Dresden. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat Stefan Kutschke nach den Morddrohungen gegen den Dynamo-Kapitän und dessen Familie Mut zugesprochen. "Lasst uns diejenigen, die den Kapitän und seine Familie bedrohen, stoppen. Man muss ihnen sagen: 'Stopp, das geht so nicht.' So lassen wir nicht miteinander umgehen", sagte Kretschmer am Freitag am Rande eines Pressetermins, bei dem ihm ein großformatiges Foto der Fußball-Legende Hans-Jürgen "Dixie" Dörner (1951-2022) überreicht wurde.

Es zeigt Dynamos Ehrenspielführer bei einem Spiel gegen Sachsenring Zwickau im April 1979 im damaligen Dynamo-Stadion. Dresden gewann das Duell mit 4:0, Dörner konnte sich als zweifacher Torschütze auszeichnen.

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Aufgenommen wurde das Foto vom Zwickauer Sportfotograf Frank Kruczynski, der sehr gern aus der Froschperspektive fotografiert. Sein Original befindet sich im Archiv des Dresdner Fußballmuseums. Im Büro des Ministerpräsidenten in der sächsischen Staatskanzlei hängt über dem Schreibtisch nun eine Kopie der Aufnahme.

"Es erfüllt uns mit Stolz, dass Sachsens Ministerpräsident jetzt ein Foto unseres großen Dynamo-Idols in seinem Arbeitszimmer hängen hat", sagte Dynamo-Präsident Holger Scholze, der das Bild gemeinsam übergab mit Steffen Dörner, dem Sohn von Hans-Jürgen "Dixie" Dörner.

"Von Dixie Dörner können sich viele eine Scheibe abschneiden"

"Dixie Dörner ist ein Held unserer Jugend und in vieler Hinsicht ein Vorbild ist für uns Sachsen", betonte Kretschmer. "Seine Menschlichkeit, seine Anständigkeit auch die klare Haltung, was Respekt für andere angeht und die sportlichen Werte, zeichneten ihn aus." Dörner war im Januar 2022 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren in Dresden gestorben. Bei der Trauerfeier im März 2022 hatte Kretschmer das Bild im Rudolf-Harbig-Stadion entdeckt und sei sofort fasziniert von der Aufnahme gewesen.

Kretschmer ist wie der frühere Abwehrspieler in Görlitz geboren und aufgewachsen. "Wo jetzt der Dixie-Dörner-Weg in Görlitz ist, da habe ich gewohnt", erzählte der Ministerpräsident und betonte: "Das ist meine Heimat." In vielen Gesprächen habe er später Dörner auch persönlich kennenlernen dürfen. "Es waren wunderbare Begegnungen mit ihm. Er hatte eine klare Meinung und eine Bescheidenheit, von der sich viele Menschen eine Scheibe abschneiden können."

Außerdem äußerte sich Kretschmer zur aktuellen sportlichen Situation beim Fußball-Drittligisten, der im Jahr 2024 sieben von zwölf Spiele verloren hat und im Moment den fast sicher geglaubten Zweitliga-Aufstieg verspielt. "Es muss besser werden", forderte der 48-Jährige, der die Sportgemeinschaft nach eigener Aussage sehr intensiv verfolge und zuletzt beim Derby gegen Erzgebirge Aue persönlich im Stadion war. "Dynamo gehört mindestens in die 2. Bundesliga", sagte Kretschmer und betonte: "Das wird auch so kommen."