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"Unser Ziel ist, dass bis 2030 im Silicon Saxony 100.000 Menschen arbeiten"

Lohnt sich die Milliarden-Subvention für TSMC? Der Geschäftsführer des Silicon Saxony e.V. im Podcast "Thema in Sachsen" über Risiken und Chancen des Großprojekts.

Von Fabian Deicke
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Zu Gast im Podcast "Thema in Sachsen": Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Silicon Saxony e.V. Der Verein  ist mit über 450 Mitgliedern das größte Hightechnetzwerk Sachsens.
Zu Gast im Podcast "Thema in Sachsen": Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Silicon Saxony e.V. Der Verein ist mit über 450 Mitgliedern das größte Hightechnetzwerk Sachsens. © Tommy Halfter/Silicon Saxony

Dresden. Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Branchenverbands Silicon Saxony e.V., sieht in der geplanten Großansiedlung des taiwanischen Chipriesen TSMC in Dresden eine Bestätigung für jahrzehntelange Aufbauarbeit. "Die Zeichen stehen weiter klar auf Wachstum - und das ist auch gut so", sagt er im Podcasts "Thema in Sachsen".

Dass mit TSMC nicht nur der weltgrößte, sondern auch ein asiatischer Hersteller nach Sachsen komme, mache den Standort "zu einem Leuchtturm auf der globalen Landkarte für die Fertigung von Halbleitern". Zudem würden die zusätzlich in Dresden entstehenden Kapazitäten auch Europa dabei helfen, das selbst gesteckte Ziel nach mehr Versorgungsicherheit zu erreichen.

Ohne Förderung keine Fabrik

Die Kritik, die sich an der hohen Subventionierung des Chipwerkes festmacht, müsse die Branche dennoch ernst nehmen, findet Bösenberg. Der Bund macht bis zu 5 Milliarden Euro frei. Ökonomen kritisieren das, weil die Halbleiterbranche im Grunde selbst in der Lage sein müsste, solche Investitionen zu stemmen. "Das stimmt auch", sagt Bösenberg, "allerdings müssen die Hersteller nirgendwo auf der Welt, wo vergleichbare Projekte möglich sind, das tun." Mit anderen Worten: Wer nicht mitbietet, geht leer aus.

Zudem sei es auch nicht so, dass sich die Firmen die Förderungen nur einstecken und dann weiter ziehen würden. "Das Geld fließt nicht direkt in Personalkosten, sondern die Firmen nutzen es, um Gebäude zu errichten und Maschinen zu kaufen. Dieses Geld wird gewissermaßen durchgereicht an Dienstleister." Häufig würden demzufolge auch mittelständische Unternehmen in der Region von den Subventionen profitieren.

Wo das Silicon Saxony bis 2030 steht

Läuft alles nach Plan, soll das neue TSMC-Werk im Norden der sächsischen Landeshauptstadt bis Ende 2027 stehen und bis zu 2.000 Arbeitsplätze bieten. Wieso man aber nicht nur über diese Zahl reden sollte, rechnet Bösenberg vor: "Aktuell arbeiten in den jetzigen Fabriken in Dresden etwa 8.000 Menschen. In der gesamten Mikroelektronik in Sachsen sind es 40.000. Das bedeutet, auf einen Job in einer Chipfabrik entfallen etwa fünf in der gesamten Branche."

Für Sachsen seien das gute Nachrichten, findet Bösenberg. "Weil wir hier ja auch in der Regel über sehr gut bezahlte Arbeitsplätze reden." Für die kommenden Jahre prognostiziert der Silicon-Saxony-Manager weiteres Wachstum. "Unser Ziel ist, dass bis 2030 im Silicon Saxony 100.000 Menschen arbeiten." Die Zeichen dafür, stünden gut - auch trotz Fachkräftemangels.

Weitere Schwerpunkte des Gesprächs:

  • Maue Bevölkerungsprognosen: Wo und wie sollen Fachkräfte gefunden werden?
  • Welche Mikrochips sollen genau bei TSMC in Dresden gefertigt werden?
  • Schafft es der Großraum Dresden der rasanten Entwicklung schrittzuhalten?

Ergänzende Links zu Themen, auf die in der Podcastfolge Bezug genommen wird:

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