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Auswärtsschwäche: Das ändert Dynamo vorm Topspiel in Münster

Die letzten drei Auswärtsspiele von Dynamo Dresden in der 3. Liga gingen allesamt verloren. Das soll sich nun beim Topspiel in Münster ändern. Der Trainer erklärt seine Maßnahmen.

Von Daniel Klein
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Das Hinspiel, das Dynamo 1:0 gewann, war ein umkämpftes: Hier ringen Kyu-hyun Park (r.) und Münsters Thomas Kok um den Ball.
Das Hinspiel, das Dynamo 1:0 gewann, war ein umkämpftes: Hier ringen Kyu-hyun Park (r.) und Münsters Thomas Kok um den Ball. © dpa/PA/Robert Michael

Dresden. Diese Statistik ist eine, die nicht zu den Aufstiegsambitionen von Dynamo passt. Sechs der sieben Saison-Auswärtssiege fallen ins vergangene Jahr, die letzten drei Partien in fremden Stadien gingen allesamt verloren: Ingolstadt, Aue und Halle. Die Negativserie soll am Karsamstag in Münster unbedingt reißen. Um „andere Reize zu setzen“, wie Trainer Markus Anfang erklärte, wird nun der Ablauf geändert.

Bereits am Donnerstagvormittag geht es mit dem Mannschaftsbus nach Westfalen, einen Tag eher als sonst. Anfang hofft, dass seine Spieler so „die Anfahrt besser verdauen“ und mehr Zeit bleibt für die Videoanalyse und individuelle Gespräche. Auswärts habe sein Team zuletzt „nicht die Leistung abgerufen, die sie imstande ist zu zeigen“. Gegen Münster soll sich das ändern. Es wäre ein geeigneter Zeitpunkt, schließlich steht einiges auf dem Spiel: Gewinnen die Dresdner, könnte der Vorsprung auf die Nichtaufstiegs-Plätze auf fünf Punkte wachsen. Verlieren sie, droht der Absturz auf Platz vier.

Und die Vorzeichen steht nicht gerade günstig. Das liegt nicht nur an den Schwarz-Gelben, sondern vor allem am Gegner. Münster ist die Mannschaft der Rückrunde und nach der Winterpause das mit Abstand stärkste Team der 3. Liga: acht Siege, drei Unentschieden, null Niederlagen. Die vergangenen sechs Punktspiele hat der Aufsteiger alle gewonnen. „Sie haben viel Selbstvertrauen, es ist eine sehr geschlossene und aggressiv verteidigende Mannschaft“, sagte Anfang über das Team, das am Ende der Hinrunde noch auf dem zwölften Platz stand.

Nahezu konträr ist das Bild bei den Dresdnern, die in der Rückrundentabelle den elften Rang belegen – und das liegt nicht nur, aber vor allem an der Auswärtsschwäche. Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel versuchte Anfang nun, die Negativstimmung zu vertreiben.

Sein Team habe mit den vier Punkten aus den beiden Heimspielen gegen 1860 München und dem SSV Ulm sowie dem Einzug ins Landespokal-Halbfinale einen „kleinen Turnaround“ geschafft, sagte er. Von den Ergebnissen her stimmt das, doch der Pokalauftritt beim Fünftligisten VFC Plauen eignet sich wenig, um Selbstvertrauen aufzubauen. Dort benötigte die Mannschaft 115 Minuten, um ein Tor zu schießen und sich so ins Elfmeterschießen und letztlich zum Zittersieg zu retten.

Auch personell geht Dynamo arg gerupft ins Duell um einen Aufstiegsplatz. Mit Stefan Kutschke, Paul Will und Kevin Ehlers fehlen gleich drei Spieler aufgrund von Sperren. Das Trio gehört dem Mannschaftsrat an, Kutschke ist Kapitän, Will sein Stellvertreter. Da fehlt am Samstag also reichlich Mentalität auf dem Platz des ausverkauften Preußenstadions. „Nun sind andere gefragt, die müssen das übernehmen“, fordert der Trainer.

In Plauen hatte er Kutschke und Will zunächst auf die Bank gesetzt, womöglich, um den Ernstfall zu testen. Das Ergebnis war ernüchternd. Ebenfalls verzichten muss Anfang auf die dauerverletzten Stefan Drljaca, Kyrylo Melichenko und Tom Berger sowie auf Tobias Kraulich (Oberschenkel), der im Landespokal eigentlich von Beginn an spielen sollte, sich aber nach der Erwärmung wegen Oberschenkelproblem abgemeldet hatte.

Torwart Kevin Broll hat seine Verletzung am Daumen dagegen auskuriert, und Claudio Kammerknecht ist am Dienstag von seiner Länderspielreise mit der Auswahl von Sri Lanka zurückgekehrt. Beim 0:0 gegen Papua-Neuguinea wurde der Außenverteidiger wegen Beschwerden an der Hüfte ausgewechselt und saß beim 2:0-Sieg gegen Bhutan deshalb nur auf der Tribüne. Die Verletzung soll aber nicht schwerwiegend sein, teilte Dynamo mit.

Alle einsatzfähigen und gesperrten Spieler steigen am Donnerstag in den Bus nach Münster. Das soll einerseits Geschlossenheit demonstrieren, andererseits werden sie beim Abschlusstraining gebraucht. Anfang möchte nichts unversucht lassen, um die Negativserie zu beenden und gibt sich kämpferisch: „Wir werden uns dort nicht verstecken.“