Von Florian Triebel

Göppingen. Der HC Rödertal hat seine Durststrecke in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen beendet. Ausgerechnet bei Meisterschaftsfavorit Frisch auf Göppingen, gegen das der HCR zuvor noch kein Pflichtspiel gewonnen hatte, setzten sich die Rödertalbienen mit 28:23 (15:13) durch. Damit gelang den Gästen nach zuvor zwei Niederlagen wieder ein Sieg.

Die Bienen waren ersatzgeschwächt nach Göppingen gereist. Dadurch stellte sich die Mannschaft zumindest auf den Halbpositionen sprichwörtlich von alleine auf. Alicja Pekala und Isabel Wolff durften von Beginn an ran, weil Santina Sabatnig noch bei der österreichischen Nationalmannschaft weilt und Julia Mauksch krankheitsbedingt ausfiel.

Bei eigenem Anwurf startete der HCR von Beginn an voll durch. Wolff spielte zu Victoria Hasselbusch, und gewohnt sicher verwandelte die Kreisläuferin zur Führung. Beide Teams übersprangen die Abtastphase, sodass Göppingen im Gegenzug direkt ausglich. So ging es munter weiter. Die Gastgeberinnen erspielten sich beim 5:3 den ersten kleinen Vorsprung. Doch die Bienen steigerten sich und nutzten eine Überzahl zu ihren Gunsten: Aufgrund der größeren Räume kam eine FAG-Abwehrspielerin gegen Hasselbusch zu spät. Den fälligen Siebenmeter verwertete Fabienne Büch per Aufsetzer.

Zehn Minuten warten auf einen Treffer

In der 17. Minute gingen die Gäste erstmals wieder in Führung, weil Pekala einen harten Wurf in die Maschen beförderte. Immer wieder fanden die Bienen gute Lösungen gegen die 6:0-Abwehr der Göppingerinnen. Besonders Pekala trumpfte auf. FAG-Cheftrainer Nico Kiener zückte nun sein erstes Time-out. Allerdings konnte er den HCR nicht aus dem Rhythmus bringen. Die Gäste setzten sich bis auf 15:11 ab. Kurz vor der Pause folgte dann aber doch der erste Bruch im Bienenspiel: Anstatt den komfortablen Vorsprung mit in die Kabine zu nehmen, leisteten sich die HCR-Frauen zwei Schnitzer und Göppingen verkürzte zur Halbzeit auf 13:15.

Im zweiten Durchgang gehörte der erste Treffer wieder den Bienen: Nach einem Fehlpass tauchte Pekala völlig frei vor dem Tor der Göppingerinnen auf und traf zum 16:13. Bis zum 18:14 lief aus Sicht des HCR alles wie geschmiert. Doch was folgte, war die schwächste Phase des ganzen Spiels. Während Göppingen immerhin noch zweimal traf und so auf 16:18 verkürzte, mussten die Bienenfans ganze zehn Minuten auf den nächsten Treffer warten. Ein Fehlwurf oder technischer Fehler reihte sich an den nächsten.

Noch ein Spiel steht in diesem Jahr an

Stärkste Akteurinnen auf der Platte waren beide Torfrauen. Ein ums andere Mal parierte HCR-Torfrau Oliwia Kaminska gegen ihre alten Teamkameradinnen. Sie beendete auch die künstlerische Pause der Bienen und versenkte in Überzahl einen Ball ins leere Tor zum 19:16. Plötzlich lief es wieder bei den Gästen. Rebeka Bachmann erhöhte mit zwei Treffern auf 21:16. Doch in trockenen Tüchern war der Sieg noch lange nicht. Göppingen warf noch einmal alles nach vorne und verkürzte auf 21:22.

Doch zum Unentschieden sollte es nicht kommen. Nach einem Ballgewinn war Lena Schorch frei durch und traf zum 23:21. Nach dem erneuten Anschluss sorgte Bo Dekker mit ihren beiden Treffern zum 25:22 vorzeitig für die Entscheidung. Allerdings musste sie nach ihrem zweiten Tor verletzt von der Platte. Mit einem Hüftwurf zum 28:23 setzte Lena Smolik schließlich den Schlusspunkt.

HCR-Trainerin Maike Daniels sagte: „Wir haben heute als Team genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben: Der Schlüssel zum Sieg lag in der Tempospielabwehr und auch in unserer sehr agilen 5:1-Abwehr. Das Team hat unglaublich gut gefightet und sich auch beim Stand von 22:21 nicht aus der Ruhe bringen lassen.“

Am Samstag findet das letzte Spiel der Bienen in diesem Kalenderjahr statt. Dann empfängt der HCR die Red Sparrows der HSG Freiburg. Anwurf ist um 18.30 Uhr.