Radeberg
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Schönheitskur für das Radeberger Birkenwäldchen: "Das war hier bisher mehr Urwald und Gestrüpp"

Für eine knappe halbe Million Euro will Radeberg die Parkanlage am Hofegrund - auch Birkenwäldchen genannt - aufhübschen. Was das mit dem neuen Parkplatz an der Pulsnitzer Straße zu tun hat und was alles geplant ist.

Von Verena Belzer
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Susann Reichart und ihr fünfjähriger Sohn Alexander an der ersten Station des Radeberger Trimm-Dich-Pfades. Sie soll nun im Rahmen der Neugestaltung des gesamten Areals aufgewertet werden.
Susann Reichart und ihr fünfjähriger Sohn Alexander an der ersten Station des Radeberger Trimm-Dich-Pfades. Sie soll nun im Rahmen der Neugestaltung des gesamten Areals aufgewertet werden. © Christian Juppe

Radeberg. Es sieht alles ein bisschen verwildert aus - hier am Hofegrundbach, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schlossgarten von Schloss Klippenstein und in Richtung Pulsnitzer Straße. Die erste Station des Radeberger Trimm-dich-Pfades ist in die Jahre gekommen, Geländer sind verwittert, Wege und Treppen in keinem einwandfreien Zustand mehr. Viel genutzt wird der Park nicht, der einem städtischen Plan zufolge etwa 8.500 Quadratmeter umfasst.

Doch das alles soll sich nun ändern. Im Rahmen des Projekts "Grünes Band" will die Stadt - und der Stadtrat hat dem einstimmig zugestimmt - das ganze Areal aufwerten und aufhübschen. 460.000 Euro kostet die Maßnahme, die man auch als Schönheitskur für das Birkenwäldchen bezeichnen könnte.

Bisher mehr Gestrüpp als Park im Birkenwäldchen in Radeberg

Einer, der ganz in der Nähe wohnt und sich unter anderem seit Jahren für mehr Grün in Radeberg einsetzt, ist Rolf Daehne. Er ist Mitglied bei der städtischen Arbeitsgemeinschaft "Grünes Band" und Vorstand der Regionalgruppe Radeberger Land der Grünen.

"Das war hier bisher mehr Urwald und Gestrüpp", fasst er den aktuellen Zustand des Areals gut zusammen. "Und das soll jetzt alles begehbar gemacht werden." Ein Wegesystem existiert nicht - aus Trampelpfaden sollen Wanderwege werden.

Hinter den Maßnahmen, die nun hier im von Radebergern als "Birkenwäldchen" bezeichneten Gebiets umgesetzt werden sollen, steckt ein Konzept - es wurde auch bei den anderen Maßnahmen umgesetzt, die bisher im Grünen Band realisiert wurden: beispielsweise im Bereich der Alten Druckerei und der August-Bebel-Straße, dem Gelbkehain und den Außenanlagen des Schlosses.

Rolf Daehne ist Mitglied in der städtischen Arbeitsgemeinschaft Grünes Band.
Rolf Daehne ist Mitglied in der städtischen Arbeitsgemeinschaft Grünes Band. © Christian Juppe
De Teich war lange Zeit überhaupt nicht mehr erlebbar, nun wurde er bereits freigebaggert.
De Teich war lange Zeit überhaupt nicht mehr erlebbar, nun wurde er bereits freigebaggert. © Christian Juppe
Das rote Geländer ist in die Jahre gekommen, nun soll das ganze Areal für 460.000 Euro erneuert werden.
Das rote Geländer ist in die Jahre gekommen, nun soll das ganze Areal für 460.000 Euro erneuert werden. © Christian Juppe
So sieht der Plan für die Umgestaltung aus.
So sieht der Plan für die Umgestaltung aus. © Christian Juppe

Anbindung an den Schlossgarten in Radeberg

"Eine der wichtigsten Neuerungen ist, dass es vom neu geplanten Parkplatz an der Pulsnitzer Straße an der alten Turnhalle über eine Treppe hinuntergehen soll zum sogenannten Aktivpark Hofegrund", erklärt Rolf Daehne. "Der Höhenunterschied ist hier schon etwa fünf Meter."

Am neuen Parkplatz soll außerdem eine Beschilderung zu den Öffnungszeiten des Schlosses entstehen. Der Hofegrundbach soll mithilfe einer Brücke überquert werden können. Ist man dann einmal im Aktivpark Hofegrund angelangt, soll sich hier das Erscheinungsbild massiv verändern - oder besser gesagt: verbessern. "Der Hofegrund wird durch die Maßnahmen im Grunde verlängert und ein Teil ganz neu erschlossen."

Alles, was bisher schon da war, wird neu geordnet. "Die vorhandenen Wegeziehungen sollen neu geordnet werden", erklärt die Stadtverwaltung. "Dazu gehören auch die Treppenanlagen."

Der Hofegrund soll auch an den Schlossgarten angebunden werden und ein Drehtor errichtet werden, von dem man auch spät abends aus dem Schlossgarten raus, aber nicht mehr hinein kann. Letzteres war auch ein Wunsch von Katja Altmann, der Leiterin von Schloss Klippenstein.

So könnte der Aktivpark Hofegrund bald aussehen - hier ein geplantes Wasserspiel. Die Visualisierungen sind beispielhaft.
So könnte der Aktivpark Hofegrund bald aussehen - hier ein geplantes Wasserspiel. Die Visualisierungen sind beispielhaft. © Planungsbüro Schubert
Der Aktivpark soll grundlegend aufgehübscht werden.
Der Aktivpark soll grundlegend aufgehübscht werden. © Planungsbüro Schubert
Geländer sollen erneuert werden.
Geländer sollen erneuert werden. © Planungsbüro Schubert
Treppen werden erneuert.
Treppen werden erneuert. © Planungsbüro Schubert
Es sollen neue Sitzgelegenheiten entstehen.
Es sollen neue Sitzgelegenheiten entstehen. © Planungsbüro Schubert

Sichtbarer Zugang auch von der Pulsnitzer Straße in Radeberg

"Auch der Eingang in den Hofegrund von der Pulsnitzer Straße aus, gegenüber vom Café Flair, ist total zugewuchert", sagt Rolf Daehne. "Manche wissen gar nicht, dass man von hier aus auch in den Park gehen kann." Diese Stelle soll nun durch passende Bepflanzung viel deutlicher erkennbar werden. "Viel offener und freundlicher", erklärt Daehne.

Und auch die vorhandenen Bänke seien aktuell nicht wirklich benutzbar. Die Maßnahme sieht vor, dass unter anderem am Teich eine neue Sitzmöglichkeit geschaffen wird - und zwar eine Tisch-Bank-Kombination. "Der Teich wiederum wurde bereits freigebaggert", sagt Daehne. "Spaziergänger können den jetzt wieder richtig erleben, der war ja gar nicht mehr zu sehen."

Überarbeitung der ersten Station des Trimm-Dich-Pfades

Und auch der Barren, die erste Station des Radeberger Trimm-Dich-Pfades, soll überarbeitet werden, beziehungsweise umgesetzt werden. Hier soll die Fläche auch so umgebaut werden, dass ein Wasserspielobjekt entsteht. Die Stadtverwaltung schreibt: "Geplant ist eine Aufwertung, Ergänzung und Erlebbarmachung der Grünanlagen und des Hofegrundbaches im bestehenden Naturraum."

Für die Gestaltung der Sitz- und Ausstattungselemente sollen langlebige Materialien verwendet werden, teilen die Ratshausmitarbeiter mit. "Kein Holz." Von der Stadtverwaltung war aktuell keine Information darüber zu erhalten, wann die Schönheitskur konkret beginnen und wie lange sie dauern soll.

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