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Abschied eines Aussortierten: Gogia verlässt Dynamo vorzeitig

Drei Profis hat Dynamo Dresden trotz eines laufenden Vertrags aussortiert – und den ersten jetzt verabschiedet: den früheren Fan-Liebling Akaki Gogia. Tags darauf hat er in der Regionalliga einen neuen Verein gefunden.

Von Tino Meyer
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Ende einer Enttäuschung: Akaki Gogia hat seinen Vertrag bei Dynamo Dresden vorzeitig aufgelöst.
Ende einer Enttäuschung: Akaki Gogia hat seinen Vertrag bei Dynamo Dresden vorzeitig aufgelöst. © Lutz Hentschel

Dresden. Mit Rückholaktionen ist das immer so eine Sache, vor allem im Sport und ganz besonders beim Fußball. Sie können gut gehen – oder eben ganz und gar nicht funktionieren. Dynamo Dresden hat derzeit beide Fälle. Da ist zum einen Niklas Hauptmann, der vor einem Jahr am letzten Tag der Transferzeit zurückkehrte und nach kleineren Blessuren verbunden mit etwas Trainingsrückstand und Anlaufzeit inzwischen der Unterschiedspieler schlechthin bei dem Fußball-Drittligisten ist.

Und dann ist da Akaki Gogia, wobei es seit Montag, 15 Uhr, heißen muss: war da. Zu diesem Zeitpunkt gab Dynamo die vorzeitige Auflösung des bis 2024 laufenden Vertrages bekannt – laut Pressemitteilung in beiderseitigem Einvernehmen. Zur vollständigen Wahrheit gehört allerdings, dass Gogia bereits Anfang Juli aussortiert und außerdem aufgefordert wurde, sich einen neuen Verein zu suchen. Dass diese Rückholaktion überhaupt nicht klappte, war allen Beteiligten längst klar.

Einen Tag nach der Vertragsauflösung gab schließlich Regionalligist VSG Altglienicke die Verpflichtung von Gogia bekannt, für die ambitionierten Berliner nicht weniger als ein Transfercoup. Trainiert wird die Mannschaft von Karsten Heine und Union-Berlin-Legende Torsten Mattuschka. Statt Bielefeld, Mannheim, Sandhausen und Aue heißen die Gegner für Gogia jetzt also Leipzig, Jena, Erfurt und Chemnitz. Für den 31-Jährigen bedeutet der Schritt zurück ein Neuanfang.

Zwei Tage vor Hauptmann hatte Dynamo den offensiven Mittelfeldspieler vor einem Jahr verpflichtet – in Erinnerung an die Zweitliga-Saison 2016/17, in der Gogia wiederum der Unterschiedspieler gewesen ist. Zehn Tore erzielte er damals als ausgeliehener Spieler des englischen Zweitligisten Brentford in den 24 Spielen für Dynamo, ehe ihn dann Union Berlin verpflichtete.

"Es fühlt sich toll an, wieder nach Dresden zurückzukehren. Ich hatte hier eine unfassbar intensive, erfolgreiche und schöne Zeit und möchte daran unbedingt wieder anknüpfen", erklärte Gogia am 29. August 2022 nach der Vertragsunterschrift. Ein für beide Seiten enttäuschendes Jahr später wird er in der Pressemitteilung gar nicht mehr zitiert. Stattdessen sagt Dynamos Sportchef Ralf Becker: "Sicherlich haben sowohl er als auch wir uns seine Rückkehr hierher anders vorgestellt. Dennoch ging er zu jeder Zeit vorbildlich mit der schwierigen Situation um und stellte sich in den Dienst der Mannschaft."

In der abgelaufenen Drittligasaison bestritt Gogia lediglich zwölf Liga-Partien sowie zwei Spiele im Sachsenpokal. Seinen letzten Liga-Einsatz hatte er bereits Ende März, bei Dynamos Heimniederlage gegen den späteren Absteiger Bayreuth wurde Gogia in der 67. Minute eingewechselt.

Wie es für den gebürtigen Georgier nun weitergeht? Das ist ebenso offen wie die Zukunft seiner bisherigen Mitspieler Julius Kade und Jan Sherbakovski. Sie komplettieren das aussortierte Trio, auch mit ihnen strebt Dynamo eine vorzeitige Vertragsauflösung an. Seit drei Wochen trainieren sie schon nicht mehr mit der Mannschaft. Das Hauptaugenmerk liege momentan auf der Suche nach einem neuen Verein, teilt Dynamo auf Nachfrage von Sächsische.de dazu mit und betont: "Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, individuell im Trainingszentrum zu trainieren."