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Neue Aufgaben für Ex-Biathlet Rösch

Nach seinem Ende als Trainer in Altenberg steht der Olympiasieger vor der Kamera und präsentiert einen neuen Partner. Und er engagiert sich für einen guten Zweck.

Von Daniel Klein
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Wirbt jetzt für einen Wettanbieter und fürs Blutspenden: Michael Rösch.
Wirbt jetzt für einen Wettanbieter und fürs Blutspenden: Michael Rösch. © dpa-Zentralbild

Dresden. Der Biathlon-Winter hat am vergangenen Wochenende im finnischen Kontiolahti begonnen. Pünktlich meldet sich auch Michael Rösch zurück - natürlich nicht im Weltcup-Starterfeld, seine aktive Karriere hatte der Staffel-Olympiasieger von 2006 bereits im Januar 2019 beendet. In den sozialen Netzwerken sind kleine Filme zu sehen, in denen der Altenberger für einen Wettanbieter wirbt, der sich auch im Biathlon engagiert. Auf Facebook bezeichnet er die Firma als "meinen neuen Partner".

Viele Monate war es ruhig gewesen um Rösch. Am Rande der deutschen Meisterschaften im September in seinem Heimatort war bekannt geworden, dass er nach nicht mal einem Jahr seinen Job als Trainer am Bundesstützpunkt in Altenberg wieder aufgegeben hat, Doppel-Olympiasieger Frank-Peter Roetsch wurde sein Nachfolger. "Als Athlet ist man nur für sich selbst verantwortlich, als Trainer für eine ganze Gruppe. Da muss man sich auch viel um Organisatorisches kümmern, ums Finanzielle – das war vielleicht zu viel für ihn", mutmaßte Heiko Krause, Präsident des Skiverbandes Sachsen über den Rückzug des 37-Jährigen.

Rösch hatte bereits im Februar eingeräumt, dass ihn der Trainerberuf "mehr beansprucht als gedacht". Hinzu seien gesundheitliche Probleme gekommen. "Man hört immer wieder, dass Sportler nach ihrem Karriereende in ein Loch fallen - ich bin offensichtlich einer davon", erklärte er im Podcast "Eins zu Eins" des Radiosenders Bayern 2. "Es gibt da psychische Nachwehen und einiges aufzuarbeiten. Das reichte bei mir ja vom Olympiasieger bis zur Beinahe-Privatinsolvenz." Durch seinen Wechsel zum belgischen Biathlonverband, der sich knapp zwei Jahre hinzog, hatte er seine Anstellung bei der Bundespolizei verloren, Sponsoren sprangen ab. Schließlich musste er sein erst 2008 fertiggestelltes Haus verkaufen, um die Kosten von rund 80.000 Euro pro Weltcup-Saison stemmen zu können. In dem Interview räumte er ein, in dieser Zeit viel geweint zu haben, auch Burn-out sei bei ihm diagnostiziert worden.

Wieder als TV-Experte bei der WM im Einsatz?

Rösch arbeitete seit Mai 2019 nicht nur am Stützpunkt in Altenberg, der Deutsche Skiverband hatte ihn Ende vergangenen Jahres ins neu gegründete Schießkompetenzteam berufen, dem auch der ehemalige Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig und Waffenmeister Sandro Brieslinger angehörten. Bei der vergangenen WM in Antholz war Rösch für den Bezahlsender Sky als Experte im Einsatz, ob sich das bei den nächsten Titelkämpfen im Februar in Pokljuka wiederholen lässt, dürfte auch von den Corona-Beschränkungen abhängig sein. Die Zahl der bei den Wettkämpfen zugelassenen Journalisten ist derzeit stark eingeschränkt.

Mit seiner Freundin Hanna lebt Rösch in der Dresdner Neustadt, Ende März 2019 wurde er zum ersten Mal Vater. In Dresden war er nun auch zum ersten Mal Blutspenden, weil er Pate einer Kampagne des Deutschen Roten Kreuzes ist. "Ich versuche meinen Namen, der regional und überregional bekannt ist, zu nutzen, um Leute zu animieren, Blut zu spenden und Großes zu bewirken", erklärte er im MDR. Rösch ist wieder zurück - wenn auch nicht als Trainer.