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Handschuhe schützen kaum vor Corona

Viele Menschen tragen jetzt Einweghandschuhe, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Doch der Nutzen ist eher gering.

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Wer Handschuhe trägt und sich dann trotzdem ins Gesicht fasst, ist vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht geschützt.
Wer Handschuhe trägt und sich dann trotzdem ins Gesicht fasst, ist vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht geschützt. © Sebastian Gollnow/dpa

Köln. Einmalhandschuhe aus Latex oder Nitrilkautschuk schützen ihre Träger kaum vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus Sars-CoV2. So ein Handschuh sei nicht hundertprozentig dicht und nehme außerdem alles auf, was man berühre - etwa von Türklinken oder Einkaufswagen, sagt Prof. Janne Vehreschild vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI). "Er bietet damit kaum einen Vorteil."

Vehreschild führt aus: "Das Virus kommt nicht über die Handflächen, sondern über Schleimhäute in den Körper, etwa wenn man sich an die Nase oder den Mund fasst." Insofern sei eigentlich der wichtigste Rat, sich draußen oder beim Einkaufen ist nicht mit der Hand an die Nase, den Mund oder in die Augen zu greifen. Bei der Rückkehr nach Hause wäscht man sich gründlich die Hände oder desinfiziert sie. Und natürlich gilt generell: Abstand zu anderen halten.

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) sieht eine gute Handhygiene als wichtigen Teil des Schutzes vor Ansteckung. Einmalhandschuhe zum Schutz empfehlen weder das RKI noch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Richtig angewendet, sind Einmalhandschuhe aber nicht komplett nutzlos: "Wenn Sie Handschuhe in die Hosentasche stecken, und sie zum Beispiel speziell zum Einkauf anziehen, und nach dem Verstauen der Lebensmittel und dem Wegbringen des Einkaufswagens wegwerfen", sagt Vehreschild. Damit senke man das Risiko einer Infektion möglicherweise ein bisschen. Man könne vorher aber auch den Griff des Wagens desinfizieren oder danach die Hände reinigen. (dpa)

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