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Nach Austritt und Brandbrief: So lief die Vorstandswahl der Dresdner CDU-Fraktion

Peter Krüger steuert die Dresdner CDU durch stürmische Zeiten. Am Dienstag stellte er sich erneut zur Wahl. Wer die CDU-Fraktion zukünftig steuert.

Von Dirk Hein
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Stellte sich erneut zur Wahl als Chef der Dresdner CDU-Fraktion: Peter Krüger
Stellte sich erneut zur Wahl als Chef der Dresdner CDU-Fraktion: Peter Krüger © René Meinig

Dresden. Die letzten Wochen waren insgesamt unruhig für die CDU-Fraktion im Dresdner Stadtrat. Die ehemals größte Fraktion im Rat ist jetzt auf die Größe der AfD gestutzt worden. Turnusmäßig wurde am Dienstag dennoch ein neuer Vorstand gewählt.

Dabei wurde der bisherige Fraktionschef Peter Krüger ohne Gegenkandidat wiedergewählt. Als Stellvertreter wurden Mirko Köhler und Heike Ahnert bestimmt. Der bisherige Stellvertreter Steffen Kaden trat nicht erneut an. Er ist fraktionsintern als zukünftiger Bürgermeister vorgesehen. Die CDU hat dafür die Rückendeckung von Grünen, Linken und SPD. Gewählt wurde bisher jedoch nicht, da OB Dirk Hilbert seine Zustimmung zur aktuellen Besetzung der neuen Bürgermeisterriege verweigert.

"Ich freue mich über die Wiederwahl und das entgegengebrachte Vertrauen, die Fraktion in die Kommunalwahl 2024 führen zu dürfen", sagte Krüger kurz nach der Wahl. Die CDU habe ein starkes Team und "eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Vorstandsmitgliedern."

Geht es nach Krüger, kommt seine Fraktion mit der Wahl endlich zur Ruhe. Die letzten Monate waren hingegen gekennzeichnet von Reibereien und einem tragischen Ereignis. Ende Juli verstarb Manuela Graul im Alter von 58 Jahren. Manuela Graul war für die Freien Bürger in den Stadtrat eingezogen, schloss sich dort aber der CDU an. Ihr Nachfolger Claus Lippmann geht einen anderen Weg. Er wird sich stattdessen den Freien Wählern anschließen.

Ende August hatte bereits CDU-Stadträtin Silvana Wendt ihre Fraktion verlassen und war ebenfalls zu den Freien Wählern gewechselt. Ihre Begründung: "Machtpolitik und Postengeschacher statt fachlich fundierter Entscheidungen, das ist nicht mein Verständnis von Kommunalpolitik", so Wendt. Daher habe sie, "nach langer Überlegung, diesen Schritt getan, der mir nach 21 Jahren Mitgliedschaft in der CDU nicht leichtgefallen ist."

Davon abgesehen gab es weitere Brandherde. In einem Brief, der auch an Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ging, forderte die Stadträtin Petra Nikolov beispielsweise, den "Pakt mit Rot-Rot-Grün endlich aufzulösen". Noch immer bindet sich die CDU bei der Neuwahl von fünf Bürgermeisterposten das linke Bündnis - unterstützt im gleichen Atemzug aber OB Dirk Hilbert (FDP), der die Macht von Grünen, Linken und SPD bei der Neubesetzung eindämmen will. Frau Nikolov nahm aus Protest an den aktuellen Wahlen innerhalb ihrer Fraktion nicht teil.