Dresden. Vor wenigen Tagen wurde der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte getätigt. Über 100 Millionen Euro zahlte der FC Bayern München für Stürmer Harry Kane an Tottenham Hotspur. An der Fußball-Basis hält sich das Interesse für diese oder ähnliche Meldungen in Grenzen. Der Profifußball hat sich längst von den Amateuren entfernt.

Viele kleine Vereine kämpfen ums Überleben. Mit ihren Problemen fühlen sich sie von den Verbänden und der Politik größtenteils allein gelassen. Durch die Corona-Krise hat sich dieses Gefühl noch einmal verstärkt. "Wenn morgen unser Rasenmäher kaputtgehen würde, könnten wir ihn nicht ersetzen, da wäre unser ganzes Budget aufgebraucht", beschreibt zum Beispiel Anke Töpfer, stellvertretende Vereinsvorsitzende des SV Röderau-Bobersen, dem Heimatverein von Dynamo-Idol Ulf Kirsten, die Situation vieler Amateurvereine in Sachsen.

Dabei erfreut sich der Fußball in Deutschland weiterhin großer Beliebtheit. Rund 2,31 Millionen Menschen haben in der vergangenen Saison in einem Verein Fußball gespielt. "Deutschland war, ist und bleibt ein wunderbares Fußballland. Der Hauptgrund für die erfreulichen Zahlen ist, dass die Menschen Bock auf Fußball haben", sagt Ronny Zimmermann, erster DFB-Vizepräsident der Amateure.

Stimmt das wirklich? Wie geht es den Fußballern an der Basis? Haben Sie noch Bock auf Fußball oder sind die finanziellen und strukturellen Probleme zu groß? Und wie geht es eigentlich den Schiedsrichter, was macht der Frauenfußball in Sachsen? In einer großen Serie blickt Sächsische.de nun auf die vergessene Fußball-Basis in Sachsen, deren Probleme, zu Ultras werdende Eltern und den Charme des Amateurfußballs.

Alle Serienteile im Überblick:

• Teil 1: SV Röderau-Bobersen - Wie Kirstens Heimatverein ums Überleben kämpft
• Teil 2: Die Fair-Play-Liga - Wenn Eltern zu Ultras werden
• Teil 3: Warum Sachsens Schiedsrichterin des Jahres seit 20 Jahren ihre Freizeit opfert
• Teil 4: SV Grün-Weiß Großdittmannsdorf - Ein Dorfverein mit Kultstatus und über 300 Zuschauer
• Teil 5: Wie eine Frauenmannschaft nach einer Babypause wieder durchstartet
• Teil 6: Die Probleme des sächsischen Amateurfußballs - Sachsens Fußball-Chef Herrmann Winkler im großen Interview