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Immer wieder Probleme mit Brücken in Dresden: Stadträte fordern Bericht

Immer wieder gibt es Probleme an den Dresdner Brücken. Neben einigen Elbbrücken sind auch die Prießnitzbrücke, Nossener Brücke und die Brücke am Industriegelände betroffen. Deshalb wird Aufklärung gefordert.

Von Andreas Weller
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Auf der Brücke an der Königsbrücker Straße in Dresden mussten mangels Standsicherheit bereits Spuren gesperrt werden.
Auf der Brücke an der Königsbrücker Straße in Dresden mussten mangels Standsicherheit bereits Spuren gesperrt werden. © Rene Meinig (Archiv)

Dresden. Brücken sind immer wieder Thema in Dresden. Diskussionen gibt es aber nicht nur um Elbquerungen wie das Blaue Wunder oder die Albertbrücke, sondern auch andere Brücken. Jetzt reicht es einer Fraktion, sie will so schnell wie möglich wissen, wie der Zustand sämtlicher Brücken in Dresden ist, um sich im Zweifel auf teure Sanierungen oder Neubauten einstellen zu können.

Welche Brücken sind aktuell von Problemen betroffen?

Die Sanierung der Albertbrücke hat insgesamt acht Jahre gedauert, weil es immer wieder zu Verzögerungen kam. Beim Blauen Wunder musste der Baustart verschoben werden, weil ein Bieter das Ergebnis die Ausschreibung anficht. Um die Nossener Brücke gibt es Ärger, weil eine Fahrspur gesperrt ist.

Dazu kommt, dass wegen der Erneuerung einer Brücke über die Prießnitz auf der Bautzner Straße Dauerstau herrscht. Die Brücke an der Königsbrücker Straße, über die Bahngleise am Industriegelände, ist einsturzgefährdet. Dort wird immer mehr von den Autospuren weggenommen, sie wird bald dauerhaft überwacht, weil die Tragfähigkeit nicht sichergestellt ist.

Was wird gefordert?

Brücken sind wichtige Bestandteile der kommunalen Infrastruktur und häufig genug neuralgische Punkte im Verkehrssystem, sagt der Dresdner Stadtrat Torsten Nitzsche (Freie Wähler). Deshalb müsse Pflege und Sanierung von Brücken eine Priorität haben und auch Geld dafür eingeplant werden. Da habe Nitzsche so seine Zweifel, ob dies ausreichend seitens der Dresdner Stadtverwaltung geschieht.

Deshalb fordert Nitzsche für den Stadtrat eine komplette Übersicht über den Zustand aller Brückenbauwerke in Dresden, um die benötigten Mittel bei der Aufstellung des nächsten Haushaltes einplanen zu können. Deshalb will die Fraktion per Antrag erreichen, dass dem Stadtrat unverzüglich ein solcher Bericht vorgelegt wird, spätestens bis zum 30. Juni 2024. Denn dann gehe es in die Haushaltsverhandlungen für die darauffolgenden zwei Jahre.

"Wer den Zustand unserer Brücken ignoriert, der gefährdet nicht nur unsere Infrastruktur, er gefährdet die Gesundheit der Nutzer und im schwersten Fall sogar Menschenleben", so Nitzsche. Dann attackiert der Stadtrat Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne). "Der grüne Baubürgermeister sollte endlich seine Arbeit machen und sich um den Erhalt der Dresdner Straßen und Brücken kümmern, statt seinen ideologischen Träumen von der autofreien Stadt nachzuhängen."

Was ist neu an der Forderung?

Ähnlich hat das auch bereits die Initiative "Automobil in Dresden" gefordert. Das war eine Forderung einer Interessensgruppe. Nun soll der gesamte Stadtrat darüber abstimmen, ob für alle Brücken in Dresden Zustandsberichte gefordert werden. Die Stadt macht den Zustand der Elbbrücken bereits regelmäßig öffentlich, indem diese überprüft und die Ergebnisse bekannt gegeben werden.

Beschließt der Rat den Antrag der Freien Wähler, muss die Stadtverwaltung zu sämtlichen Brücken in Dresden einen Zustandsbericht erstellen. Insgesamt verfügt Dresden über mehr als 300 Brücken- und Ingenieurbauwerke.