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Podcast: Das Sturzdrama in Altenberg und die Folgen

Wie konnte das passieren? Muss der Bobsport jetzt sicherer werden? Der Podcast "Dreierbob" arbeitet die schweren Stürze von Altenberg auf und fragt Organisatoren und Weltverband nach Konsequenzen.

Von Fabian Deicke & Tino Meyer
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Die Schicksalskurve dieser Tage in Altenberg. Hier am Ausgang der Kurve 14 stürzten die Viererbobs des Deutschen Johannes Lochner und des Schweizers Michael Vogt.
Die Schicksalskurve dieser Tage in Altenberg. Hier am Ausgang der Kurve 14 stürzten die Viererbobs des Deutschen Johannes Lochner und des Schweizers Michael Vogt. © Fabian Deicke

Altenberg. Die Pressekonferenz vor dem Bob-Weltcup in Altenberg am Donnerstag sollte sich eigentlich mit sportlichen Dingen befassen und Vorfreude wecken auf die WM-Generalprobe im anspruchsvollen wie beliebten Eiskanal im Osterzgebirge. Doch seit den zwei schweren Stürzen am Dienstag sind die Themen andere – verbunden mit der einen großen Frage: Wie konnte das passieren?

Der Wintersportpodcast "Dreierbob" von Sächsische.de ist bei dem Vor-Ort-Termin dabei und liefert nun erste Antworten darauf, warum es zu den Stürzen der Top-Piloten Johannes Lochner aus Berchtesgaden und dem Schweizer Michael Vogt kam.

Vor allem aber befasst sich der "Dreierbob" mit den Folgen und deren Ursachen. Warum also rutschte der in Kurve 13/14 umgekippte Schweizer Bob zunächst den steil aufsteigenden Zielhang hinauf, dann wieder unkontrolliert herunter – und kollidierte dabei mit dem beim Sturz aus dem Schlitten geschleuderten und benommen in der Bahn liegenden Anschieber Sandro Michel. Der 27-Jährige musste daraufhin per Hubschrauber ins Uniklinikum Dresden gebracht und dort notoperiert werden.

Bahnchef Jens Morgenstern: "Haben keine Fehler gemacht"

Ungeachtet dessen ist in Altenberg eine Sicherheitsdebatte entbrannt. "Wir haben keine Fehler gemacht", betont Altenbergs Bahnchef Jens Morgenstern auf der Pressekonferenz und im Podcast. Er verweist auf eingehaltene Regularien und Bestimmungen. Der Unfall hätte verhindert werden können, halten indes einige Athleten entgegen.

Der Weltverband IBSF wiederum erklärt sein Bedauern, hält allerdings nichts davon, dass Trainings und Weltcup ausfallen sollten. Der sportliche Wettbewerb geht wie geplant weiter. Wie, das erklärt Jos Mattli, der als Koordinator für Weltcups und Weltmeisterschaften bei der IBSF fungiert, im Podcast.

Der Schweizer ist seit rund 40 Jahren im Geschäft und spricht auch über mögliche Folgen für Sicherheitskonzepte bei Bobrennen. "Wir sind für alle Vorschläge offen", sagt er. Allerdings, das betont Mattli auch, sei Bobsport ein Rennsport, bei dem man nie alle Risiken ausschließen könne.

So gesehen gibt es aktuell drei Lager, die eines verbindet: Das Ansinnen, hochklassigen Sport zu bieten mit größtmöglicher Sicherheit. Wie das klappen soll, das ist die große Frage für die Zukunft. Der "Dreierbob" liefert schon einige Antworten.

Und um den Sport geht es in dieser Folge auch. Gerd Leopold, stellvertretender Bob-Bundestrainer, spricht über die Verletzungen von Johannes Lochner und dessen Anschieber Erec Bruckert und wie das deutsche Team insgesamt mit den folgenschweren Stürzen umgeht.

Gäste in dieser Folge

Gäste in dieser Folge "Dreierbob" (v.l.n.r.): Altenbergs Bahnchef Jens Morgenstern, stellvertretender Bob-Bundestrainer Gerd Leopold, Koordinator Weltcups und WM bei der IBSF Jos Mattli
Gäste in dieser Folge "Dreierbob" (v.l.n.r.): Altenbergs Bahnchef Jens Morgenstern, stellvertretender Bob-Bundestrainer Gerd Leopold, Koordinator Weltcups und WM bei der IBSF Jos Mattli © Egbert Kamprath/Sebastian Schultz/Fabian Deicke
  • Jens Morgenstern: Seit 2019 Chef am Eiskanal in Altenberg

  • Gerd Leopold: Heimtrainer von Francesco Friedrich und stellvertretender Bundestrainer

  • Jos Mattli: Koordinator für Rennen bei Weltcups und Weltmeisterschaften beim Weltverband IBSF

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