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Wie verändert Rückkehrer Arslan jetzt Dynamos Spiel?

Mit Ahmet Arslan wird Dynamo Dresden anders spielen als zuvor. Eine Stammkraft verliert ihren Platz im Mittelfeld, so viel ist sicher. Oliver Batista Meier hat indes einen neuen Verein gefunden.

Von Daniel Klein
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Als wäre er nie weg gewesen: Ahmet Arslan (r.) und Niklas Hauptmann müssen nun auch wieder auf dem Platz harmonieren.
Als wäre er nie weg gewesen: Ahmet Arslan (r.) und Niklas Hauptmann müssen nun auch wieder auf dem Platz harmonieren. © Lutz Hentschel

Dresden. Es kommt nicht so häufig vor im Profifußball, dass zwischen Abschied und Willkommen nur acht Monate liegen. Das Comeback von Ahmet Arslan bei Dynamo ist auch deshalb ein besonderes. „Für mich fühlt es sich so an, als wenn ich nach einer Kurzzeitverletzung wieder da bin“, sagt der 29-Jährige nach seiner ersten Trainingseinheit in Dresden.

Die Erinnerungen an sein Spiel und vor allem seine 25 Tore in der vergangenen Saison sind deshalb noch sehr frisch und nicht verblasst. Das ist ein Grund, warum nun derart große Hoffnungen und Erwartungen auf der Leihgabe des 1. FC Magdeburg ruhen. Oder eben auch lasten, je nach Sichtweise. Die Frage, ob er denen gerecht werden kann, lässt sich erst in den nächsten Wochen und Monaten beantworten. Eine andere schon jetzt: Wie verändert der Rückkehrer das Dynamo-Spiel?

Trainer Markus Anfang hatte sich zuletzt nach den unnötigen Niederlagen einen Spieler gewünscht, der fürs Toreschießen nicht viele Anläufe braucht. Dass Arslan das kann, hatte er in Dresden bewiesen. Aber klappt das nun, nach mehr als einem halben Jahr fast ausschließlich auf der Ersatzbank, gleich wieder? „Ich glaube, dass auf einigen Spielern ein bisschen der Druck gelastet hat, die Tore machen zu müssen. Ich bin gerne das Ventil, um den Druck wegzunehmen. Wenn ich in der Rückrunde nur einen Treffer erziele, ein anderer, der bisher nicht so häufig getroffen hat, jetzt zehn Tore schießt, bin ich genauso glücklich“, sagt Arslan und beschreibt damit einen positiven Effekt.

Es gibt aber auch einen anderen. Zumindest besteht die Gefahr, dass die Mannschaftskollegen jetzt die Verantwortung auf den Drittliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison abschieben und die gesamte Last auf dessen Schultern liegt. Das wäre dann selbst für einen wie Arslan zu viel.

Der hat auf dem Platz ohnehin genügend Aufgaben. Es spricht zumindest viel dafür, dass er erneut die Standards übernimmt, also die Ecken und die Freistöße in Strafraumnähe. Damit hatte er in der Vergangenheit für viel Gefahr gesorgt, bei Dynamo war es in der Hinrunde eine Schwachstelle.

Luca Herrmann: Die Effektivität passt noch nicht

Eingesetzt wird Arslan erneut im zentralen, offensiven Mittelfeld. Dass dort Niklas Hauptmann seine Position verteidigen wird, gilt als sicher. Deshalb wird wohl Luca Herrmann weichen müssen. Der zeigte gute Leistungen, erzielte aber erst ein Tor, brauchte dafür stolze 1.729 Minuten. Zum Vergleich: Bester in dieser Statistik ist bei den Schwarz-Gelben Manuel Schäffler, der nur 116 Minuten für ein Tor benötigt.

Seinen ersten Einsatz könnte Arslan bereits am Sonntag beim FC Ingolstadt bekommen. Für Dynamo ist es nach den drei Niederlagen in den vergangenen vier Heimspielen eine richtungsweisende Partie. Ansprüche stellt der Rückkehrer keine. „Ich muss mich empfehlen, das ist das ganz normale Leistungsprinzip“, erklärt er und ergänzt augenzwinkernd: „Die Jungs spielen brutal guten Fußball, vielleicht müssen sie mich in den nächsten Tagen ein bisschen mitschleppen.“

Ganz sicher nicht im Aufgebot stehen wird Oliver Batista Meier. Der 22-Jährige, der am Mittwoch und Donnerstag vom Training freigestellt war, um sich bei interessierten Vereinen vorzustellen, ist nun offenbar fündig geworden. Grashopper Zürich wird ihn für ein halbes Jahr ausleihen, berichtet der TV-Sender Sky. Dynamo hatte seine Leihe beim SC Verl vorzeitig in der Winterpause beendet, ohne wirklich mit ihm zu planen.

Ein deutscher Verein war nicht bereit, die geforderte Ablösesumme im mittleren sechsstelligen Bereich zu zahlen. Auch Grashopper Zürich möchte ihn nicht gleich verpflichten, erhält aber laut Sky eine Kaufoption am Saisonende. Am Freitag soll er den Medizincheck absolvieren. In der Schweiz läuft die Transferperiode noch bis zum 15. Februar.