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Wie es zum Radunfall beim Moritzburger Schlosstriathlon kam

Mitfavorit Lukas Seifert ist beim Schlosstriathlon in Moritzburg mit einem Auto kollidiert. Der Triathlet aus Haselbachtal wurde leicht verletzt, sein Rad zerstört. Wie konnte es dazu kommen, obwohl die Straße gesperrt war?

Von Michaela Widder
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Der Radstrecke beim Moritzburger Schlosstriathlon ist für Autos gesperrt. Trotzdem passierte der Unfall im Ortsteil Auer.
Der Radstrecke beim Moritzburger Schlosstriathlon ist für Autos gesperrt. Trotzdem passierte der Unfall im Ortsteil Auer. © Matthias Schumann

Moritzburg. Noch gibt es einige Fragen zu dem Rad-Unfall beim Moritzburger Schlosstriathlon. Die wichtigste hat der verunglückte Triathlet Lukas Seifert am Tag danach selbst beantwortet: "Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich bin zu Hause und mit einem gebrochenen Daumen, Prellungen und ein paar Schürfwunden davongekommen", schreibt Seifert bei Instagram und meint zum Unfallhergang: "Ein Autofahrer hat mich bei Kilometer drei von der Straße geräumt."

Seifert, der für das Triathlon Team Lausitz startet, war am Sonntag als Mitfavorit auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Rad, 10 km Lauf) unterwegs - und dabei in den folgenschweren Unfall verwickelt. Im Moritzburger Ortsteil Auer kollidierte er mit einem Fahrzeug, obwohl die Strecke während des Wettkampfs für Autos gesperrt war, stürzte und musste das Rennen aufgeben.

Bei dem Unfall wurde Seiferts Rad schwer beschädigt, der Helm ist gesprungen. "Der Helm hat mir das Leben gerettet", meint der Triathlet. Der Zusammenprall ist "zum Glück einigermaßen glimpflich ausgegangen", wie Organisationschef Jens Kafka bereits am Sonntagabend sagte und Entwarnung geben konnte. Eine der offenen Fragen lautet indes: Wie konnte es überhaupt zu dem Unfall kommen?

Sachschaden in Höhe von insgesamt 18.500 Euro

Ein 59 Jahre alter Fahrer eines Ford Pumas befuhr demnach am Sonntag gegen 9.20 Uhr im Moritzburger Ortsteil Auer die gesperrte Großenhainer Straße. "Der Teilnehmer wollte mit dem Rad das Auto überholen, als der Fahrer nach links in einen Querweg einbog. Dabei kam es zum Zusammenstoß, wobei der Radfahrer leicht verletzt und ambulant versorgt wurde", erklärt ein Mitarbeiter der Pressestelle der Polizeidirektion Dresden auf Nachfrage von Sächsische.de. Der Sachschaden des Unfalls beträgt laut Polizeiangaben insgesamt etwa 18.500 Euro.

Seifert bestätigt Sächsische.de den Unfallhergang. "Ich hatte ungefähr zwischen 25 und 30 km/h drauf und habe noch versucht, voll zu bremsen", erklärt der 24-Jährige aus der Gemeinde Haselbachtal (bei Kamenz), und er meint: "So richtig verstehe ich nicht, warum das Auto nicht stehen geblieben ist." Schließlich sei der Führende und spätere Sieger John Heiland nur etwa 100 Meter vor ihm mit Führungsfahrzeug und Polizei durch den Ort gefahren.

"Ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist"

Sein Rad habe Totalschaden, so Seifert. "Wenn man das Rad sieht, ist es ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist", sagt er. Der Mathematik-Student lobt jedoch den Veranstalter. "Die Rettungskette hat super funktioniert. Und dennoch ist es mir noch einmal ganz wichtig, an die gegenseitige Rücksichtnahme bei so einem Sportevent zu appellieren. Ich danke meiner Familie, Freunden und allen Helfern für die Genesungswünsche", betont Seifert.

Erst vor gut einer Woche hatte es einen tödlichen Unfall beim Ironman Hamburg gegeben, als ein Begleitmotorrad mit einem Triathleten auf dem Rad zusammengestoßen und der Motorradpilot noch an der Unfallstelle verstorben war. Das Thema Sicherheit war den Organisatoren in Moritzburg nicht zuletzt deshalb auch diesmal besonders wichtig. Insgesamt konnte Gesamtleiter Kafka ein positives Fazit seiner zweitägigen Veranstaltung mit rund 1.700 Teilnehmern ziehen.

Für Seifert steht indes nun eine mehrwöchige Zwangspause an. Eigentlich wollte er bei der Challenge Kaiserwinkl-Walchsee am ersten Juli-Wochenende starten. "Daraus wird nun leider nichts."