Dresden. Die Volleyballerinnen des Dresdner SC verlieren eine der prägendsten Führungspersönlichkeiten. Auf eigenen Wunsch hat sich Jörg Dittrich nicht zur Wiederwahl als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Volleyballabteilung gestellt, gehört dem Vorstand aber weiterhin an. Dittrich hat in seiner 14-jährigen Amtszeit vier deutsche Meisterschaften, drei Pokalsiege und einen Supercup-Gewinn miterlebt.

Der Dachdeckermeister hatte 2010 das Amt übernommen und ist zuletzt zunehmend zum Multifunktionär geworden. Seit 2021 fungiert er neben seiner DSC-Führungsrolle als Präsident der Sächsischen Handwerkskammer, seit Dezember 2023 führt Dittrich im Ehrenamt auch den Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) an, in dem insgesamt 50 Handwerksfachverbände versammelt sind. "Jetzt ist es tatsächlich so, dass das ZDH-Ehrenamt, diese bundesweite Aufgabe, mich kreuz und quer durch die Republik schickt. Damit ist es rein physisch nicht möglich, für den DSC so da zu sein, wie es notwendig ist", sagte der 54-Jährige bei einer Video-Pressekonferenz am Mittwoch.

Zu dieser war Dittrich aus Dresden zugeschaltet, stellte aber fest: "Selbst heute wäre eine Pressekonferenz mit Anwesenheit nicht möglich gewesen, weil die Taktung der Termine so eng ist. Gestern war ich in Berlin, vergangene Woche in Berlin, Mainz, Brüssel und Bremen. Das ist nicht jede Woche so, aber heftig", erklärte der Familienvater.

Als Nachfolger wurde der Dresdner Unternehmer Hubert Körner gewählt, der mit seiner Firma Körner Rohr und Umwelt GmbH auch Sponsor der DSC-Volleyballerinnen ist und nun die nächsten zwei Jahre die Abteilung leitet. Der Vorstand wurde zudem um zwei weitere Personen auf insgesamt zehn erweitert. Körner gehört seit September 2021 auch bereits dem Aufsichtsrat der Volleyball-Bundesliga (VBL) an. "Jörg hinterlässt riesige Fußabdrücke. Was er für den Dresdner Volleyball getan hat, ist außergewöhnlich. Ich hoffe, dass wir das weiter so erfüllen können", sagte der 59-Jährige.

Körner bringe jede Menge neue Ideen ein, erwiderte Vorgänger Dittrich. Eines der vordringlichen Themen für die DSC-Volleyballer ist derzeit der Erhalt der Margon-Arena als Trainings- und Spielstätte - verbunden mit einer notwendigen Dachsanierung der Mehrzweckhalle. Auch die Suche nach einem Namenssponsor will Körner intensivieren, um finanziell wie sportlich weiter konkurrenzfähig zu bleiben. "Wir sind gerne bereit, die Namensrechte für eine halbe Million Euro zu verkaufen", betonte Körner.