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Sächsische Vereine kämpfen für mehr Zuschauer

Die Initiative "Team Sport Sachsen" präsentiert dem Ministerpräsidenten einen Fünf-Stufen-Plan zur Fan-Rückkehr. Die Obergrenze von 1.000 soll schnell fallen.

Von Daniel Klein
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Wie die Volleyballerinnen vom Dresdner SC wollen auch andere sächsische Mannschaften wieder vor mehr Zuschauern spielen.
Wie die Volleyballerinnen vom Dresdner SC wollen auch andere sächsische Mannschaften wieder vor mehr Zuschauern spielen. © Matthias Rietschel

Dresden. Die sächsischen Profivereine kämpfen vehement für eine Rückkehr von Zuschauern in die Stadien und Hallen. Am Mittwoch präsentierte Karsten Günther, Geschäftsführer der Bundesliga-Männer des SC DHfK Leipzig und Sprecher der Initiative "Team Sport Sachsen", in der sich 24 Vereine zusammengeschlossen haben, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Gesundheitsministerin Petra Köpping einen Stufenplan. Der sieht in einem ersten Schritt eine Aufhebung der Obergrenze von 1.000 Zuschauern unterhalb der Überlastungsstufe und eine Genehmigung von mindestens 25 Prozent Auslastung während der Vorwarnstufe an. Die finale Entscheidung dazu fällt das sächsische Kabinett in einer Sitzung am kommenden Dienstag.

Unterteilt ist der Plan in fünf Stufen. Der Auslastungsgrad der Spielstätte, die Zugangsberechtigungen je nach Impfschutz oder die Zulassung von Stehplätzen und Gästefans orientiert sich dabei an der jeweiligen Belegung von Krankenhausbetten durch Covid19-Patienten im Bundesland, heißt es in dem am Donnerstag vorgestellten Papier. Damit solle "den Vereinen und Zuschauern ein transparenter, nachvollziehbarer, praxisnaher und vor allem sicherer und planbarer Rahmen zur Durchführung von Spielen mit Zuschauern geschaffen werden".

Der Stufenplan baut neben den Erkenntnissen der Restart19-Studie und dem bisherigen Entwurf des Gesundheitsministeriums auf den Hygienekonzepten der lokalen Gesundheitsämter auf. Personalisierte Tickets, FFP2-Masken zum Schutz vor Übertragungen und platzgenaue Buchungen zur Kontaktnachverfolgung seien als Sicherheitsinstrumente eingebaut, so die Initiative, der auch Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden, die Volleyball-Frauen des Dresdner SC sowie die Eishockey-Zweitligisten Lausitzer Füchse und Dresdner Eislöwen angehören. Dies biete allen Beteiligten "die Möglichkeit, auf dynamische Entwicklungen innerhalb der Pandemie zu reagieren, ohne dafür immer neue Verordnungen verabschieden zu müssen und dabei wertvolle Zeit zu verlieren".

"Nach den bisherigen Gesprächen und den Entwicklungen in anderen Bundesländern baue ich fest darauf, dass das Kabinett unserem Vorschlag folgt und damit auch der positiven Entwicklung der Zahlen in Sachsen Rechnung trägt", erklärte Günther. "Gleichzeitig sehen wir unseren Stufenplan auch als wichtigen Impuls für die Arbeitsgruppe der Chefs der Staatskanzleien zur Erarbeitung einer bundesweit einheitlichen Lösung.“ Dirk Rohrbach, Geschäftsführer der Lausitzer Füchse, ergänzt: "Fakt ist, dass seit dem Ausbruch der Pandemie durch den Einsatz von passgenauen Hygienekonzepten keine Zuschauerinfektionen zu verzeichnen sind. Auch aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit gilt es deshalb, die Kapazitätsgrenze anzupassen und eine klare Perspektive aufzuzeigen."

Dynamo-Geschäftsführer Jürgen Wehlend hatte die Politiker zuletzt scharf kritisiert: „Man bekommt noch einmal vor Augen geführt, dass es in Deutschland ganz bestimmt nicht darum geht, den Profifußball zu protegieren. Im Gegenteil: Der Fußball muss für Symbolpolitik herhalten.“ Als Reaktion auf die Zuschauerbeschränkungen hatte der Verein den Etat für die laufende Saison um rund sieben Millionen Euro gesenkt.