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Millionengeschäft: Was Dresden für den Striezelmarkt ausgibt und einnimmt

Über zwei Millionen Menschen besuchten 2023 den Striezelmarkt. Um den zu veranstalten, gibt Dresden über eine Million Euro aus. Was im Gegenzug eingenommen wird.

Von Dirk Hein
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Über zwei Millionen Menschen besuchten 2023 den Striezelmarkt.
Über zwei Millionen Menschen besuchten 2023 den Striezelmarkt. © Matthias Rietschel

Dresden. Mehr Interesse an den Markt-Tassen, mehr verkaufter Glühwein, volle Hotels: Der Dresdner Striezelmarkt ist ein echter Wirtschaftsfaktor. Das zahlen Händler, um auf den Markt zu kommen. Uns so viel gibt die Stadt im Gegenzug wieder aus.

Welche Gebühren zahlen die Markthändler?

Welche Gebühren auf dem Striezelmarkt erhoben werden, regelt in der Landeshauptstadt die Marktgebührensatzung. Erlassen wurde diese Gebührensatzung im Jahr 2000 noch unter OB Herbert Wagner (CDU). Zuletzt erhöht wurden diese Gebühren 2011 unter Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU).

Demnach werden für einen "Pavillon mit alkoholischen Heißgetränken" pro Striezelmarkt 11.800 Euro fällig. Eine "Kerzenwerkstatt mit Verkauf" wird mit 6.000 Euro berechnet, ein Kinderfahrgeschäft und eine Kindereisenbahn mit 1.550 Euro.

Für andere Marktstände wird eine Gebühr je Quadratmeter Fläche erhoben. Für einen "Imbiss mit alkoholischen Heißgetränken" sind dies 720 Euro, für einen Verkaufsstand mit "handwerklicher Vorführung" im Gegenzug nur 105 Euro.

Die exakten Einnahmen der Stadt daraus für das Jahr 2023 liegen erst Ende Januar 2024 vor. "Für den Markt 2022 waren es nach Buchungsschluss 1,01 Millionen Euro", sagt Steffen Rietzschel, Amtsleiter im Amt für Wirtschaftsförderung.

Welche Ausgaben hat Dresden auf dem Striezelmarkt?

Die Kostenübersicht für den Striezelmarkt 2023 liegt ebenfalls vollständig erst zu Beginn des Folgejahres vor. Dennoch gibt es Richtwerte: Die GEMA-Gebühr für Musik auf dem Markt lag viele Jahre bei etwa 5.000 Euro. Doch diese Abgabe entwickeln sich immer mehr zum Faktor auf dem Markt. Die GEMA hat ihre Forderung jedenfalls zwischenzeitlich von 5.000 auf 50.000 Euro pro Marktjahr erhöht. Für 2023 ist die Höhe der Gebühr laut Rathaus "noch nicht abschließend geklärt, derzeit laufen Verhandlungen". Aus Protest dagegen blieben viele Märkte, unter anderem der Striezelmarkt selber, dieses Jahr für einige Stunden still.

Der Striezelmarktbaum selber kostet die Stadt nichts - "wir rufen dafür in regelmäßigen Abständen private Spender auf", so Amtsleiter Rietzschel. Kosten werden fällig für den Transport und die Beleuchtung. 2022 summierten sich die Ausgaben auf 13.800 Euro.

Für die Beleuchtung von zum Beispiel Pyramide, Schwibbogen und Tanne zahlte die Stadt 2022 immerhin 80.000 Euro Stromkosten. Auch aufgrund der noch immer hohen Terrorwarnung wurden 158.000 Euro für verschiedene Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben. Die sanitätsdienstliche Absicherung kostete 32.500 Euro, die Abfallentsorgung weitere 21.600 Euro. In Summe beliefen sich die "direkten Sachkosten" für den Markt 2022 auf 1,24 Millionen Euro.

Was verdient Dresden an den anderen Märkten?

Die Landeshauptstadt organisiert nur den Striezelmarkt als mit Abstand größten und wichtigsten Weihnachtsmarkt der Stadt selber. Die sogenannten thematischen Weihnachtsmärkte werden von privaten Betreibern organisiert und durchgeführt. Diese zahlen dafür an die Stadt eine Konzessionsabgabe.

Für den "Augustusmarkt" an der Hauptstraße und den "romantischen Weihnachtsmarkt am Schloss" werden jeweils 25.000 Euro pro Jahr fällig. Die "Dresdner Winterlichter" zahlen 35.000 Euro, der neue finnische Weihnachtsmarkt auf dem Postplatz 38.000 Euro an die Stadt. Am teuersten ist die Marktgebühr am Neumarkt. Der "Advent auf dem Neumarkt" zahlt 45.000 Euro an Abgaben an die Stadt.

Im Gegenzug fallen aber erneut Kosten für die Stadt an. So wird zum Beispiel der Zugfahrtschutz, also die Terrorsperren, am Neumarkt durch die Verwaltung bezahlt.