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Ein Jahr unterwegs mit den Winzern: Vom Pesterwitzer Südhang in die Flasche

Sächsische.de hat die Weinbauern aus Pesterwitz vom Schnitt an den Rebstöcken bis zum Abfüllen in die Flaschen begleitet. Hier sind alle Teile der Serie.

Von Gabriele Fleischer
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Vom Rebstock zur vollen Traube und in die Flasche. Ein Jahr lang gab es alle Hände voll zu tun.
Vom Rebstock zur vollen Traube und in die Flasche. Ein Jahr lang gab es alle Hände voll zu tun. © Bildstelle

509 Hektar groß ist das Weinanbaugebiet in Sachsen. Familie Folde betreibt etwa neun Hektar davon. Und zwar im Freitaler Ortsteil Pesterwitz. In ihrem Hofladen und in einigen Gaststätten der Region verkaufen sie ihre Produkte und edlen Tropfen. Davon wurden drei bereits vom Weinbauverband mit Gold ausgezeichnet.

Bis zum Genuss der verschiedenen Weinsorten vergeht viel Zeit. In einem Jahr fallen zahlreiche Arbeitsschritte auf dem Weingut an. Und ohne ein gut eingespieltes Team wären die Regale im Hofladen wohl leer. Ein bisschen Glück gehört zum Weinanbau jedoch auch dazu. Das Wetter beeinflusst die Ernte erheblich. Sächsische.de hat die Winzer aus Pesterwitz und andere Weinkenner auf der Reise von der Traube in die Flasche begleitet.

Los geht es mit dem richtigen Schnitt

Das Weinjahr auf Gut Pesterwitz beginnt mit dem Rebschnitt, Birgit Jäckel und Franziska Worseg befreien die Spalliere von bereits abgeschnittenen Reben.
Das Weinjahr auf Gut Pesterwitz beginnt mit dem Rebschnitt, Birgit Jäckel und Franziska Worseg befreien die Spalliere von bereits abgeschnittenen Reben. © Foto: Karl-Ludwig Oberthür

Der Grundstein für die Weinernte wurde im März 2023 gelegt: mit dem richtigen Schnitt der Rebstöcke. Mit geübten Handgriffen gehen Birgit Jäckel und Franziska Worseg von Rebstock zu Rebstock im Weinberg von Familie Folde im Freitaler Ortsteil Pesterwitz. Neben einer Rute bleibt beim Schnitt ein sogenannter Zapfen stehen - die eiserne Reserve für den Weinbauern. Denn auch wenn es nicht passieren sollte, so kann die Rute, die in einigen Wochen für ein besseres Wachstum gebogen werden muss, abbrechen.

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Auf die Qualität kommt es an: So wird der Wein geprüft

Gabriele Krieghoff vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie prüft Sachsens Weine zwar nicht offiziell mit, kennt sich aber bestens aus.
Gabriele Krieghoff vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie prüft Sachsens Weine zwar nicht offiziell mit, kennt sich aber bestens aus. © Karl-Ludwig Oberthuer

Während die Rebstöcke für die neue Saison vorbereitet werden, fiebern Sachsens Winzer und Weinbauern dem Ergebnis der alljährlichen Weinprüfung entgegen. Denn wer wie Gut Pesterwitz Qualitätswein anbieten will, muss seinen Rebensaft einer Prozedur unterziehen. In der Regel testen fünf amtlich bestellte Prüfer den Rebensaft der Winzer aus dem Anbaugebiet, zu 80 Prozent Weißweine. Erst wenn die Tests erfolgreich waren und sie eine Prüfungsnummer für ihren kostbaren Saft erhalten, werden die Flaschen etikettiert und kommen in den Verkauf.

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Was macht ein Jäger auf dem Weinberg?

Der Pesterwitzer Weinberg gehört zum Jagdrevier von Lukas Hantschel. Mit dem Zielfernrohr nimmt er Wild ins Visier.
Der Pesterwitzer Weinberg gehört zum Jagdrevier von Lukas Hantschel. Mit dem Zielfernrohr nimmt er Wild ins Visier. © Egbert Kamprath

Lukas Hantschel ist als Jagdpächter und Partner der Familie Folde von Gut Pesterwitz zwischen Obst-, Weihnachtsbaumplantagen und Weinbergen fast täglich zu Kontrollzwecken oder für Arbeiten im Revier unterwegs. Ein Deal, der für beide Seiten ein guter ist. Denn die Wildschäden in den Plantagen nehmen zu und auch die Gefahren durch die Afrikanische Schweinepest. Das heißt für Jäger wie Hantschel, den Bestand zu kontrollieren.

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Der Sommer ist da und mit ihm die Trockenheit

Karolina Olszyna (r.) und Wiktoria Koszcielnik im Pesterwitzer Weinberg. Sie flechten die Triebe in den Drahtrahmen.
Karolina Olszyna (r.) und Wiktoria Koszcielnik im Pesterwitzer Weinberg. Sie flechten die Triebe in den Drahtrahmen. © Egbert Kamprath

Trockenheit macht den Weinreben zu schaffen. Dennoch brauchen sie Sonne um zu Reifen. Bewässerungsanlagen haben dennoch nur wenige Winzer, wie Sachsens Weinbauverbandschef Felix Hößelbarth sagt. Jetzt ist auch die Zeit, in der die Triebe in den Drahtrahmen eingeflochten werden. Diese Arbeit ist entscheidend für die Qualität des Weins. Denn Rebstöcke ranken zwar, können sich aber nicht selbst am Rahmen hochziehen.

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Weinbau im eigenen Garten ist für viele interessant

Fachsimpeln im Riesling-Weinberg von Hoflößnitz: Der Vorsitzende des Weinbauverbandes, Felix Hößelbarth (M.), Uwe Römer aus Freital (l.) und der Tharandter Botanikprofessor Andreas Roloff.
Fachsimpeln im Riesling-Weinberg von Hoflößnitz: Der Vorsitzende des Weinbauverbandes, Felix Hößelbarth (M.), Uwe Römer aus Freital (l.) und der Tharandter Botanikprofessor Andreas Roloff. © Norbert Millauer

Angesichts der Klimaentwicklung hin zu langen sonnigen Sommern ist der Weinanbau in vielen Privatgrundstücken ein Thema geworden. Im Seminar im Weingut Hoflößnitz geht es um ökologischen Weinbau für Zuhause. Gefachsimpelt wird hier unter anderem auch über die Trockenheitstoleranz der Pflanzen, das zunehmende Spätfrostrisiko und den Klimawandel. Ein Freitaler und ein Tharandter Botanikprofessor haben sich schlau gemacht.

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Endspurt für die Trauben

Die Zeichen für eine erfolgreiche Lese in Pesterwitz stehen gut. Die Trauben entwickeln sich prächtig. Die ersten Sorten, die gelesen werden, könnten Goldriesling und Solaris sein.
Die Zeichen für eine erfolgreiche Lese in Pesterwitz stehen gut. Die Trauben entwickeln sich prächtig. Die ersten Sorten, die gelesen werden, könnten Goldriesling und Solaris sein. © Egbert Kamprath

Es ist mittlerweile August. "Die Trauben brauchen jetzt vor allem Kraft für den Endspurt", sagt Lars Folde. Ruhe und kräftige Sonnenstrahlen, etwas Regen sei auch in Ordnung. Damit sie ein paar Nährstoffe und Düngung bekommen, aber auch gegen Feuchtigkeit geschützt sind, wird zwischen den Reihen noch einmal gemulcht. Starker Hagel könnte die Ernte zerstören. Lars Folde schaut dafür ganz genau auf den Wetterbericht.

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Pesterwitz startet in die Weinlese

Eimer für Eimer schütten die Erntehelferinnen Ewa Kuśmierz (r.) und Marzena Wisniewska aus Polen in eine große Kiste, die zum Keltern nach Coswig geschafft wird.
Eimer für Eimer schütten die Erntehelferinnen Ewa Kuśmierz (r.) und Marzena Wisniewska aus Polen in eine große Kiste, die zum Keltern nach Coswig geschafft wird. © Egbert Kamprath

Pünktlich mit dem Spätsommer hat überall in Sachsens Weinbergen die Lese begonnen. Dort und in den Keltereien wird jetzt jede helfende Hand gebraucht. Hoch-Zeit für die Winzer. Denn das, was abgeerntet wurde, muss schnell verarbeitet werden.

Auch bei Foldes im Gut Pesterwitz ist das so. Am 7. September war dort für die Sorte Goldriesling Erntestart. Alles in Handarbeit. Zwölf Erntehelferinnen aus Polen knipsen Traube für Traube ab und schneiden die fauligen Beeren heraus. Weitere zwölf Saisonarbeiterinnen werden an den nächsten Tagen erwartet.

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Wie Pesterwitz das Prädikat "Auslese" verdiente

Winzermeister Holger Horter befüllt die Weinpresse im Weingut Schuh mit Scheurebe-Trauben vom Gut Pesterwitz.
Winzermeister Holger Horter befüllt die Weinpresse im Weingut Schuh mit Scheurebe-Trauben vom Gut Pesterwitz. © Karl-Ludwig Oberthür

Für den Solaris, eine pilzwiderstandsfähige Sorte, die in Pesterwitz auf einem halben Hektar Fläche wächst, ist es jetzt höchste Zeit, dass er in die Weinpresse kommt. Dass die Trauben länger gereift sind als die anderen acht Sorten, hat seinen Grund. "Daraus soll eine Auslese werden", sagt Lars Folde, der Seniorchef des Gutes. Wie Kabinett und Spätlese ist das ein besonderes Prädikat für einen Wein.

Mit einem kleinen Messgerät misst Tom Schurig deshalb den Oechsle-Grad des Traubensafts, der dessen Zuckergehalt bestimmt. Doch erst die Gesamtmasse der gepressten Trauben entscheidet, ob sich das Gut der Foldes das Prädikat verdient hat.

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Im Winter wird geglüht

Marcel Jäpel vom Gut Pesterwitz (l.) bringt Wein und Gewürze zu Jens Guhr von der Kelterei Hellerauer Fruchtsäfte. Daraus wird Winzerglühwein.
Marcel Jäpel vom Gut Pesterwitz (l.) bringt Wein und Gewürze zu Jens Guhr von der Kelterei Hellerauer Fruchtsäfte. Daraus wird Winzerglühwein. © Christian Juppe

Eine besondere Premiere im November: Wegen der guten Weinsaison, die dem Pesterwitzern 70 Tonnen Trauben bescherte und damit fast 30 Tonnen mehr als in anderen Jahren, wird erstmals ein Winzer-Roséglühwein kreiert.

Jeder Glühwein hat dabei seine eigene Note. Auch wenn für Gut Pesterwitz die Gewürze schon in Konzentraten vorgemischt sind, weiß Marcel Jäpel, was den Geschmack eines guten Glühweins ausmacht: Nelken, Sternanis, Zimt, Zitronen- und Orangenschale sowie Vanillestange gehören für ihn in den Wein.

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Auf dem Weinberg kehrt Ruhe ein

Lars Folde ist zufrieden mit der Saison. Im Gut Pesterwitz ist alles für das kommende Jahr vorbereitet.
Lars Folde ist zufrieden mit der Saison. Im Gut Pesterwitz ist alles für das kommende Jahr vorbereitet. © Egbert Kamprath

Die Arbeit ist hier am Pesterwitzer Weingut vorerst getan. In diesen Wochen im Herbst wird im Weinberg nur ab und zu kontrolliert. Ein Rekordjahr liegt hinter der Winzerfamilie. Der Rebensaft reift in den Tanks vom Weingut Schuh in Coswig-Sörnewitz. Lars Folde träumt derweil von mehr Rebstöcken und einer Vollerntemaschine.

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Das Weinjahr endet mit der richtigen Vorbereitung

Wolfgang Schulze, einst Gartenbaumeister im Gut Pesterwitz, hilft auch als Rentner beim Schnitt der Rebstöcke.
Wolfgang Schulze, einst Gartenbaumeister im Gut Pesterwitz, hilft auch als Rentner beim Schnitt der Rebstöcke. © Karl-Ludwig Oberthür

Für Winzer und Weinbauern endet die Saison 2023 nicht etwa mit dem Jahreswechsel. Die meisten Rebensäfte der letzten Ernte lagern bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad im Weinkeller und warten auf ihre Abfüllung. Im Weinberg tut sich auch etwas. Gartenbaumeister Wolfgang Schulze ist seit ein paar Tagen auf Gut Pesterwitz unterwegs, um für einen ordnungsgemäßen Vorschnitt der Rebstöcke zu sorgen. Zum Thema Eiswein hat Lars Folde eine klare Meinung.

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Das Ergebnis nach einem Jahr harter Arbeit

Daniel Folde und Lotte Mann verpacken die im Weingut Schuh in Coswig-Sörnewitz abgefüllten Flaschen mit Pesterwitzer Goldriesling.
Daniel Folde und Lotte Mann verpacken die im Weingut Schuh in Coswig-Sörnewitz abgefüllten Flaschen mit Pesterwitzer Goldriesling. © Egbert Kamprath

Nun ist es endlich so weit: Der Wein kann nach seiner Lagerung in Flaschen abgefüllt werden. Für jeden Winzer ist das der Höhepunkt eines jeden Weinjahres. „Erst mit den gefüllten Flaschen endet das 2023er-Weinjahr“, sagt auch der Pesterwitzer Seniorchef Lars Folde. Und die Menge kann sich sehen lassen. Zuerst geht es an das Abzapfen der weißen Tropfen, die roten Weine folgen später.

Für die frisch abgefüllten Weinsorten geht es gleich zur Qualitätskontrolle. Denn erst, wenn sie das Gütesiegel erhalten, können die Regale wieder mit den Pesterwitzer Weinen befüllt werden. Zeit, um auf das erfolgreiche Winzerjahr anzustoßen. Doch ausruhen kann Familie Folde nicht lange - die nächste Saison steht schon in den Startlöchern.

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