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Platz 2 im SZ-Pfannkuchen-Voting: Diese Familienbäckerei baut auf Zusammenhalt

27 Prozent der Stimmen gehen an Bäckerei Höfchen aus Rietschen. Die Chefs erzählen spannende Details - übers Naschwerk und über einen baldigen Generationenwechsel.

Von Marc Hörcher
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Mitarbeiter der Bäckerei Höfchen zeigen Pfannkuchen: Bäckergeselle Dirk Jackisch (von links), Büroleiterin Konstanze Jahn und Produktionsleiter David Jahn.
Mitarbeiter der Bäckerei Höfchen zeigen Pfannkuchen: Bäckergeselle Dirk Jackisch (von links), Büroleiterin Konstanze Jahn und Produktionsleiter David Jahn. © Martin Schneider

Große Bäckereiketten im Landkreis Görlitz wachsen stetig und eröffnen neue Filialen und Cafés. Doch wenn es nach den Lesern von Sächsische.de geht, dann sind es andere Protagonisten in der Branche, die ins Scheinwerferlicht gehören: Die kleineren Dorfbäcker im Norden der Region rund um Niesky haben insgesamt bemerkenswert gut abgeschnitten beim Online-Voting um die besten Pfannkuchen auf Sächsische.de. So auch die Bäckerei Höfchen mit Hauptsitz in Rietschen. Der Familienbetrieb mit 48 Mitarbeitern war bereits in der Vorrunde gut dabei und schaffte es dort auf Platz 3 von insgesamt 20. In der zweiten Runde mausert sich das Unternehmen sogar einen Platz höher: 27 Prozent der 4.570 Stimmen erzielt Höfchen für sein Karnevals-Gebäck. In den insgesamt acht Höfchen-Filialen gibt es die nicht nur zur Faschingszeit, sondern das gesamte Jahr über. Das hat Höfchen übrigens mit Platz 3 und Platz 1 gemeinsam.

Lothar Bienst, Vorsitzender der Fraktion der CDU im Kreistag, verkaufte vor einigen Jahren im Rahmen einer Aktion Backwaren in der Bäckerei Höfchen in Daubitz.
Lothar Bienst, Vorsitzender der Fraktion der CDU im Kreistag, verkaufte vor einigen Jahren im Rahmen einer Aktion Backwaren in der Bäckerei Höfchen in Daubitz. © Privatfoto

Den Traditionsbetrieb gibt es seit 1866. Jetziger Chef ist der 68-jährige Lothar Höfchen - noch. Zum 1. Januar 2024 übergibt Höfchen die Betriebsleitung an seinen Schwiegersohn David Jahn. Der 41-Jährige ist derzeit Produktionschef im Unternehmen, seine 46-jährige Ehefrau Konstanze Jahn leitet den Verkauf.

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Wir besuchen die Jahns in ihrer Produktionsstätte. Der Betriebschef in spe lässt ein wenig hinter die Kulissen schauen, was das süße Geheimrezept angeht: „Es fängt damit an, dass wir sehr hochwertiges Fett einsetzen“, sagt er. Solches mit einem hohen Rauchpunkt. Das sei nicht zuletzt auch für die Mitarbeiter angenehm, damit die nicht ständig im extremen Rauch stehen müssen. Das „A und O“ sei die Zeit nach dem Kneten, das Einhalten der Teigruhe. Dann kommen die Gebäckstücke in die Fritteuse, dort werden sie gebräunt. Nur, wenn alle Schritte korrekt eingehalten werden, entsteht der schöne Kragen an den Faschingskrapfen. Die Optik ist dem Bäckereibetrieb wichtig, einen gewissen Stolz darauf merkt man ihnen an.

Und welche Füllung ist bei den Kunden am beliebtesten? Marmelade geht immer, sagt Frau Jahn. Ein paar Liebhaber hat auch die Variante mit Pflaumenmus. Und auf die Eierlikör-Krapfen freuen sich die Leute immer richtig, aber die gibt es nur an besonderen Tagen - kürzlich zum 11.11. etwa. Da kann auch David Jahn schwer widerstehen. „Ich bin auch der Eierlikör-Typ, ganz eindeutig“, sagt er schmunzelnd. Zum ersten Mal vom Voting erfahren haben die Bäckersleute, als ihnen ein Freund den Link per WhatsApp schickte. Die Freude war da bereits groß und der Abstimmungs-Link wurde fleißig geteilt, an Mitarbeiter, Kunden und Vereine wie den örtlichen Karnevalsclub, den der Betrieb unterstützt. Überhaupt ist Zusammenhalt aus Sicht der Chefetage wichtig - untereinander, im Dorf, und sogar auch zu anderen Landbäckereien. Man sehe sich nicht als Konkurrenz, im Gegenteil, helfe einander sogar mal mit Hefe aus, wenn es gehe, sagt die Verkaufsleiterin - in einer Zeit, die für das gesamte Handwerk nicht einfach ist. Insofern freut sie sich für ihre Landbäckerei-Kollegen, die so abgeräumt haben, mit.

Redaktions-Fazit: Schön locker gebacken

Auch die Redaktion hat sich durchgetestet. „Schön locker gebacken“, „Hat bestanden“ und „Das ist der beste“ lauten die kulinarischen Urteile der Kollegen. Dabei stellen wir den besten Pfannkuchen doch erst in der morgigen Ausgabe vor. Aber freilich hat jeder seinen Favoriten - Geschmackssache eben.

Zum Nikolaustag backen Schüler der vierten Klasse der Grundschule Daubitz leckere Plätzchen in der Bäckerei Höfchen.
Zum Nikolaustag backen Schüler der vierten Klasse der Grundschule Daubitz leckere Plätzchen in der Bäckerei Höfchen. ©  SZ-Archiv

Hinweis: Bei dem Voting handelt es sich um keine repräsentative Umfrage, sondern um eine Abstimmung unter Sächsische.de-Lesern. Mehrfachteilnahmen oder Teilnahmen außerhalb von Görlitz, Niesky und Umgebung können nicht ausgeschlossen werden. Das Teilen unseres Votings auf Social Media ist erlaubt und erwünscht. Unfaire Wettbewerbs-Methoden wie "Kundengeschenke" führen zum sofortigen Ausschluss. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.