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Dresden: Kirche in Briesnitz öffnet nach langer Schließzeit

Der Kirchenbau in Briesnitz wurde über eineinhalb Jahre aufwendig saniert. Was nun alles neu ist und wie das am Sonntag gefeiert wird.

Von Nora Domschke
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Kirchenvorstand Matthias Zöbisch (l.) und Pfarrer Steffen Brock feiern die sanierte Kirche in Briesnitz am vierten Advent mit einem Festgottesdienst.
Kirchenvorstand Matthias Zöbisch (l.) und Pfarrer Steffen Brock feiern die sanierte Kirche in Briesnitz am vierten Advent mit einem Festgottesdienst. © Sven Ellger

Dresden. Pünktlich zum vierten Advent wird die Kirche in Briesnitz wieder ihre Pforten öffnen. Der markante Bau oberhalb des Briesnitzer Dorfkerns nahe der Meißner Landstraße ist in den letzten eineinhalb Jahren saniert worden. In dieser Zeit nutzte die Gemeinde die kleine Kapelle auf dem Inneren Friedhof gleich neben der Kirche für ihre Gottesdienste.

Rund 25 Menschen kommen regelmäßig zu den Gottesdiensten, erzählt Pfarrer Steffen Brock. Während sie im vergangenen Jahr die Christvesper in der katholischen St. Marienkirche in Cotta feierten, ist das in diesem Jahr wieder in der Briesnitzer Kirche möglich. Dort zeigt sich das Kirchenschiff, in dem bis zu 100 Leuten Platz finden, frisch saniert und mit restaurierter neogotischer Bemalung.

Überraschend wurden in den Gewölbedecken Risse entdeckt. Die Befürchtung, dass das mit einem abgesackten Untergrund auf dem Hügel zusammenhängt, bestätigte sich aber nicht.
Überraschend wurden in den Gewölbedecken Risse entdeckt. Die Befürchtung, dass das mit einem abgesackten Untergrund auf dem Hügel zusammenhängt, bestätigte sich aber nicht. © Sven Ellger

Das Besondere: Auf den beiden Emporen wurden riesige Glaswände eingezogen, die vom Kirchenschiff abgetrennte Räume schaffen. Diese bieten Platz für die Kinder der Gottesdienstbesucher, die dort betreut werden. Moderne Technik ermöglicht es sogar, dass der Gottesdienst in den Nebenräumen übertragen wird, berichtet Matthias Zöbisch, Vorstand des Kirchspiels Dresden-West, zu dem sechs Gemeinden gehören.

Die Restauratoren der Dresdner Firma Arcaneum haben zudem im Kirchenschiff die neogotischen Malereien freigelegt, die unter einer weißen Farbschicht verborgen waren. Mit diesen Arbeiten, die im September 2021 starteten, wurde die Sanierung weitergeführt, die 2017 am Turm und im Altarraum begonnen hatte. Rund 1,3 Millionen Euro haben Bund, Freistaat und Landeskirche in die Erneuerung des Kirchenschiffs investiert.

An den Gewölbedecken wurden die neogotischen Malereien freigelegt.
An den Gewölbedecken wurden die neogotischen Malereien freigelegt. © Sven Ellger

Dabei gab es durchaus Überraschungen, die erst im Laufe der Arbeiten entdeckt wurden. So wiesen die Gewölbedecken größere Risse auf, deren Ursache zunächst untersucht werden musste. Die Sorge war groß, dass die Briesnitzer Kirche - wie die Kirche in Leubnitz-Neuostra - so sehr beschädigt ist, dass es statische Probleme geben könnte. In Leubnitz hatten die trockenen Sommer und der gesunkene Grundwasserspiegel dafür gesorgt, dass der Untergrund abgesackt war.

In Briesnitz bestätigte sich diese Befürchtung nicht. Offenbar waren hier kaputte Abwasserkanäle Ursache für die Risse. Trotz der unvorhergesehenen Arbeiten sind die Kosten für das Bauprojekt im Rahmen geblieben, so Zöbich.

Am kommenden Sonntag wird die Kirche 14 Uhr mit einem Festgottesdienst wieder eingeweiht. Außerdem finden Führungen durch die sanierte Kirche statt. Bis zum 8. Januar wird die Kirche mit vielen musikalischen Veranstaltungen und Gottesdiensten gefeiert. Im kommenden Jahr steht das 750. Jubiläum der Kirche an.