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Für die Dresdner Eislöwen wird es jetzt ganz eng

Der Eishockey-Zweitligist aus Dresden ringt seit Wochen um den Sprung auf die Pre-Playoff-Plätze und lässt wieder eine Chance ungenutzt. Noch bleiben drei Spiele.

Von Alexander Hiller
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Gelingt noch der Sprung nach oben? Winterneuzugang Justin Florek (l.) und die Eislöwen bangen vorerst um den Klassenerhalt.
Gelingt noch der Sprung nach oben? Winterneuzugang Justin Florek (l.) und die Eislöwen bangen vorerst um den Klassenerhalt. © Jürgen Lösel

Dresden. Die Blicke leer, die Mienen bedröppelt. Die Profis des Eishockey-Zweitligisten Dresdner Eislöwen schlichen am Dienstagabend enttäuscht in die Kabine der heimischen Joynext-Arena. Wieder einmal nach einer vertanen Chance, in der Tabelle der DEL2 auf die Pre-Playoff-Plätze zu klettern.

Vor 3.303 Zuschauern hatte der Gastgeber in einer ausgeglichenen Partie gegen den Ligasiebenten Krefeld Pinguins in einem starken Schlussdrittel einen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung verwandelt. Die hätte drei Punkte eingebracht, mit denen die Eislöwen erstmals seit dem 16. Spieltag aus der Abstiegszone in die Pre-Playoff-Plätze (Rang sieben bis zehn) vorgestoßen wären.

Doch 85 Sekunden vor Schluss kassierten die Dresdner den Ausgleich, nach der torlosen Verlängerung hatte Krefeld im Penaltyschießen die besseren Nerven und gewann letztlich 3:2, den Eislöwen blieb somit ein mageres Pünktchen.

Damit ist das Team von Trainer Niklas Sundblad nach 48 von 52 Spieltagen mit 65 Punkten weiter Tabellenelfter hinter Rosenheim (66), Selb und Weißwasser (je 67), hat aber bereits eine Partie mehr bestritten als die Konkurrenz. Ausgerechnet am letzten Spieltag am 3. März sind die Eislöwen zum Zuschauen verdammt.

Unter Trainer Sundblad steigt der Punkteschnitt

Den Dresdner droht mithin weiterhin die Abstiegsrunde der Mannschaften auf Rang elf bis 14. Die Fans sind offenbar bereits darauf vorbereitet. Im Spiel gegen Krefeld hielten sie kurzzeitig ein Transparent in die Höhe: "Alles geben für den Klassenerhalt!"

So weit ist es noch nicht. Denn Sundblad, der dritte Eislöwen-Cheftrainer in dieser Saison, bewirkte tatsächlich einen Schub. Die Punktausbeute des Schweden seit seinem Amtsantritt am 11. Januar: durchschnittlich 1,64 Zähler pro Partie. Corey Neilson (1,33) und sein Nachfolger Petteri Kilpivaara (1,05) waren deutlich schlechter. Allerdings konnte der deutsche Meistertrainer von 2014 auch auf die routinierten Winter-Neuzugänge Danny aus den Birken (39), Travis Turnbull (37), Justin Florek (33) und Tomas Sykora (33) zurückgreifen, die die Qualität der Dresdner anhoben.

Der Schwede Niklas Sundblad hat tatsächlich einen Leistungsschub bewirkt, der reicht allerdings noch nicht aus.
Der Schwede Niklas Sundblad hat tatsächlich einen Leistungsschub bewirkt, der reicht allerdings noch nicht aus. © ronaldbonss.com

Die Eislöwen haben die schlechteste Ausgangsposition der sieben Kandidaten auf einen der vier Plätze in den Pre-Playoffs, auf den auch noch der Tabellenzwölfte Freiburg (65 Punkte) und Bad Nauheim (13./64) hoffen können.

Das Sundblad-Team muss quasi alle drei noch ausstehenden Partien gewinnen: am Freitag in Weißwasser, am Sonntag zu Hause gegen Ravensburg (5.) sowie am nächsten Freitag zu Hause gegen Bad Nauheim. Sportdirektor Matthias Roos rechnete bereits vor Wochen vor, dass man 72 bis 73 Punkte für den Sprung unter die besten zehn Teams der Liga benötigen würde. Und damit dürfte er recht behalten.

Also fehlen den Eislöwen noch sieben oder acht Zähler. Dazu kommt als zusätzlicher Rucksack, am letzten Spieltag kampflos zuschauen zu müssen, was die Konkurrenz macht. Ihr Duell vom 52. Spieltag gegen Crimmitschau hatten die Dresdner für das Hockey Outdoor Triple in der Vorwoche an der Skisprungschanze in Klingenthal vorgezogen.

"Wir nehmen den einen Punkt und schauen nach vorn. Das ist das, was wir machen können", sagt Sundblad, und er betont: "Wir müssen den Fokus auf uns richten - auf den Freitag in Weißwasser. Ich bin froh, dass wir in dem Kampf um die Pre-Play-offs noch dabei sind, wir waren mal ganz weit hinten."