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Ukrainische Community feiert Dankesfest auf Dresdner Neumarkt

Rund 7.000 Geflüchtete aus der Ukraine leben in Dresden. Ein großes Problem für sie ist die Wohnungssuche. Am Samstag haben sie sich bei den Dresdnern für deren Hilfe bedankt.

Von Julia Vollmer
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Die ukrainische Gemeinschaft in Dresden hat sich am Samstagnachmittag auf dem Neumarkt mit einem Fest bei den Dresdnern für ihre Unterstützung bedankt.
Die ukrainische Gemeinschaft in Dresden hat sich am Samstagnachmittag auf dem Neumarkt mit einem Fest bei den Dresdnern für ihre Unterstützung bedankt. © Christian Juppe

Dresden. Danke. Das ist die Botschaft, mit der sich die ukrainische Gemeinschaft am Samstag an die Dresdner wendet. Sie lud am Nachmittag auf den Neumarkt zu einem Fest ein. "Wir möchten uns mit dem Fest bei allen Dresdnerinnen und Dresdnern sowie Helferinnen und Helfern aus Nah und Fern für die Hilfsbereitschaft, Unterstützung und Herzlichkeit des letzten halben Jahres bedanken", so Natalija Bock von der ukrainischen Community. Das Fest wird durch die Stadt unterstützt.

"Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine haben die Dresdnerinnen und Dresdner eine unglaubliche Solidarität und Hilfsbereitschaft gezeigt. Gerade die ukrainische Community hier in Dresden hat dabei fast Übermenschliches geleistet, war Tag und Nacht im Einsatz", sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert.

Natalija Bock von der ukrainischen Community in Dresden.
Natalija Bock von der ukrainischen Community in Dresden. © René Meinig

Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine sind aktuell in Dresden registriert?

Gegenwärtig sind 7.893 Geflüchtete aus der Ukraine in Dresden registriert. Darunter laut Sozialamt 2.851 Kinder. Die Stadt verhängte nach Wochen des großen Zustroms an Geflüchteten aus der Ukraine Mitte Mai einen Aufnahmestopp. Daher kamen in den Sommermonaten nur 32 Personen aus der Ukraine nach Dresden eingereist, weitere 65 Personen sind von anderen Ort innerhalb Deutschlands nach Dresden zugezogen. Das geht nur noch als Familiennachzug.

Wie viele Menschen, die nach Dresden gekommen waren, sind wieder in die Ukraine zurückgekehrt?

"Es gehen viele Menschen gerade wieder zurück in die Ukraine, vor allem nach Kiew", beobachtet Natalija Bock vom ukrainischen Koordinationszentrum. Sie hätten Sehnsucht nach ihren Vätern, Männern und Brüdern, die dort bleiben mussten. Es gebe immer noch Sirenenalarm, aber in Teilen sei ein "normales" Leben mit Arbeiten und sogar Café-Besuchen wieder möglich.

Die Stadt kann dazu nach eigener Angabe "keine verlässliche Antwort geben". Rückkehrfälle auf Eigeninitiative der Geflüchteten würden statistisch nicht erfasst und seien gegenwärtig auch noch nicht prognostizierbar.

Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden.
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden. © Christian Juppe
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden.
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden. © Christian Juppe
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden.
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden. © Christian Juppe
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden.
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden. © Christian Juppe
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden.
Impressionen vom Dankesfest der ukrainischen Gemeinschaft in Dresden. © Christian Juppe

Wie viele Menschen konnten in eine Wohnung der Stadt umziehen?

Wo sollen die Menschen untergebracht werden - das war wochenlang eines der größten Probleme. Die Geflüchteten mussten teils monatelang in Turnhallen und der Messe schlafen. Zurzeit sind laut Stadt nur 428 Geflüchtete aus der Ukraine in von der Stadt bereitgestellten Gewährleistungswohnungen untergebracht. Der übergroße Teil ist also, so auch Natalija Bock und der Flüchtlingsrat, immer noch privat bei Dresdnern oder in Wohnungen, die selbst gesucht wurden, untergebracht.

Die Stadt kann auf Sächsische.de-Anfrage nicht sagen, wie viele Menschen privat bei Dresdnern untergebracht sind. "Das Sozialamt kann lediglich zu untergebrachten Personen im Sozialhilfeleistungsbezug Aussagen treffen. Nach aktuellem Kenntnisstand sind zehn Personen bei Gastfamilien untergebracht." Über die Anzahl an Personen, welche nicht im Sozialhilfeleistungsbezug stehen und bei Gastfamilien untergebracht sind, liegen dem Sozialamt keine Angaben vor.

Die Stadt muss auf Sächsische.de-Anfrage einräumen, dass sämtliche Kapazitäten für Geflüchtete, auch aus anderen Ländern als der Ukraine, erschöpft sind. "Es besteht zwischen der Stadt als Untere Unterbringungsbehörde und der Landesdirektion Sachsen ein Zuweisungsstopp, sodass Aufnahmen nur in besonders gelagerten Einzelfällen erfolgen", so das Sozialamt. An der Schaffung von weiteren Unterbringungskapazitäten werde derzeit unter Mitwirkung aller beteiligten Ämter "mit Hochdruck gearbeitet".