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Demo gegen Rechtsextremismus in Dresden: Menschenstrom von der Augustus- bis zur Carolabrücke

Bis zu 20.000 Menschen haben am Sonntag in Dresden gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie demonstriert. Der Demo-Tag im Newsblog zum Nachlesen.

Von Dominique Bielmeier & Dirk Hein & Connor Endt
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Tausende demonstrieren am Sonntag in Dresden gegen Rechtsextremismus.
Tausende demonstrieren am Sonntag in Dresden gegen Rechtsextremismus. © Marion Doering

Demo gegen Rechtsextremismus - das Wichtigste in Kürze:

  • Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen fand in Dresden eine Großdemo gegen Rechtsextremismus statt.
  • Die Veranstaltung hat 15 Uhr begonnen und wurde 18 Uhr beendet.
  • Als Rednerin trat Klima-Aktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future auf.
  • Die Veranstalter sprechen von 20.000 Teilnehmern.
  • Die bisher letzte Großdemo wurde am 3. Februar organisiert.

Unsere Live-Berichterstattung ist beendet, wir danken fürs Lesen.

18.15 Uhr: Veranstaltung endet mit Lichtermeer

Kurz nach 18 Uhr endet der Demo-Tag in Dresden. Die verbliebenen Teilnehmer verwandeln den Platz in ein Lichtermeer. Der Platz leert sich im Anschluss schnell.

17.45 Uhr: Das sind die Demo-Bilder des Tages

Was für ein Demo-Tag bisher. Weit mehr Menschen als gedacht waren heute in der Dresdner Innenstadt unterwegs. Das sind die wichtigsten Demo-Bilder.

Etwa 20.000 Menschen demonstrierten gegen Rechts
Etwa 20.000 Menschen demonstrierten gegen Rechts © Foto: SZ/Veit Hengst
Ezé auf der Bühne, ein Künstler aus Burkina Faso, der in Dresden lebt.
Ezé auf der Bühne, ein Künstler aus Burkina Faso, der in Dresden lebt. © Foto: SZ/Veit Hengst
Nora Goldenbogen, Lehrerin für Deutsch und Geschichte und seit 2017 Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden sprach in Dresden.
Nora Goldenbogen, Lehrerin für Deutsch und Geschichte und seit 2017 Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden sprach in Dresden. © Foto: SZ/Veit Hengst
Luisa Neubauer im Interview.
Luisa Neubauer im Interview. © Foto: SZ/Veit Hengst
Erneut waren viele selbst gestaltete Plakate zu sehen.
Erneut waren viele selbst gestaltete Plakate zu sehen. © Foto: SZ/Veit Hengst
Vor allem viele junge Menschen waren auf dem Neumarkt.
Vor allem viele junge Menschen waren auf dem Neumarkt. © Foto: SZ/Veit Hengst

17.10 Uhr: Demozug über zwei Brücken

Das ist beeindruckend: Der Demozug ist heute so lang, dass man von der Carolabrücke aus die Demonstranten auf der Augustusbrücke sehen kann. Sehr wahrscheinlich demonstrieren heute zwischen 15.000 und 20.000 Menschen. Das ist deutlich mehr, als ursprünglich erwartet. Die Veranstalter hatten 5.000 Teilnehmer als Prognosewert angegeben.

Der Blick von der Carolabrücke auf das Ende der Demo auf der Augustusbrücke.
Der Blick von der Carolabrücke auf das Ende der Demo auf der Augustusbrücke. © Connor Endt

16.45 Uhr Die Demo läuft los

Die Demo durch die Innenstadt hat begonnen. Sie führt vorbei am Fürstenzug, über die Augustusbrücke, weiter zum Neustädter Markt und zurück über die Carolabrücke auf den Neumarkt.

Die Demo führt unter anderem über die Augustusbrücke.
Die Demo führt unter anderem über die Augustusbrücke. © Connor Endt

Wenige Minuten später sind die Demonstranten in der Neustadt angekommen. Eine kurze Störung von Rechtsaußen auf der Altstädter Seite blieb augenscheinlich folgenlos.

16.30 Uhr Organisatoren nennen Teilnehmerzahl

Die Organisatoren der Demos sprechen von 20.000 Menschen, die an diesem Sonntag auf den Neumarkt gekommen sind. Unseren Reportern vor Ort erscheint diese Zahl als eher hoch, obwohl der Neumarkt komplett gefüllt ist.

In Kürze beginnt der Demozug durch die Stadt.

16.00 Uhr: "Was für ein schöner Ort!"

Luisa Neubauer spricht auf dem Neumarkt: "Ich war noch nie in Dresden, was für ein schöner Ort, um hier bei einer Demo gegen Rechts auf der Bühne zu stehen". Ihre Botschaft mit Blick auf Rechts: "Unsere Gleichgültigkeit bekommen sie nicht. Stattdessen zeigen wir uns von der schönsten, solidarischsten Seite. Demokratie hat man nicht, Demokratie lebt man". Großer Jubel. "Wir wissen, dass wir der Sprache des Hasses die Sprache der Liebe entgegensetzen können."

Klima-Aktivistin Luisa Neubauer auf der Bühne vor der Frauenkirche.
Klima-Aktivistin Luisa Neubauer auf der Bühne vor der Frauenkirche. © dpa

15.45 Uhr Ezé spielt auf dem Neumarkt

Ezé, ein in Dresden lebender Musiker und Liedermacher aus Burkina Faso singt "kein Mensch ist illegal" und er sagt: "Wenn man mir auf der Straße sagt, geh nach Afrika zurück, sage ich: Ich trage den Kontinent im Herzen - aber ich bleibe HIER!". Die Stimmung vor Ort ist ausgelassen, schlicht "super".

Ezè auf dem Neumarkt.
Ezè auf dem Neumarkt. © Marion Doering

15.25 Uhr: Mehrere tausend Menschen füllen den Neumarkt

Die Reden auf dem Neumarkt dauern an. Bei bestem Frühlingswetter sind viele Menschen auf den Platz gekommen. Reporter vor Ort sprechen von mehreren tausend Teilnehmenden.

Die Demo auf dem Neumarkt ist gut besucht.
Die Demo auf dem Neumarkt ist gut besucht. © Marion Doering

15.10 Uhr: Luisa Neubauer im Gespräch

Im Gespräch mit unserem Reporter vor Ort spricht Luisa Neubauer über ihre Gründe, heute auf der Demo in Dresden zu erscheinen.

15.10 Uhr: Die Demo beginnt, Luisa Neubauer ist da

Sie wurde groß angekündigt, jetzt ist sie da: Klimaaktivistin Luisa Neubauer ist am Neumarkt angekommen - und steht gleich im Mittelpunkt. Unterdessen füllt sich der Platz immer mehr. Die Veranstalter: "Wir sind heute hier, wir sind heute viele und wir sind mehr."

14.55 Uhr: "Uns würden sie mit als erste wegschaffen"

Christian Lehmann und Volker Flemming sind seit Beginn der Demos dabei. Ihr Grund sich offen gegen Rechtsextremismus zu stellen: "Wir sind schwule Christen, uns würden sie wahrscheinlich mit als erste wegschaffen."

Christian Lehmann und Volker Flemming aus Dresden.
Christian Lehmann und Volker Flemming aus Dresden. © Dominique Bielmeier/SZ

14.40 Uhr: Die Bühne ist aufgebaut

Bei bestem Frühlingswetter sind die Organisatoren bereit für die Demo. Laut unseren Reporten vor Ort wirkt alles noch einmal professioneller und durchdachter als bei den vergangenen Veranstaltungen.

So haben wir bisher berichtet:

Dresden. Es geht um eine Brandmauer gegen rechts: Die Organisatoren der Dresdner Großkundgebung für Demokratie und gegen rechtsextreme Umtriebe rechnen an diesem Sonntag mit einer regen Beteiligung. Die Resonanz sei schon groß, sagte eine Sprecherin des Aktionsbündnisses "Wir sind die Brandmauer".

Es soll die dritte große Kundgebung innerhalb weniger Wochen werden. Zuletzt am 3. Februar hatten deutlich über 10.000 Menschen auf dem Theaterplatz demonstriert.

Die Demo am Sonntag beginnt um 15 Uhr auf dem Neumarkt. Die Organisatoren gehen von etwa 5.000 Teilnehmern aus. Als Rednerin wird unter anderen Klima-Aktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future Deutschland erwartet. Neubauer rief im Vorfeld dazu auf, der "Sprache des rechten Hasses" konsequent zu begegnen. "Wir gucken nicht weg, wenn rechtsextreme Phrasen von Politikern der demokratischen Mitte genutzt werden und benennen es als einen Rechtsruck, der in dem Augenblick, in dem er mit Wörtern geformt wird, ein Stück Realität schafft."

Neben Neubauer soll auch Nora Goldenbogen, Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden, auf der Bühne stehen. "Wir dürfen ein weiteres Erstarken des Rechtsextremismus nicht zulassen. Deshalb ist es wichtig, dass viele, unterschiedliche Menschen gemeinsam auf die Straße gehen, um für die Demokratie einzustehen."

Hintergrund sind Recherchen von Correctiv. Das Medienhaus hatte unlängst ein Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa im November 2023 öffentlich gemacht.

Sachsenweit soll es daher am Sonntag zu Demonstrationen kommen, neben Dresden ist das zum Beispiel in Bautzen und Zwickau geplant. Die Veranstaltung in Dresden beginnt um 15 Uhr mit ersten Reden auf dem Neumarkt.

Ab 16.30 Uhr soll ein Demozug über die Augustusbrücke, vorbei am Neustädter Markt und zurück über die Carolabrücke wieder auf den Neumarkt führen. Vor der Frauenkirche soll 18 Uhr ein Lichtermeer erleuchten. (SZ)