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Den Notfall üben: Braucht Dresden einen "Tag der Krisenvorsorge"?

Stromausfälle, Fluten, keine Wasserversorgung: Dresden soll sich besser auf langandauernde Krisen vorbereiten, fordert eine Fraktion im Stadtrat. Was nun geplant ist.

Von Dirk Hein
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Braucht Dresden eine bessere Krisenvorsorge?
Braucht Dresden eine bessere Krisenvorsorge? © Symbolbild: dpa/Jessica Lichetzki

Dresden. Fahrstühle blieben stecken, Bahnen fuhren nicht, die Produktion stoppte: Eine Stunde lang waren große Teile von Dresden im Sommer 2021 ohne Strom. Obwohl dieses "größere Störungsereignis" weit von einem echten Blackout entfernt war, zeigt es die Anfälligkeit moderner Städte in Notlagen.

Die Freien Wähler/Freien Bürger im Stadtrat schlag jetzt vor, ausgewählte Krisenszenarien jährlich an einem "Tag der Krisenvorsorge" großflächig zu üben. Um dies anzuschieben, wurde jetzt ein entsprechender Antrag in den Rat eingebracht. Konkret soll OB Dirk Hilbert (FDP) beauftragt werden, einen solchen Tag in Zukunft jährlich zu organisieren. An diesem Tag sollen "konkrete Abläufe zum Verhalten in einem Notfall" geübt werden.

Was genau dann geübt werden soll, überlässt der Antrag der Stadtverwaltung. Diese solle die entsprechenden Konzepte entwickeln. "Wir wollen keine Panik verbreiten, aber auch bei uns kann es zu Einschränkungen kommen. Darauf müssen wir gedanklich und praktisch vorbereitet sein", sagt Fraktionsvize Claus Lippmann.

Zumindest das Datum der jährlichen Großübung wollen die Freien Wähler vorgeben, den 12. August. An diesem Tag wurde im Jahr 2002 gegen 18 Uhr für die Landeshauptstadt Katastrophenalarm ausgelöst, eine Jahrtausendflut hatte Dresden erreicht. Fraktionschef Jens Genschmar: "Es braucht nicht immer so eine Katastrophe, damit Dresden aus den Folgen lernen kann."

Der Tag sei zudem bewusst gewählt, weil er auch in den Schulferien oder am Wochenende liegen kann, Stadtverwaltung und Krisenhelfer dann unterschiedlich stark besetzt sein könnten.

Zumindest momentan fehlt es laut Jens Genschmar im Rathaus am Problembewusstsein, dies soll durch den Antrag geändert werden. Ob dieser im Rat eine Mehrheit findet, ist jedoch offen. Eine Entscheidung wird im Sommer erwartet.