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So gedenkt Dresden der Toten vom 13. Februar 1945 in diesem Jahr

Der Bombenangriff auf Dresden jährt sich zum 79. Mal. Diese Gedenkveranstaltungen, Konzerte und Demonstrationen sind in diesem Jahr geplant.

Von Andreas Weller
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Die Menschenkette soll wie im vergangenen Jahr wieder ein Zeichen zum Schutz der Stadt sein.
Die Menschenkette soll wie im vergangenen Jahr wieder ein Zeichen zum Schutz der Stadt sein. © Sven Ellger

Dresden. Das Erstarken von Rechtsextremisten macht den 13. Februar in Dresden zu einem Tag, an dem es neben dem Gedenken auch darum geht, ein Zeichen gegen Menschenverachtung zu setzen. Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) ruft dazu auf, sich in die Menschenkette einzureihen.

Gedenkveranstaltungen sind über den kompletten Tag verteilt geplant, die Stadt hat seit mehreren Jahren die Strategie des dezentralen Gedenkens. Was, wann und wo geplant ist.

Gedenkveranstaltungen bereits ab dem Morgen

Die Gedenkveranstaltungen beginnen mit der Kranzniederlegung um 9.30 Uhr auf dem Nordfriedhof am Kannenhenkelweg, inklusive Andacht und Ansprache. Um 10.30 Uhr beginnt auf dem Neuen Katholischen Friedhof an der Bremer Straße das Gedenken an die Bombenopfer von 1945, die dort begraben wurden. Auf dem Friedhof gibt es zudem Gedenkstätten für die zwölf Mitglieder der Widerstandsgruppe "Schwarze Legion" und eine, die an die Opfer des Faschismus aus 14 Nationen erinnert.

Ab 11 Uhr findet auf dem Heidefriedhof an der Moritzburger Landstraße die Veranstaltung des Verein "Denk Mal Fort!" statt.

Die Frauenkirche ist der Ort für zahlreiche Veranstaltungen an diesem Tag. Los geht es um 12 Uhr im Hauptraum mit "Friedenswort & Orgelklang", mit einem Versöhnungsgebet aus Coventry und einer zentralen Kirchenführung. Von 16 bis 22 Uhr findet vor der Kirche das "stille Gedenken" statt, ab 18.30 Uhr soll eine fast 20 Meter große Kerze aus tausenden Lichtern gebildet werden, als "Mahnung gegen jeden Missbrauch des Gedenktages", wie es die Stiftung Frauenkirche bezeichnet.

Ebenfalls um 12 Uhr beginnt die Mahnwache "Für Frieden – gegen Krieg und Gewalt überall" auf dem Postplatz der Initiative "Omas gegen Rechts Dresden". Vom Postplatz geht es um 14.30 Uhr zum Kulturpalast und dann zur Schlossstraße.

Die Katholische Erwachsenenbildung Sachsen und der Verein "Denk Mal Fort" führen um 16 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem Altmarkt durch. Schauspieler Tom Quaas liest Texte zum Tag, Studentenpfarrer Michael Beschorner und es gibt Musik, unter anderem mit Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Rudolf Mauersberger, Emanuel Vogt und Johann Sebastian Bach. Der Eintritt ist frei.

Menschenkette soll sich um 18 Uhr schließen

OB Hilbert ruft erneut dazu auf, sich an der Menschenkette zu beteiligen. Tausende Dresdnerinnen und Dresdner treffen sich dafür um 17 Uhr an der Goldenen Pforte des Rathauses am Rathausplatz. In seiner Einladung dazu, bezieht er sich auch auf die heutige Zeit und das Erstarken der extremen Rechten, insbesondere der AfD, die die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland propagieren. "Mehr denn je müssen wir gemeinsam wachsam sein und Menschenverachtung, Antisemitismus und Intoleranz entschieden entgegentreten", so Hilbert. "Auch dafür steht unsere Menschenkette am 13. Februar. Nie wieder dürfen wir Rechtsextremen die Verantwortung für unsere Stadt, für unser Land überlassen." Die Kette soll sich um 18 Uhr unter dem Geläut der Dresdner Kirchenglocken um das Stadtzentrum schließen und für etwa zehn Minuten geschlossen bleiben.

Konzerte zum Gedenken

Im Anschluss an die Kette startet um 18.15 Uhr der Dresdner Gedenkweg an der Synagoge am Hasenberg. Dieser führt über mehrere Stationen wie dem Trümmerstück der Frauenkirche an der Nordseite der Kirche, die Kathedrale und die Busmannkapelle. An den einzelnen Orten werden die Aspekte des Gedenktages in Texten vorgetragen.

In der Semperoper auf dem Theaterplatz wird ab 19 Uhr das 6. Symphoniekonzert von Johannes Brahms gespielt. Parallel dazu gibt es ab 19.30 Uhr im Kulturpalast das Konzert zum 13. Februar der Dresdner Philharmonie. Bereits um 16.45 Uhr lädt die Philharmonie zum Bürgersingen vor dem Kulturpalast ein.

Veranstaltungen bis in die Nacht

Um 21.45 Uhr beginnt das stadtweite Geläut der Kirchenglocken. Danach gibt es in der Frauenkirche ab 22 Uhr die "Nacht der Stimmen". "In einer Zeit, die in Osteuropa und Nahost durch Kriege geprägt ist und in der hierzulande die Werte unserer Gesellschaft unverhohlen verunglimpft werden, reicht ein stilles Erinnern allein nicht aus", so die Stiftung Frauenkirche. Vertreter der Stadtgesellschaft sollen dort berichten, wie sie sich konkret für Demokratie einsetzen.

Außerdem sind auch wieder eine Versammlung der AfD auf dem Altmarkt und mehrere Protestveranstaltungen dagegen geplant.