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Hohe Schäden durch Starkregen in Sachsen

Starkregen hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten bundesweit Schäden in Höhe von 12,6 Milliarden Euro verursacht. Welche Region in Sachsen am häufigsten betroffen war.

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Starkregen hat in den vergangenen 20 Jahren in Sachsen an Wohngebäuden Schäden von rund 1,15 Milliarden Euro verursacht. Am häufigsten waren die Einwohner von Görlitz betroffen.
Starkregen hat in den vergangenen 20 Jahren in Sachsen an Wohngebäuden Schäden von rund 1,15 Milliarden Euro verursacht. Am häufigsten waren die Einwohner von Görlitz betroffen. © dpa

Dresden/Berlin. Starkregen hat in den vergangenen 20 Jahren in Sachsen an Wohngebäuden Schäden von rund 1,15 Milliarden Euro verursacht. Laut Statistik waren 143 von 1.000 Wohngebäuden betroffen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Berlin als Ergebnis einer der Starkregenbilanz mitteilte. Deren Beseitigung habe die Hausbesitzer durchschnittlich 10.270 Euro gekostet.

Am häufigsten waren demnach die Einwohner von Görlitz betroffen. Dort ist statistisch etwa jedes siebente versicherte Wohngebäude (137 von 1.000) durch Starkregen beschädigt worden. Am besten kamen die Hausbesitzer im Vogtlandkreis weg (60 von 1.000).

Besonders stark wirkten sich demnach Hochwasser als Folge von starken Regenfällen aus. Im August 2002 traf es vor allem den Landkreis Sächsische Schweiz. 2010 richtete Hochwasser vor allem in Görlitz starke Schäden an.

"Extreme Wetterereignisse nehmen zu und damit auch die Schäden. Klimawandel bedeutet: Mehr Hitze, mehr Dürre, aber auch mehr Stürme und Starkregen", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer, Jörg Asmussen.

In Sachsen ist den Angaben zufolge etwa jeder zweite Hausbesitzer (51 Prozent) mit einer Elementarschadenversicherung gegen extreme Regenfälle geschützt. Bundesweit sind es 52 Prozent. Fast jedes Haus sei gegen Sturm und Hagel abgesichert, doch den Schutz gegen extreme Regenfälle haben viele Hausbesitzer bislang vernachlässigt, sagt Asmussen.

Zwanzig-Jahres-Bilanz birgt politischen Zündstoff

Bundesweit hat Starkregen Schäden in Höhe von 12,6 Milliarden Euro verursacht. Von 2002 bis 2021 wurde rechnerisch jedes zehnte Wohnhaus durch Starkregen beschädigt, mit Kosten von durchschnittlich 7.600 Euro.

Die Zwanzig-Jahres-Schadenbilanz fällt regional sehr unterschiedlich aus: Am häufigsten traf es demnach Berlin, wo die Hausbesitzer im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre für gut jedes siebte Haus - 148 von 1.000 Wohngebäuden - einen Schaden durch Starkregen meldeten.

Zwei Autos stehen am 28.07.2014 auf einer überfluteten Straße in Münster (Nordrhein-Westfalen). Heftige Regenfälle waren damals über der Stadt niedergegangen.
Zwei Autos stehen am 28.07.2014 auf einer überfluteten Straße in Münster (Nordrhein-Westfalen). Heftige Regenfälle waren damals über der Stadt niedergegangen. © dpa

Was die Kosten betrifft, liegt unter den Bundesländern Rheinland-Pfalz mit durchschnittlich 11.000 Euro an der Spitze - eine Folge der immensen Schäden der Flutkatastrophe des Jahres 2021. Am seltensten war Starkregen demnach in Bremen, wo im Schnitt lediglich 56 von 1000 Häusern beschädigt wurden.

Die Zwanzig-Jahres-Bilanz des GDV birgt politischen Zündstoff. Denn angesichts der Zunahme extremer Wetterlagen stellte der GDV die Frage, ob die Versicherer langfristig alle Naturgefahren noch versichern können. "Wir müssen in Deutschland Prävention und Klimafolgenanpassung konsequent umsetzen", forderte Asmussen.

"Ansonsten könnten sich nach unseren Schätzungen allein infolge der Klimaschäden innerhalb der nächsten zehn Jahre die Prämien für Wohngebäudeversicherungen verdoppeln." Von der Politik verlangte der GDV-Hauptgeschäftsführer unter anderem einen Baustopp in Überschwemmungsgebieten und eine Verringerung der Flächenversiegelung. (dpa)