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"Team Zastrow" macht in Dresden mit "Bündnis Deutschland" gemeinsame Sache

Der Verein des aus der FDP ausgetretenen Holger Zastrow hat jetzt eine ganze Partei dazu gebracht, mit ihm zur Stadtratswahl anzutreten.

Von Andreas Weller
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Holger Zastrow hat sein "Team" in Dresden um eine ganze Partei erweitert, eine Kleinstpartei.
Holger Zastrow hat sein "Team" in Dresden um eine ganze Partei erweitert, eine Kleinstpartei. ©   dpa/Robert Michael

Dresden. Nachdem der ehemalige Bundes-Vize, Landesvorsitzende und Fraktionschef im Dresdner Stadtrat Holger Zastrow aus der FDP ausgetreten ist, macht er sein eigene Ding und will damit in den nächsten Stadtrat einziehen.

Doch so ganz alleine ist er seit neuestem nicht mehr. Eine ganze Partei - zugegeben, eine sehr junge und kleine Partei - hat sich mit dem "Team Zastrow" zusammengetan.

Dabei handelt es sich um die Partei "Bündnis Deutschland". Diese hat im vergangenen Jahr in Bremen die Vereinigung "Bürger in Wut" unterstützt. Darauf wechselten diese zum "Bündnis Deutschland". Bundesvorsitzender ist ein alter Bekannter in Dresden, Steffen Große, der bereits die Wählervereinigung "Freie Wähler" in Sachsen angeführt hat und wegen "rechter Umtriebe" im Dresdner Verein beim Bundesvorstand in der Kritik stand. Am Ende ging Große 2020, im Folgejahr gründete er die "Bürgerallianz Deutschland" und 2022 dann das "Bündnis Deutschland".

Beide haben sich nun geeinigt, bei der Stadtrats- und Stadtbezirksbeiratswahl im Juni gemeinsamen als "Team Zastrow - Bündnis Sachsen24" anzutreten. Das teilte Stadtrat Holger Zastrow jetzt mit.

Zastrow sieht "große Übereinstimmungen" mit dem "Bündnis Deutschland"

Das "Bündnis Deutschland" sieht sich selbst als Angebot für unzufriedene Bürger, irgendwo zwischen CDU und AfD. Die Kleinstpartei hat auch in Dresden einen Kreisverband gegründet.

Von diesem Bündnis wollen der Bundesvorsitzende Große, der Landesvorsitzende Frank Anton und weitere Mitglieder und Sympathisanten auf der Liste "Team Zastrow" für den Stadtrat kandidieren.

"Mit der Gründung unseres Bündnisses war klar, dass wir offen sein wollen für freiheitliche, tatkräftige Machertypen und engagierte Bürger, denen die Zukunft unserer Stadt am Herzen liegt", erklärt Zastrow. "Dabei ist allerdings klar: Wir schauen genau hin. Kooperationen um jeden Preis verbieten sich."

Es habe "intensive Gespräche" mit Vertretern von "Bündnis Deutschland" gegeben und es seinen "große Übereinstimmungen" beispielsweise in den Ansätzen zur Sicherung der Leistungsfähigkeit der "heimischen Wirtschaft", in der Verkehrspolitik und bezüglich "politischer Grundsätze" festgestellt worden. "Deshalb freuen wir uns auf die Zusammenarbeit und begrüßen unsere neuen Mitstreiter sehr herzlich."

Am Dienstag stellt "Team Zastrow" seine Kandidierenden auf

Auch Große äußert sich zu der Kooperation. "Wer rot-grüne Politik stoppen will, muss bereit sein, neue Bündnisse einzugehen. Im Dynamikranking ist Dresden deutlich abgerutscht. Rot-Grün hat dazu beigetragen. Team Zastrow und Bündnis Deutschland werden für einen Aufstieg Dresdens und die Rückkehr in die Erfolgsspur arbeiten und um die Zufriedenheit der Dresdner mit ihrer Stadt kämpfen."

Am Dienstag will das "Team Zastrow" seine Kandidierenden aufstellen, danach geht es auf die Jagd nach Unterstützerunterschriften. Denn, wer noch nicht im Stadtrat vertreten ist, muss pro Wahlkreis - in Dresden sind das elf - jeweils 22 Unterstützer nachweisen, die im Bürgeramt für die Liste unterschreiben. Das versuchen parallel unter anderem auch die Wahlplattform Dissidenten und das Bündnis Sahra Wagenknecht in Dresden.