Die Meißner Albrechtsburg und die Schlösser von Moritzburg sind hinter dem Schloss Pillnitz die beliebtesten Schlösser in Sachsen. Das zeigen die Zahlen vom Schlösserland Sachsen, die Geschäftsführer Christian Striefler am Donnerstag in einem Pressegespräch vorstellte. Demnach kamen 2023 mehr als 285.000 Besucher und Besucherinnen zum Schloss Moritzburg und zum Fasanenschlösschen. Das sind reichlich 53.000 mehr als im Vorjahr. Auf der Albrechtsburg freute man sich über fast 18.000 Gäste mehr. 2023 wurden 113.724 Tickets verkauft.

Schloss Moritzburg, das 2023 zum wiederholten Mal mit dem Tripadvisor Travelers’ Choice Award ausgezeichnet wurde und damit zu den Top 10 Prozent aller bei Tripadvisor aufgeführten Sehenswürdigkeiten auf der Plattform gehört, lockte vor allem mit einer Sonderausstellung. Im vergangenen Jahr feierte der Kultfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" 50-jähriges Jubiläum. Das Schloss zeigte zu diesem Anlass neben der regulären Ausstellung auch Hintergründe zum Leben von Libuše Šafránková. Etwa eine Woche vor Ausstellungsende im Februar hatten mehr als 122.000 Gäste die Ausstellung besucht.

In der "Wiege Sachsens" feierte man dagegen die Kurwürde, die Sachsen vor 600 Jahren in Meißen erhielt. Das Schlösserland Sachsen widmete dem ab Oktober 2023 die Sonderausstellung „Königsmacher. 1423 – Ein Wettiner wird Sachse“ auf Schloss Albrechtsburg. "Bisher besuchten schon 13.000 Gäste die Ausstellung zur Bedeutung der Kurwürde, dem Thema Königswahl und sächsische Identität, die noch bis zum 20. Oktober 2024 läuft", heißt es vom Schlösserland.

Histopads sind Besuchermagnet in Meißen und Moritzburg

Neben den Sonderausstellungen sind auch die Histopads ein Besuchermagnet in Meißen und Moritzburg. 2020 feierte diese Technik Premiere in Meißen, ein Jahr später folgte Moritzburg. Mit den Tablets können Gäste interaktiv und durch Augmented Reality in die Geschichte der historischen Gemäuer eintauchen. In Moritzburg hat mit der Öffnung der Barockausstellung am 15. März wieder eine Zeitreise ins Jahr 1728 zusammen mit August dem Starken begonnen.

In Meißen sind mehrere Jahrhunderte erlebbar, mit Start in 1471. "Wir sehen, dass sich die Besucherzahlen seitdem sehr erfreulich entwickelt haben", sagt Striefler. Auch wenn man den konkreten Einfluss der Histopads auf die Gästeentwicklung nicht gemessen habe, seien die Rückmeldungen sehr positiv. Gerade in Moritzburg gebe es im Sommer viel bessere Zahlen als in den früheren Jahren.

Klosterpark in Altzella fast 13.000 Besucher mehr als 2022

Generell freut man sich im Schlösserland, das 19 Schlösser, Burgen und Gärten in Sachsen bewirtschaftet, über steigende Besucherzahlen. Insgesamt kamen fast zwei Millionen Gäste. Bemerkenswerte Steigerungen um jeweils ca. 28 Prozent gab es bei den Besucherzahlen des Klosterparks Altzella, der Burg Mildenstein und von Schloss Weesenstein. Das Areal rund um den Klosterpark Altzella bei Nossen wurde insgesamt von 55.707 Menschen besucht. Das sind fast 13.000 mehr als im Vorjahr. "Es ist erfreulich, dass nicht nur die größeren Objekte im Dresdner Umland gut laufen", sagt Striefler.

Die gestiegenen Umsätze seien jedoch auch bitter nötig, heißt es vom Schlösserland. Denn vor allem die Gaskosten sind 2023 in die Höhe geschossen. Einem Umsatzplus von 1,9 Millionen Euro stehen Mehraufwendungen in Höhe von 3 Millionen Euro entgegen. In den Gärten und Parks spielt zudem der Klimawandel eine immer größere Rolle. Es werden mehr Baumfällungen, Verschnitte und Neupflanzungen nötig. In diesem Jahr sind spezielle Führungen zum Klimawandel in Parks geplant. Auf der Albrechtsburg sollen zudem Wandgemälde restauriert werden. Im Schloss Moritzburg werden Ledertapeten und eine Etage des Backturms erneuert.