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Rettung für Dresdner Freibad in Dölzschen beschlossen

Seit Jahren wird das Luftbad Dölzschen nur mit Ausnahmegenehmigung betrieben. Weil Fördermittel ausblieben, drohte das Aus. Jetzt hat Dresden eine Entscheidung getroffen - und auch fürs "Elbamare" sieht es positiv aus.

Von Andreas Weller
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Das beliebte FKK-Bad in Dresden-Dölzschen steht seit einer Weile auf der Kippe. Jetzt ist klar, dass es saniert wird.
Das beliebte FKK-Bad in Dresden-Dölzschen steht seit einer Weile auf der Kippe. Jetzt ist klar, dass es saniert wird. © Dresdner Bäder GmbH

Dresden. Für zwei Bäder im Dresdner Westen geht es um die Existenz: Beim Spaßbad "Elbamare" in Gorbitz läuft der Mietvertrag zwischen Stadt und Eigentümer in einem Jahr aus, Investitionen in das vor knapp 30 Jahren eröffnete Bad sind dringend erforderlich. In einer sogenannten "Aktuellen Stunde" im Stadtrat am Donnerstagabend ging es nun ums "Elbamare" - und auch um das Luftbad Dölzschen, dessen Schließung bevorstand. Zum Luftbad in Dölzschen wurde nun entschieden, wie es gerettet werden soll.

Die "Aktuelle Stunde" und Anträge zu den beiden Bädern stammen von der Fraktion die Linke. Fraktionschef André Schollbach machte deutlich, dass für Dölzschen etwa 3,2 Millionen Euro benötigt werden. 1,2 Millionen Euro davon sollen per Fördermittel vom Bund eingeworben werden.

"Das ist mehrfach gescheitert", begründet Schollbach die Dringlichkeit. Die Investitionen sind notwendig, um beispielsweise eine zwingend erforderliche Wasseraufbereitungsanlage einzubauen und das Becken zu sanieren.

Stadt hatte auf Fördermittel vom Bund gehofft

Die Verwaltung hatte bereits Mitte vergangenen Jahres erklärt, dass die Finanzierung für Dölzschen nicht gesichert ist, wenn es keine Förderung vom Bund gibt und dann sei von einer "dauerhaften Schließung" auszugehen.

Eine Petition zum Erhalt des Bades erhielt mehr als 3.000 Unterschriften und brachte neuen Schwung in die Debatte. Die Linke beantragte, dass der Stadtrat sich für den Erhalt ausspricht und die Stadt einen eigenen Finanzierungsvorschlag vorlegen soll, falls es keine Förderung gibt.

Im Stadtrat bestätigte Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne), dass es wieder Hoffnung auf Bundesmittel gibt. "Das entsprechende Programm wird nun doch fortgeführt, aber mit einem reduziertem Fördervolumen." Mitte bis Ende März sei zu erwarten, dass im Bund über die Förderanträge entschieden wird. Allerdings sei unklar, ob und wie viel Geld Dresden für das Bad bekommt.

Schließlich stimmte der Stadtrat für den Antrag der Linken, nur die FDP war dagegen. Da die Sanierung des Bades nicht sofort beginnen kann, stimmte der Rat auch dafür, dass die Bäder Gesellschaft der Stadt für dieses Jahr erneut eine Ausnahmegenehmigung erhalten soll, damit das Bad im Sommer öffnen kann.

Elbamare: Wird der Mietvertrag verlängert?

Beim "Elbamare" geht es darum, ob der Mietvertrag verlängert werden soll und zu welchen Konditionen oder ob die Stadt das Bad kaufen kann. Investiert werden muss so oder so. Die Bäder Gesellschaft geht dafür von rund 20 Millionen Euro aus. Deshalb käme auch ein Neubau in Betracht.

Schollbach fürchtet ein ähnliches Schicksal wie beim "Sachsenbad" in Pieschen, das vor Jahren zunächst vorübergehend geschlossen wurde - und wie mittlerweile klar ist, nie wieder als Bad eröffnet wird. Deshalb machte er auch dazu in der "Aktuellen Stunde" Druck, das Bad müsse gesichert werden. Der Antrag, der fordert, die unterschiedlichen Varianten dem Rat bis Mitte des Jahres vorzulegen, stand aber noch nicht auf der Tagesordnung. Darüber im März oder April entschieden werden.

Die Rednerinnen und Redner der anderen Fraktionen erklärten, dass sie die "Aktuelle Stunde" für überflüssig hielten, stimmten aber zu, dass das "Elbamare" erhalten werden müsse.