Sachsen
Merken

Podcast: Was sind die Folgen des AfD-Wahlsiegs in Pirna?

Politikwissenschaftler Hans Vorländer analysiert im Podcast "Thema in Sachsen" die Ursachen und Folgen des Erfolges der AfD bei der Oberbürgermeisterwahl in Pirna.

Von Fabian Deicke
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Tim Lochner (links) wird von Sachsens AfD-Landeschef Jörg Urban zum Wahlerfolg beglückwünscht. War die Wahl ein Stimmungstest für die Landtagswahl im kommenden Jahr?
Tim Lochner (links) wird von Sachsens AfD-Landeschef Jörg Urban zum Wahlerfolg beglückwünscht. War die Wahl ein Stimmungstest für die Landtagswahl im kommenden Jahr? © Sebastian Kahnert/dpa

Pirna. Tim Lochner hat in Pirna erstmals eine Oberbürgermeisterwahl in Deutschland für die AfD gewonnen. Als das Ergebnis am Sonntagabend Gewissheit wurde, rückte die Stadt in den Fokus bundesweiter Berichterstattung. In Pirna, das stand mit diesem Moment fest, war nicht nur ein neues Stadtoberhaupt gewählt worden, sondern auch etwas Außerordentliches passiert.

In der aktuellen Folge "Thema in Sachsen" wird auf diese Wahl geblickt und die Frage gestellt: Welche Ursachen und Folgen hat das Ergebnis?

Zu Gast ist der Leiter des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden, Hans Vorländer. Der Politikwissenschaftler merkt an: Dass es diese Premiere gibt, ist etwas besonders. Allerdings sieht er im Abschneiden des parteilosen und für die AfD angetretenen Kandidaten Tim Lochner ein eher "bescheidenes Ergebnis". Im Vergleich zum ersten Wahlgang habe Lochner nicht signifikant zulegen können. Dass er gewonnen habe, sei der fehlenden Zuspitzung im zweiten Wahlgang geschuldet, weil sowohl CDU als auch Freie Wähler erneut antraten und sich somit dem Wähler kein klares "Bündnis demokratischer Parteien gegen die AfD" ersichtlich war.

Doch was sagt das Wahlergebnis ein reichliches Dreivierteljahr vor der Landtagswahl in Sachsen aus? Immerhin konnte in Pirna der AfD-Kandidat nach vorläufigem Endergebnis rund 38,5 Prozent der Stimmen holen. "Das war absolut ein Stimmungstest für diese Wahl." Allerdings, fährt Vorländer fort, habe das Pirnaer Ergebnis auch gezeigt: "Es ist die Grenze des Potenzials der AfD erreicht." Schließlich habe es bei Lochner im Vergleich der beiden Wahlgänge nur wenig Veränderung gegeben.

Außerdem Aspekte des Gesprächs:

  • Welche Rolle spielt für AfD-Wähler die Einstufung des sächsischen AfD-Landesverbandes als rechtsextrem?
  • Was bedeutet die Wahl für den Standort Pirna und die Region?
  • Nur 53,8 Prozent Wahlbeteiligung in Pirna: Warum gehen nicht mehr Menschen wählen?

Gast in dieser Folge

Hans Vorländer ist Politikwissenschaftler und Direktor des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden. Von 1993 bis 2021 hatte er die Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität inne. Insbesondere beschäftigt sich Vorländer bei seiner Arbeit mit den Themen Demokratie, Verfassung und Populismus sowie mit Migration und Integration.

Hans Vorländer, Politikwissenschaftler und Leiter des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden.
Hans Vorländer, Politikwissenschaftler und Leiter des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden. © Matthias Rietschel

Ergänzende Links zu Themen, auf die in der Podcastfolge Bezug genommen wird:

So können Sie den Podcast hören und abonnieren

🎙 auf Spotify hören
🎙 mit Amazon Music hören
🎙 mit Apple Podcast hören
🎙 auf Deezer hören
🎙 mit Google Podcast hören

🎙 alle Folgen auf Sächsische.de