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Die Flut von 2010 in Bildern

Unzählige Fotos gibt es von der Katastrophe, die sich am 7. August zum zehnten Mal jährt. Die SZ zeigt einige von ihnen.

Von Ingo Kramer & Daniela Pfeiffer
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Vom polnischen Ufer aus war das Neiße-Hochwasser 2010 gut zu sehen. Die flußseitigen Häuser der Hotherstraße (rechts) stehen allesamt im Wasser.
Vom polnischen Ufer aus war das Neiße-Hochwasser 2010 gut zu sehen. Die flußseitigen Häuser der Hotherstraße (rechts) stehen allesamt im Wasser. © Nikolai Schmidt

Es sieht aus wie nach einem Tsunami, oder nach einem Erdbeben. Und doch stammen die Bilder nicht aus Asien oder Südamerika, sondern aus dem Landkreis Görlitz. Aus Hagenwerder, der Görlitzer Altstadt, Rothenburg – jenen Orten an der Neiße, die am 7. August 2010 nach tagelangen Regenfällen und schließlich dem Bruch des Witka-Staudamms auf polnischer Seite von der Neißeflut getroffen wurden. 

Sanitäter der Johanniter und Malteser
evakuierten die Bewohner des Franckehauses im Martinshof Rothenburg.
Sanitäter der Johanniter und Malteser evakuierten die Bewohner des Franckehauses im Martinshof Rothenburg. © Archiv: Rolf Ullmann
Tino Kittner schlief während des Hochwassers erschöpft in einem seiner
Schlauchboote in der Neiße-Taverne seiner Firma Neiße Tours.
Tino Kittner schlief während des Hochwassers erschöpft in einem seiner Schlauchboote in der Neiße-Taverne seiner Firma Neiße Tours. © Archiv: Rolf Ullmann
Zwischen Zentendorf und Steinbach stapelten Soldaten der Bundeswehr, Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und Angehörige des Technischen Hilfswerks Sandsäcke, um den Damm zu halten und den nahegelegenen Martinshof zu schützen. Das gelang.
Zwischen Zentendorf und Steinbach stapelten Soldaten der Bundeswehr, Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und Angehörige des Technischen Hilfswerks Sandsäcke, um den Damm zu halten und den nahegelegenen Martinshof zu schützen. Das gelang. © Archiv: Rolf Ullmann
An Helfern mangelte es damals zum Glück nicht.
An Helfern mangelte es damals zum Glück nicht. © Archiv: Rolf Ullmann
In Hagenwerder schafften es viele Menschen nicht, ihre Autos rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
In Hagenwerder schafften es viele Menschen nicht, ihre Autos rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. © Nikolai Schmidt
Als das Wasser weg war, stand Elfriede mit ihrer Familie in Hagenwerder vor einem Trümmerhaufen. Im Haus war die erste Etage völlig unbewohnbar geworden, die Versicherung zahlte nicht, der Vater war schon zu alt, um einen Kredit zu bekommen.
Als das Wasser weg war, stand Elfriede mit ihrer Familie in Hagenwerder vor einem Trümmerhaufen. Im Haus war die erste Etage völlig unbewohnbar geworden, die Versicherung zahlte nicht, der Vater war schon zu alt, um einen Kredit zu bekommen. © Nikolai Schmidt
Die Wassermassen lockten am 8. August 2010 viele Schaulustige auf die Altstadtbrücke in Görlitz.
Die Wassermassen lockten am 8. August 2010 viele Schaulustige auf die Altstadtbrücke in Görlitz. © Nikolai Schmidt
Von diesem Grenzpfosten an der Uferstraße in Görlitz schaute nur noch die Spitze aus dem Wasser.
Von diesem Grenzpfosten an der Uferstraße in Görlitz schaute nur noch die Spitze aus dem Wasser. © Nikolai Schmidt
Die Mieter der Parterrewohnungen in der Görlitzer Hotherstraße verloren bei dem Hochwasser fast all ihr Hab und Gut.
Die Mieter der Parterrewohnungen in der Görlitzer Hotherstraße verloren bei dem Hochwasser fast all ihr Hab und Gut. © Nikolai Schmidt
Auch im Görlitzer Stadthallengarten stand die Neiße.
Auch im Görlitzer Stadthallengarten stand die Neiße. © Nikolai Schmidt
Die Uferstraße versank in den Fluten, nur die Bäume, die Altstadtbrücke, der Turm am Eingang zum Ochsenzwinger, Laternen, Verkehrsschilder und die rote Skulptur schauen heraus.
Die Uferstraße versank in den Fluten, nur die Bäume, die Altstadtbrücke, der Turm am Eingang zum Ochsenzwinger, Laternen, Verkehrsschilder und die rote Skulptur schauen heraus. © Nikolai Schmidt
Viel fehlte nicht, um auch die Altstadtbrücke zu überfluten.
Viel fehlte nicht, um auch die Altstadtbrücke zu überfluten. © Nikolai Schmidt
Das ehemalige Kondensatorenwerk stand genauso im Wasser wie die Häuser auf der anderen Straßenseite.
Das ehemalige Kondensatorenwerk stand genauso im Wasser wie die Häuser auf der anderen Straßenseite. © Nikolai Schmidt
Auch der Schöps stieg über seine Ufer. Der Hof des früheren Tanzlokals „Grüne Aue“ in Ebersbach stand deshalb ebenfalls unter Wasser.
Auch der Schöps stieg über seine Ufer. Der Hof des früheren Tanzlokals „Grüne Aue“ in Ebersbach stand deshalb ebenfalls unter Wasser. © Nikolai Schmidt
Zur Lagebesprechung mit Sachsens damaligem Innenminister Markus Ulbig (links) erschien auch der damalige Bundestagsabgeordnete und heutige Ministerpräsident Michael Kretschmer (3. v. l.).
Zur Lagebesprechung mit Sachsens damaligem Innenminister Markus Ulbig (links) erschien auch der damalige Bundestagsabgeordnete und heutige Ministerpräsident Michael Kretschmer (3. v. l.). © Nikolai Schmidt
Das nie dagewesene Hochwasser an der Neiße zog in jenen August-Tagen auch viele überregionale Medien nach Görlitz. Hier gibt der damalige Oberbürgermeister Joachim Paulick dem Nachrichtensender ntv ein Interview.
Das nie dagewesene Hochwasser an der Neiße zog in jenen August-Tagen auch viele überregionale Medien nach Görlitz. Hier gibt der damalige Oberbürgermeister Joachim Paulick dem Nachrichtensender ntv ein Interview. © Nikolai Schmidt
Bange Minuten in Hagenwerder: Das Wasser kam so schnell, dass die Menschen davon völlig überrascht wurden – und sich wie hier plötzlich in gefährlichen Situationen befanden.
Bange Minuten in Hagenwerder: Das Wasser kam so schnell, dass die Menschen davon völlig überrascht wurden – und sich wie hier plötzlich in gefährlichen Situationen befanden. © Nikolai Schmidt
Die Geschichte des Mädchens Elfriede hat 2010 viele bewegt: Sie wohnte damals mit ihrer Familie in Hagenwerder – abgelegen, in der Nähe des ISG-Sportkomplexes und nahe an der Neiße. Als die Flutwelle kam, musste die damals Elfjährige schwimmen. Das Wasser stieg höher als sie groß war. Vorn an der B 99 angekommen, fischten Feuerwehrleute das Mädchen aus dem Wasser.
Die Geschichte des Mädchens Elfriede hat 2010 viele bewegt: Sie wohnte damals mit ihrer Familie in Hagenwerder – abgelegen, in der Nähe des ISG-Sportkomplexes und nahe an der Neiße. Als die Flutwelle kam, musste die damals Elfjährige schwimmen. Das Wasser stieg höher als sie groß war. Vorn an der B 99 angekommen, fischten Feuerwehrleute das Mädchen aus dem Wasser. © Nikolai Schmidt
Wenigstens ein Bauwerk im Stadthallengarten blieb vom Hochwasser verschont.
Wenigstens ein Bauwerk im Stadthallengarten blieb vom Hochwasser verschont. © Nikolai Schmidt
Diese Sandsackbarriere sollte in Zgorzelec Schlimmeres verhindern.
Diese Sandsackbarriere sollte in Zgorzelec Schlimmeres verhindern. © Nikolai Schmidt
Trauriger Anblick: Die Wassermassen machten natürlich auch vor dem Friedhof in Hagenwerder nicht halt.
Trauriger Anblick: Die Wassermassen machten natürlich auch vor dem Friedhof in Hagenwerder nicht halt. © Nikolai Schmidt
Der Nordoststrand am Berzdorfer See wurde mitsamt der Uferpromenade schwer beschädigt.
Der Nordoststrand am Berzdorfer See wurde mitsamt der Uferpromenade schwer beschädigt. © Nikolai Schmidt
Der Friedhof in Hagenwerder wurde von Osten her überflutet: Das Wasser kam über den Neiße-Radweg.
Der Friedhof in Hagenwerder wurde von Osten her überflutet: Das Wasser kam über den Neiße-Radweg. © Nikolai Schmidt
Auch die Brücke an der B99 in Hagenwerder wurde ein Opfer der Fluten.
Auch die Brücke an der B99 in Hagenwerder wurde ein Opfer der Fluten. © Nikolai Schmidt

Wie durch ein Wunder kam in dem damals rasant steigenden Wasser kein Mensch ums Leben. Doch bei den Betroffenen saß der Schock tief, die Schäden an Privathäusern und öffentlichen Gebäuden gingen in die Millionen. Der Wiederaufbau dauerte einige Jahre. Viel Geld floss aus Fördertöpfen des Freistaates in die Region. In Görlitz sind beispielsweise die neue Sporthalle in der Hugo-Keller-Straße und die Sanierung des Stadions der Freundschaft in Weinhübel zum großen Teil aus Flutmitteln finanziert worden. Hagenwerder bekam ein neues Feuerwehrdepot.

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