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Dynamo-Trainer über Traoré: Muss charakterlich passen

Die Dresdner suchen vor dem Spiel gegen Bremen eine Verstärkung für die Offensive. Ob der Ex-Gladbacher unterschreibt, hängt nicht nur von dessen Fitness ab.

Von Daniel Klein
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Ibrahima Traoré absolviert derzeit ein Probetraining in Dresden.
Ibrahima Traoré absolviert derzeit ein Probetraining in Dresden. © dpa/picture alliance

Dresden. Die Personalie ist derzeit die spannendste bei Dynamo: Wird Probespieler Ibrahima Traoré verpflichtet oder nicht? Darüber muss Trainer Alexander Schmidt auch gleich zu Beginn der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Werder Bremen sprechen, und das macht er ausführlich. Nur über die Qualität des Kandidaten, der die vergangenen sieben Jahre bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag gestanden hatte, möchte er nicht reden. Da gäbe es keine zwei Meinungen.

Sofort verpflichten wollte der Zweitliga-Aufsteiger den seit Sommer vereinslosen 33-Jähren trotzdem nicht. "Die körperliche Verfassung ist das A und O. Wir brauchen nach den Ausfällen in der Offensive einen adäquaten Ersatz, der sofort unseren Rhythmus mitgehen kann", erläutert Schmidt. Der erste Eindruck seit Traorés Ankunft am Donnerstag sei gut, eine Entscheidung aber noch nicht gefallen.

Neben der Fitness gibt es noch einen zweiten Grund, warum Schmidt den ehemaligen Nationalspieler Guineas unbedingt vor einer möglichen Verpflichtung sehen wollte: "Passt er charakterlich zu uns? Was ist er für ein Typ? Was wir hier nicht brauchen, sind Spieler, die kurz vorm Ruhestand noch ein bisschen abkassieren wollen", verdeutlicht der Trainer. "Deshalb wollte ich ihm mal in die Augen schauen."

Bei Ex-Gladbach-Trainer Marco Rose, den Schmidt aus gemeinsamen Zeiten bei Red Bull Salzburg kennt, hatte er sich auch schon nach Traoré erkundigt. Die Zeichen stehen wohl auf Verpflichtung - als Ersatz für Panagiotis Vlachodimos (Kreuzbandriss) und Brandon Borrello (Mittelfußbruch). "Er kann offensiv aber jede Position besetzen", so Schmidt.

Neben Vlachodimos steht auch Julius Kade (Gelb-Rot-Sperre) neu auf der Ausfallliste. Dafür kehren gegen Bremen zwei Verletzte zurück in den Kader: Kevin Ehlers und Luca Herrmann fielen zuletzt länger aus. "Sie sind beide einsatzfähig, aber noch nicht über 90 Minuten", sagt Schmidt. Damit beide Spielpraxis bekommen, wurde für kommenden Dienstag ein Test gegen den Oberligisten Bischofswerdaer FV vereinbart. Ort und Anstoßzeit stehen aber noch nicht fest.

Rechtsverteidiger Antonis Aidonis hat sich die Hand gebrochen, kann aber mit einer Manschette spielen. Robin Becker kehrt nach abgebrummter Rotsperre ebenfalls in den Kader zurück - womöglich sogar gleich in die Startelf. "Bremen ist neben Hamburg die spielstärkste Mannschaft in der Liga. Wir brauchen eine hohe Frusttoleranz, dürfen nicht gleich verzweifeln, wenn wir mal ins Leere laufen", betont Schmidt. Mit 16.000 Zuschauern ist das Harbig-Stadion unter Corona-Bedingungen ausverkauft.