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Nach der nächsten 0:1-Niederlage: Wie Dynamo nun die Nerven behält

Der Start in die Restrückrunde ist Dynamo Dresden gegen Sandhausen missglückt. Die Probleme sind altbekannt - doch Lösungen dafür nicht so leicht. Und viel Zeit bleibt auch nicht.

Von Timotheus Eimert
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Für Dynamo-Trainer Markus Anfang war bei der 0:1-NIederlage gegen den SV Sandhausen nicht alles schlecht - im Gegenteil. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht", sagt er.
Für Dynamo-Trainer Markus Anfang war bei der 0:1-NIederlage gegen den SV Sandhausen nicht alles schlecht - im Gegenteil. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht", sagt er. © dpa/Robert Michael

Dresden. Dynamo Dresden hatte sich viel vorgenommen für die Restrückrunde. Doch gleich im ersten der verbleibenden 18 Saisonspiele folgte gegen den SV Sandhausen die Ernüchterung. "Das tut weh. Aber es ist auch gut, dass es wehtut, weil es zeigt, dass gute Spiele – und wir haben ein gutes Spiel gemacht – nicht zwangsläufig dazu führen, dass wir gewinnen", sagt Trainer Markus Anfang am Samstag nach der insgesamt fünften 0:1-Niederlage in dieser Saison.

Aus Dresdner Sicht gibt es allerdings wenig bis keinen Grund zur Beunruhigung. "Es war nicht alles schlecht. Wir brauchen jetzt nicht negativ werden, dazu war es zu gut", betont Anfang. Doch seine Spieler ärgern sich massiv über die unnötige wie unverdiente Niederlage.

Damit sie nicht den Eindruck bekommen, eine schlechte Leistung abgeliefert zu haben, hat der Trainer in den beiden vergangenen Tagen viel analysiert. "Wir dürfen nicht vergessen, wir haben gegen einen Absteiger aus der zweiten Liga gespielt. Es sind Spieler im Kader, die auch bei uns eine gute Rolle spielen würden", erklärt er zwei Tage später auf der Pressekonferenz vor dem nächsten Duell gegen Waldhof Mannheim, und er betont: "Wir waren in vielen Bereichen sehr gut."

Dynamos größtes Problem ist die Chancenverwertung

Das spiegelt sich auch in Statistiken wider: 30 zu zwei Torschüssen, 15 zu null Ecken. Diese Zahlen sprechen eindeutig für Dynamo. Aber genau das ist in dieser Saison das Dresdner Problem. Die Schwarz-Gelben sind zwar vielen Spielen haushoch überlegen, machen aber zu wenig daraus. "Dass du ein Spiel verlierst, kann passieren", sagt Anfang. "Dass unsere Niederlagen aber meist 0:1 ausgehen und wir kein Tor machen, das schmerzt. Tore musst du machen. Das ist unser Problem. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison."

Neben der mangelhaften Chancenverwertung ärgert sich Anfang vor allem über die Effizienz nach Eckbällen oder Freistößen. Gegen Sandhausen strahlte sein Team keine Gefahr nach ruhenden Bällen aus. "Wir haben in der Vorbereitung häufig Standards trainiert und auch in einer normalen Trainingswoche trainieren wir mindestens einmal Standards", sagt er.

Vor der Saison hatte der 49-Jährige vehement einen Standardschützen gefordert, ihn aber aus unterschiedlichen Gründen nicht bekommen. "Es gehört zu unserem Job, dass wir auch die Dinge ansprechen, die nicht gut sind", meint er nun darauf angesprochen. "Aber am Ende des Tages muss die Möglichkeit da sein, dass wir diesen Spieler auch bekommen. Es wäre verkehrt, aus Aktionismus einen solchen Spieler hinzuzuholen. Das hilft uns nicht."

Claudio Kammerknecht könnte gegen Mannheim ausfallen

So muss Dynamo vorerst weiter ohne einen Standardspezialisten auskommen. Und viel Zeit ruhende Bälle weiter zu trainieren, bleibt auch nicht. Am Dienstag geht es mit der Partie in Mannheim weiter. Dabei gibt es bereits das nächste Problem: Der Einsatz von Rechtsverteidiger Claudio Kammerknecht ist fraglich. "Er hat noch eine Untersuchung, wir müssen abwarten", sagte Anfang.

Kammerknecht war gegen Sandhausen auf seine Schulter gefallen. "Er hatte schon vorher das Thema Schulter", sagt der Trainer nach dem Spiel und betont: "Wir müssen schauen, wie sich das entwickelt. Ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm ist."

Viel rotieren will Anfang in der einzigen englischen Woche in der zweiten Saisonhälfte ohnehin nicht. "Gegen Sandhausen ging es jetzt nicht rauf und runter. Eigentlich sollte es von der Belastung kein Problem sein", meint er. Damit scheint auch der von seiner Leihe zurückbeorderte Oliver Batista Meier wieder nicht im Kader zu stehen. "Er ist erst später zur Mannschaft gekommen und hat noch Nachholbedarf. Wir wollen ihn bei 100 Prozent", erklärt Anfang.