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Dynamo: Wer ist fit für Fürth?

Die Dresdner könnten erstmals seit November den letzten Tabellenplatz verlassen. Für Markus Kauczinski ist das kein Gedanke. Er muss eine Startelf finden.

Von Sven Geisler
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Der Jubel nach dem Auswärtssieg: Dynamos Trainer Markus Kauczinski ist nach dem 3:2 in Wiesbaden erleichtert. Doch schon am Dienstag geht es mit dem Spiel gegen Fürth weiter.
Der Jubel nach dem Auswärtssieg: Dynamos Trainer Markus Kauczinski ist nach dem 3:2 in Wiesbaden erleichtert. Doch schon am Dienstag geht es mit dem Spiel gegen Fürth weiter. © dpa/Pool/Ronald Wittek

Dresden. Mit Prognosen und Konstellationen mag sich Markus Kauczinski nicht beschäftigen. Dabei klingt die Ausgangslage vor dem nächsten Spiel richtig gut: Mit einem Sieg gegen Greuther Fürth am Dienstagabend, 18.30 Uhr (hier bei Sächsische.de im Liveticker), könnte Dynamo zum ersten Mal seit dem 15. Spieltag den letzten Tabellenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga verlassen. Zudem wären die Dresdner punktgleich mit dem Karlsruher SC, der den Relegationsrang 16 belegt, und würden den Rückstand auf den 1. FC Nürnberg und damit den direkt rettenden 15. Platz auf drei Zähler verkürzen.

Auf die Tabelle müsse er nicht schauen, die habe er im Kopf, meint der Trainer - und stellt vor dem Nachholespiel trotzdem klar: "Damit darf man sich nicht beschäftigen, was wäre wenn und was wäre, wenn nicht. Dann verlierst du den Fokus. Der liegt immer auf deiner Leistung, auf dem, was du tun musst." In den englischen Wochen mit den Spielen im Drei-Tage-Rhythmus bleibt sowieso keine Zeit, die kleinen Erfolge zwischendurch zu feiern. 

Es geht um das große Ziel, um den Klassenerhalt. Dafür war der glückliche, aber hart erkämpfte 3:2-Sieg im Abstiegsendspiel beim SV Wehen in Wiesbaden am Samstag ein wichtiger, aber eben auch nur ein erster Schritt. Ob es ein Schlüsselmoment war, muss sich erst zeigen. Zum Beispiel gegen Fürth.

Stürmer Schmidt gesperrt, fünf Spieler verletzt

Gut fürs Selbstvertrauen ist dieses Erlebnis allemal, das räumt auch Kauczinski gerne ein. "Es ist ein gutes Gefühl, mit drei Punkten im Gepäck zurückzufliegen", sagt der 50-Jährige. Bereits zweieinhalb Stunden nach dem Abpfiff landete das Team wieder in Dresden. Zeit ist für Dynamo derzeit nicht Geld, aber Gold wert für die Regeneration.

Die wird weiter zur Herausforderung in den englischen Wochen nach Corona-Zwangspause, Quarantäne, verspätetem Neustart. Auch vor der Partie gegen Greuther Fürth vermag der Chefcoach nicht zu sagen, wer überhaupt einsatzbereit ist. Definitiv fehlen Patrick Schmidt, der nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt ist, Dzenis Burnic, Josef Husbauer (beide Sprunggelenk) und Justin Löwe (Schulter) sowie Baris Atik und Marco Hartmann, dessen Vertrag zudem noch am 30. Juni ausläuft. Atik konnte immerhin wieder ins Training einsteigen, es werde sich zeigen, wie schnell er den Rückstand aufholt.

Weil es so schön war: Patrick Schmidt hat Dynamo mit seinem Treffer zum 2:2 in Wiesbaden zurück ins Spiel gebracht. Doch nun fehlt der Stürmer gegen Fürth, weil er in der Schlussphase die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.
Weil es so schön war: Patrick Schmidt hat Dynamo mit seinem Treffer zum 2:2 in Wiesbaden zurück ins Spiel gebracht. Doch nun fehlt der Stürmer gegen Fürth, weil er in der Schlussphase die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. © epa/Pool

Hartmann, der vor der Unterbrechnung wegen der Corona-Pandemie nach längerer Verletzungspause mit zwei Kurzeinsätzen sein Comeback gegeben hatte, hat Probleme in der Leistengegend. Er steigere langsam die Belastung, berichtet Kauczinski. "Wann er wieder schmerzfrei ist und uns helfen kann, vermag ich nicht zu sagen."

Wieder einsatzbereit ist Patrick Ebert, der in Wiesbaden wegen muskulärerer Probleme vorsichtshalber nicht zum Kader gehörte. "Die Gefahr war zu groß, dass etwas reißt und kaputtgeht." Das könnte jetzt auch die Überlegung bei Godsway Donyoh und Florian Ballas sein, denn beide mussten das Training am Montagvormittag wegen muskulärer Beschwerden abbrechen. Ballas hatte bereits nach der Partie in Hannover (0:3) über Probleme im Bereich der Halswirbelsäule geklagt, Kauczinski hatte ihn deshalb zur Pause ausgewechselt.

"Den Rhythmus finden, den wir durchhalten können"

Nach dem Kraftakt in Wiesbaden merke man den Spielern noch an, dass sie noch nicht wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte sind, erklärt der Trainer. "Wir haben zwar trainiert, aber immer mit dem Augenmaß, nicht zu viel zu machen." Gegen Fürth gehe es deshalb wieder darum, "den Rhythmus finden, den wir durchhalten können". Das hat schließlich in Wiesbaden geklappt - und sich die Ausgangslage für Dynamo damit deutlich verbessert.

Darüber freut natürlich auch Kauczinski: "Natürlich ist das Gefühl, du hast etwas in Reichweite, besser, als wenn du nach oben schaust, das Gipfelkreuz siehst, aber nicht weißt, wie du hinkommst", meint er - und ergänzt: "Wir haben es in der Hand und wissen, was zu tun ist." Die nächste Herausforderung am Dienstagabend erneut vor leeren Rängen im Rudolf-Harbig-Stadion.

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