähe von S-Bahn-Stationen gelegen sind. In der Studie wird geplant, dass Besucher höchstens ein Mal umsteigen müssen, wenn sie einen neuen Standort besichtigen wollen.

Was kostet der Eintritt für die Buga 2033 in Dresden?

Noch sind die genauen Preise für die Bundesgartenschau unbekannt. "Die Preise orientieren sich an der Buga in Mannheim", sagt Michael Kroll. Dort kostet der Eintritt aktuell 28 Euro pro Tag. Laut Kroll soll der Eintritt für Kinder bis 14 Jahre kostenlos sein.

"Wir haben aber auch ein Zwei-Tages-Ticket angesetzt, weil man an einem Tag nicht unbedingt alle Standorte besuchen kann", so Kroll. Zudem diskutiere man über eine Jahreskarte für bestimmte Areale der Buga. So könnten Dresdnerinnen und Dresdner jederzeit die Areale betreten, ohne ständig ein Ticket zu lösen.

Wie teuer wird die Buga für Dresden?

Aktuell geht die Stadt davon aus, dass 2,9 Millionen Besucher zur Buga nach Dresden kommen. Die Stadt rechnet mit Ausgaben in Höhe von rund 80 Millionen Euro. Rund 62 Millionen Euro wird die Stadt vermutlich einnehmen. Das bedeutet ein Defizit von gut 18 Millionen Euro.

Weitere Kosten kommen hinzu: Die Kernareale müssen umfassend umgebaut werden. Auch in der Gartenstadt Hellerau und Prohlis stehen Sanierungen an. Aktuell rechnet die Stadt mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 175 Millionen Euro. Rund 117 Millionen Euro sollen demnach über Fördermittel akquiriert werden. Übrig bleibt ein Eigenanteil für die Stadt in Höhe von 58,5 Millionen Euro.

Wie geht es jetzt weiter?

Am 14. Dezember 2023 entscheidet der Stadtrat, ob sich Dresden für die Ausrichtung der Buga 2023 bewirbt. Wenn das Ergebnis positiv ausfällt, wird die Bewerbung an die DBG übergeben.

Die DGB muss anschließend zustimmen. Dann wird ein Vertrag geschlossen und eine Durchführungsgesellschaft gegründet, die sich um Investitionen sowie die Planung und Durchführung der Buga kümmert.

Von 2025 bis 2027 könnten dann Planungsvorhaben ausgeschrieben und Vorbereitungen getroffen werden. Von 2027 bis 2032 würden Planungs- und Bauphase stattfinden. Wenn dieser Plan aufgeht, dürfte der Bundesgartenschau von April bis Oktober 2033 nichts mehr im Wege stehen.