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Der Sportchef bleibt auch bei Dynamos Abstieg

Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker hat nur einen Vertrag für die 1. und 2. Bundesliga, will aber auch im Falle eines Abstieges weiter in Dresden arbeiten. Es fehlen nur noch Kleinigkeiten zur Einigung, sagt er im Interview.

Von Timotheus Eimert & Lea Heilmann
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Will auch im Falle eines Abstieges gern in Dresden bleiben: Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker.
Will auch im Falle eines Abstieges gern in Dresden bleiben: Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker. © Lutz Hentschel

Ralf Becker, wie bewerten Sie die aktuelle sportliche Situation?

Die Situation ist nicht neu. Wir haben in der Rückrunde nicht so performt, wie wir uns das alle vorgestellt haben. Neu ist dagegen, dass es nun der Relegationsplatz ist. Das gibt uns die Gewissheit, dass der Klassenerhalt über diesen Weg gehen wird. Wir haben das große Ziel, in der nächsten Saison in der zweiten Liga zu spielen. Da gibt es verschiedene Wege. Jetzt ist es der Weg über die Relegation und auf diesen konzentrieren wir uns.

Dynamo konnte den Umweg Relegation nicht vermeiden. Warum?

Wir haben in der Rückrunde gar nicht so viel verloren, aber wir haben keine Spiele mehr gewonnen. Es waren sehr viele Unentschieden dabei. Aber wir brauchen jetzt nicht nach hinten schauen, warum die Situation so ist, wie sie ist. Jetzt schauen wir nach vorn und gehen die nächsten beiden Spiele und danach die Relegation an. Es geht nun darum, und da fand ich das Spiel gegen Regensburg einen guten Anfang, sich auf eine Formation einzuspielen. Wir haben relativ viel probiert. Jetzt haben wir eine Konstellation gefunden, wo wir ein gutes Heimspiel gemacht haben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel Klassenerhalt über die Relegation erreichen werden.

Stichwort Relegation: Aus der 3. Liga können nur noch drei Mannschaften Dynamos Gegner werden, welchen schauen Sie sich am Wochenende an?

Wir haben eigentlich alle Gegner immer mal wieder gesehen. Das gehört dazu, aber natürlich schaut man jetzt mit einem Auge noch bisschen genauer hin. Kaiserslautern hat nur noch ein Spiel, die anderen theoretisch noch zwei und natürlich analysieren wir nun diese Spiele noch einmal genauer.

Dynamo muss vor der Relegation noch zwei Saisonspiele bestreiten. Wie würden Sie diese Partien angehen?

Es wäre ein ganz großer Fehler, so zu tun, als wären die zwei Spiele unwichtig, ganz im Gegenteil. Sie sind sehr wichtig. Wir wollen sie nutzen, um uns auf die Relegation einzuspielen. Wir spielen jetzt in Karlsruhe, dann haben wir hier noch ein Derby. Auch wenn wir am Ende wissen, wo wir in der Tabelle stehen, müssen wir jetzt die Spannung hochhalten und in jedem Spiel alles geben.

Es wird jetzt also keine Experimente mehr geben?

Ob immer dieselben spielen oder es Wechsel gibt, das wird der Trainer entscheiden. Aber grundsätzlich haben wir eine Formation am Wochenende auf dem Platz gehabt, wo man viel Positives herausnehmen kann. In den Wochen zuvor haben wir verschiedene Dinge probiert, aber jetzt ist es wichtig, dass wir den Spielern Selbstvertrauen schenken, die die nächsten Spiele angehen müssen. Von daher denke ich, dass die Zeit von vielen Wechseln oder Experimenten vorbei ist. Es geht darum, eine gewisse Konstanz hereinzubringen.

Ihr Vertrag ist nur für die 1. und 2. Bundesliga gültig. Wie geht es im Falle eines Abstieges mit Ihnen weiter?

Nach dem Aufstieg im Sommer bin ich selber auf den Verein zugegangen und habe vorgeschlagen, langfristig den Vertrag zu verlängern, auch mit der Option, eines offen Ausgangs. Das ist mir immer wichtig, weil ich selbst mit meinen Mitarbeitern solche Verträge abschließe. Es muss aber jeder für sich selbst bewerten. Das ist jetzt passiert. Wir sind uns grundsätzlich einig, dass ich sehr gern hier bin, und dass der Verein gern weitermachen würde. Jetzt müssen wir schauen, wie es sich die nächsten Tage entwickelt. Es gibt noch Kleinigkeiten zu klären, das werden wir aber alles lösen.

Sie bleiben also definitiv in Dresden?

Ich bin sehr gern hier, und die Arbeit macht mir Spaß. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass all das, was besprochen ist, nächste Saison eintritt. Aber natürlich muss man sich in einer solchen Situation mit Eventualitäten beschäftigen. Das machen wir, aber grundsätzlich haben wir ein klares Commitment. Das ist auch wichtig. Eine Seite bin ich und die andere Seite ist der Verein, der sich klar positioniert. Jetzt werden wir schauen, was die nächsten Tage passiert.

Auch Trainer Guerino Capretti hat nur einen Vertrag für die zweite Liga. Geschäftsführer Jürgen Wehlend hat gesagt, dass er damit nicht glücklich ist. Wie bewerten Sie die Situation?

Ich bin sehr zufrieden mit Rinos Arbeit, auch wenn die Ergebnisse leider nicht so sind, wie wir uns das wünschen. Ich würde jetzt vorschlagen, dass erst das eine geklärt wird. Dann wird auch das andere geklärt.

Wie planen Sie die neue Saison?

Wir planen für alle Eventualitäten. Ich bin davon überzeugt, dass Plan A eintreten wird und so gehe ich die Situation an.

Notiert in der Mixed-Zone nach dem Training am Dienstag von Timotheus Eimert und Lea Heilmann.