So reagiert Dresden auf den Brummi-Ärger an der Stauffenbergallee

Dresden. Das Grundproblem ist seit Monaten im Amt bekannt: Die Anfahrt der Laster zum Hauptzollamt führt zu Rückstaus. Lkw parken im Umfeld rechtswidrig, insbesondere an den Wochenenden. Die Grundstücksausfahrten in dem Areal sind mitunter verstellt. Anwohner vor Ort sind verärgert und entsetzt über Müll und Fäkalien.
"Darüber ist unser Geschäftsbereich seit mehreren Monaten im Gespräch mit dem Hauptzollamt, einer Spedition und mit Anliegern", sagt die persönliche Referentin von Baubürgermeister Stephan Kühn, Doris Oser. Bereits umgesetzt wurde ein weitreichendes Park- oder Halteverbot. Entlang der Mehrzahl der kleinen Straßen zwischen Stauffenbergallee und Fabricestraße dürfen keine Autos mehr halten. Die Straßenverkehrsbehörde prüft, ob aktuell nochmals nachjustiert werden kann und muss.

"Auf dieses Halteverbot wird das Straßen- und Tiefbauamt zusätzlich durch mehrsprachige Hinweisschilder aufmerksam machen", so Frau Oser. Ausgeschildert wird in den Sprachen deutsch, englisch, russisch, serbisch und türkisch. Hinweistafeln sollen bereits auf der Zufahrt in der Radeburger Straße und dann nochmals in der Stauffenbergallee aufgestellt werden.
Weiterhin hat das Rathaus in den letzten Wochen geprüft, ob das bereits gültige Halteverbot an den Einfahrten durch eine Zickzack-Linie noch deutlicher hervorgehoben werden kann. Dies scheint aber nicht umsetzbar. Jedoch wurden legale Parkmöglichkeiten neu geschaffen: Das Halteverbot an der Stauffenbergallee zwischen Reiterberg und Hammerweg wurde abgeordnet. Damit weniger Müll wild herumliegt, werden zusätzliche Abfallbehälter aufgestellt.
Lösung: Zollamt soll umziehen
So schnell wie möglich will die Stadt das Problem jedoch grundsätzlich anders lösen. Das Zollamt soll in einem Gewerbegebiet direkt an der Autobahnabfahrt Neustadt neu gebaut werden. Aktuell befinden sich dort Brachflächen und der P+R Parkplatz Kaditz, der teilweise in die neue Zollanlage integriert werden soll.
Doch dafür ist ein komplett neues Bebauungsplanverfahrens notwendig. Laut Rathaus wird das dauern: "Aufgrund der Komplexität der Planung ist mit einer mehrjährigen Verfahrensdauer zu rechnen". Zudem gab es im Rat bereits reichlich Widerstand. CDU-Stadtrat Veit Böhm befürchtet beispielsweise eine schlichte Verlagerung der Brummi-Staus von der Stauffenbergallee in Richtung der neuen Wohngebiete in Übigau und Mickten.