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Ex-Dynamo Erdmann will Partei gründen

Am Sonntag kommt der Verteidiger mit dem Rüpel-Image, der für 1860 München spielt, zurück nach Dresden. Nach der Karriere möchte er in die Politik gehen.

Von Daniel Klein
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Mitte Oktober erzielte Dennis Erdmann für die Münchner Löwen das 1:0 gegen seinen Ex-Verein Hansa Rostock. Am Ende stand es 1:1.
Mitte Oktober erzielte Dennis Erdmann für die Münchner Löwen das 1:0 gegen seinen Ex-Verein Hansa Rostock. Am Ende stand es 1:1. © Fotostand

Dresden. Er ist ein Fußball-Profi, der polarisiert - mit seinem Äußeren, seinen Aussagen  und seiner Art, Fußball zu spielen. Oder besser: zu arbeiten. Dennis Erdmann geht da hin, wo es dem Gegenspieler weh tut. In jedem dritten seiner bisher knapp 300 Pflichtspiele wurde er verwarnt, sah dazu fünf Gelb-Rote und zwei Rote Karten. 

Für Dynamo spielte er nur in der Saison 2014/15, hinterließ aber auch da als beinharter Innenverteidiger nachhaltig Eindruck. Am Sonntag kehrt er mit 1860 München nun zum Drittligaduell zurück nach Dresden. Dass es kein Spitzenspiel ist, liegt nur an den Schwarz-Gelben, die Löwen sind Tabellenzweiter. "Wir sind auf einer guten Welle und wissen, dass Dynamo Druck hat und liefern muss. Ich denke, das kommt uns entgegen. Wir fahren dahin, um zu gewinnen", erklärt Erdmann in einem Interview mit der Bild-Zeitung. 

Noch immer werde er auf seine Saison in Dresden angesprochen, erzählt er. Und dabei vor allem auf sein Foul gegen Marco Reus im DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund. Der Nationalspieler musste danach verletzt vom Platz. "Zwei, drei Tage danach habe ich ihm über Whatsapp geschrieben. Aber er hat darauf nicht reagiert", erinnert er sich. Als Fußball-Rüpel sieht sich der 29-Jährige überhaupt nicht: "Was vor 25 Jahren im Fußball nicht mal ein Foul war, wird heutzutage mit einer gelben Karte geahndet."

"Ich will in keine Schublade gesteckt werden"

Sieben, acht Jahre würde er gerne noch Fußball spielen, danach gäbe es zwei Optionen: auswandern oder in die Politik gehen. Er würde sich für die freie Meinungsäußerung einsetzen. "Wenn du heute politisch was hinterfragst, wirst du gleich als doof, rechts, Aluhutträger oder Verschwörungstheoretiker abgestempelt", findet er und betont: "Man muss den Leuten unverblümt erklären, was wirklich falsch läuft in diesem Land. Ohne politischen Schleier. Ich will in keine Schublade gesteckt werden." Deshalb möchte er auch in keine Partei eintreten, sondern eine eigene gründen. 

Vor der Karriere als Politiker will er aber erst mal weiter seine als Fußballer vorantreiben. Am besten natürlich mit einem Erfolg am Sonntag in Dresden. Dann würde er sich ein Siegerbier gönnen. "Wenn ich das nicht mehr trinken darf, höre ich mit dem Profi-Fußball auf..." Ein Profi von der Stange ist Erdmann eben nicht

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