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Mehr Hilfe für Familien und Obdachlose

Drei Dresdner Stadtratsfraktionen wollen prüfen lassen, wie man von der Corona-Pandemie besonders Betroffenen besser helfen kann.

Von Julia Vollmer
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Ein Fokus soll auf Familien liegen.
Ein Fokus soll auf Familien liegen. © Symbolbild: SZ/Uwe Soeder

Dresden. Die Corona-Pandemie ist für alle Dresdner eine große Kraftanstrengung. Kontaktbeschränkungen, geschlossene Kitas, Schulen und Tagespflegeeinrichtungen, Homeoffice und geschlossene Läden treffen jeden.

Doch für einzelne Gruppe ist es besonders schwer und auf diese soll jetzt besonders geschaut werden, das fordern SPD, Linke und Grüne im Dresdner Stadtrat mit einem Antrag. Denn für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sei der Mangel an sozialen Kontakten sicherlich besonders schwer zu verkraften. Die geschlossenen oder auf Sparbetrieb heruntergefahrenen Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen treffen viele Kinder und Jugendliche hart. "Einer Studie zufolge weist ein Jahr nach Beginn der Pandemie jeder dritte Jugendliche psychische Leiden auf, vor allem Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen", so die Parteien in ihrer Begründung des Antrages.
Tagespflegeeinrichtungen für Senioren und Werkstätten für Menschen mit Behinderung waren oder sind lange Zeit geschlossen, für die Angehörigen bedeutet das, dass sie kurzfristig die Betreuung selbst übernehmen müssen – neben dem Beruf eine Herausforderung.

Mit ihrem Antrag wollen die Fraktionen, diese Entwicklungen vor allem im Sozialbereich in den Fokus zu rücken. Die bestehenden Strukturen sozialer Einrichtungen und Angebote sollen auf ihre Belastbarkeit während der Krise und der sicherlich noch auf längere Sicht anhaltenden Folgewirkungen geprüft und bei Bedarf erweitert werden, so Linken-Stadträtin Pia Barkow.

„In den vergangenen Monaten stand die Frage im Mittelpunkt, wie die dringend benötigten sozialen und Jugendhilfe-Angebote in der Pandemie erreichbar bleiben, zum Beispiel für problembelastete Familien, in der Wohnungslosenhilfe oder für von Armut Betroffene", so Tina Siebeneicher (Grüne).

Die Corona-Pandemie habe jedoch Herausforderungen mit sich gebracht, die jedes System an seine Grenzen führt. "Wir müssen untersuchen, wo es Probleme gab und gibt, wo Menschen in unserer Stadt nicht ausreichend geholfen werden konnte. Die Untersuchung wird helfen, die Angebote für alle Menschen in schwierigen Lebenslagen krisenfest zu machen und ihnen trotz der Ausnahmesituation Unterstützung zuteilwerden zu lassen", fordert SPD-Stadtrat Vincent Drews.

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