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Riesa: Wann kommt der Klimapark am Muskatorgelände?

Schon vor längerer Zeit hatte der Stadtrat beschlossen, dass die Freifläche oberhalb der Elbstraße begrünt werden soll. Doch die Realisierung steht in den Sternen.

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Für die Fläche unterhalb der Breiten Straße beziehungsweise oberhalb der Elbstraße gibt es Begrünungspläne. Die Umsetzung allerdings lässt auf sich warten.
Für die Fläche unterhalb der Breiten Straße beziehungsweise oberhalb der Elbstraße gibt es Begrünungspläne. Die Umsetzung allerdings lässt auf sich warten. © Foto: SZ/Eric Weser

Riesa. Der Name des Vorhabens verheißt Großes: Als "Klima- und Energiepark" ist überschrieben, was ab diesem Jahr auf dem Dach des früheren Öltanklagers am Muskatorgelände entstehen soll. Per Beschluss hatten Riesas Stadträte Ende 2022 das Projekt auf den Weg gebracht, dessen Umsetzung die Wohnungsgesellschaft Riesa besorgen soll. Die städtische Tochter ist Eigentümerin dieses Teils vom Muskatorgelände.

Ein paar Arbeiten hat es auf der Fläche unterhalb der Breiten Straße in der Vergangenheit auch gegeben: Bäume wurden gefällt. Die Stadtwerke sind ebenfalls auf der Fläche zugange. Neben einer Trafostation wird an einem neuen Standort für die Gasdruckregelanlage gebaut, die bislang an der Elbstraße steht.

Fördergelder reichen nicht für Pläne

Die Kombination aus Luftbild und Visualisierung eines Planungsbüros zeigt, wie der Energie- und Klimapark aussehen soll. Allerdings datiert die Darstellung aus einer Zeit, in der noch vom Abriss des Heizwerks ausgegangen wurde.
Die Kombination aus Luftbild und Visualisierung eines Planungsbüros zeigt, wie der Energie- und Klimapark aussehen soll. Allerdings datiert die Darstellung aus einer Zeit, in der noch vom Abriss des Heizwerks ausgegangen wurde. © GeoSN/DNR Daab Nordheim Reutler

Doch auf eine Realisierung der Pläne für den Klima- und Energiepark ab diesem Frühjahr, wie sie in den Beschlussunterlagen für den Stadtrat Ende 2022 angekündigt wurde, deutet aktuell wenig hin. Es werde auch in nächster Zeit keinen Baustart geben, machte WGR-Chef Roland Ledwa auf SZ-Nachfrage deutlich.

Hintergrund sind offenbar die Kosten. So habe eine Untersuchung der Öltanklager-Decke ergeben, dass erhebliche Arbeiten nötig wären, um das Vorhaben umzusetzen. Um sie zu finanzieren, sei deutlich mehr Geld nötig als die Bundesfördergelder, die Riesa erhalten habe. Zur Erinnerung: Im Sommer 2021 hatte Riesa über einen Bundestopf 400.000 Euro für eine grüne Umgestaltung des Muskatorgeländes zugesprochen bekommen.

Heizhaus-Sanierung als nächster Schritt?

Was er sich mit Blick auf das Areal unterhalb der Breiten Straße am ehesten vorstellen könne, sei eine Sicherung des Ölheizhauses, so Roland Ledwa zur SZ. Dafür seien auch Fördergelder bei der Denkmalschutzbehörde beantragt.

Noch vor einem Jahr hatte es Pläne gegeben, das Heizhaus zugunsten des geplanten Energie- und Klimaparks abzutragen. Bevor das vom Stadtrat beschlossen wurde, hatten sich Riesaer Kreative um den Künstler Matthias Seifert gegen aus ihrer Sicht überhastete Abrisse auf dem Muskatorgelände ausgesprochen. Die Stadträte verzichteten in der Folge unter anderem darauf, die nötigen Schritte für einen Abriss vorzunehmen.

Neuer Muskator-Verein äußert sich

Inzwischen hat sich ein Verein gegründet, der bei der möglichen Umnutzung des Heizhauses in eine Ausstellungsstätte eine Rolle spielen könnte: Anfang März wurde der "Elbland Kunsthalle Muskator e.V." offiziell ins Vereinsregister eingetragen. Den Vorstand bilden der Riesaer Radiologe Steffen Klengel und Anja Dietel, die vielen aus ihrer Arbeit als Innenstadtmanagerin bekannt ist, sowie Künstler Matthias Seifert.

"Der Verein wurde von engagierten kunstbegeisterten BürgerInnen gegründet, um in Riesa eine moderne Kunsthalle zu etablieren, ein schönes Industriedenkmal sinnvoll für die Stadt und ihre BürgerInnen zu erhalten und damit KünstlerInnen und künstlerischen Nachwuchs zu fördern und das kulturelle Leben in der Region zu bereichern", so Steffen Klengel auf SZ-Nachfrage zur Vereinsgründung. Der Verein stehe in vielem allerdings erst am Anfang und es sei noch vieles zu klären, so der Vorstand, der sich zunächst mit weiteren Aussagen bedeckt hält.

Begrüßt wurde die Vereinsgründung bereits von den Organisatoren des Kunstfestivals Ibug ("Industriebrachenumgestaltung"), das im nächsten Jahr auf dem Muskatorgelände stattfinden könnte.