Dohna-Borthen. Die Ernte der sächsischen Obstbauern ist im vorigen Jahr sehr durchwachsen ausgefallen. "Deutlich unterdurchschnittlich" sei etwa mit 68.000 Tonnen die Apfelernte verlaufen, teilte der Chef des Verbandes Sächsisches Obst, Jörg Geithel, am Mittwoch in Dohna-Borthen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit.

Bei Süßkirschen fiel die Erntemenge seinen Angaben zufolge im Vergleich mit den Vorjahren mit 1.500 Tonnen ebenfalls geringer aus. Insgesamt seien 78.000 Tonnen Obst geerntet worden. Probleme bereiteten Spätfröste, Trockenstress der Obstbäume sowie starke Wetterschwankungen.

Zudem verringerten sich die Anbauflächen bereits seit Jahren. Bei Äpfeln und Kirschen etwa werde mehr gerodet als neu gepflanzt. Hohe Lohnkosten träfen vor allem den Erdbeeranbau.

Erdbeeren spielen - ebenso wie andere Obstanlagen, Rebland und Baumschulen - in der sächsischen Landwirtschaft ohnehin eine untergeordnete Rolle. Ihr Flächenanteil an der genutzten Agrarfläche beträgt dem Statistischen Landesamt zufolge lediglich 0,5 Prozent. Der größte Anteil entfällt demnach auf Getreide, Futterpflanzen und Raps.

Insgesamt zählten die Statistiker 2023 rund 6.500 Landwirtschaftsbetriebe in Sachsen, die im Durchschnitt 138 Hektar groß waren. Das mehr als doppelt so viel wie im bundesdeutschen Mittel. 9,5 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Sachsen wurden im ökologischen Landbau genutzt.

Die Obstbauern beschlossen auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung in Leipzig, sich umzubenennen: in Obstbauverband Sachsen & Sachsen-Anhalt e.V.