Weltkriegsbombe in Dresden erfolgreich entschärft: Der Tag im Newsblog zum Nachlesen
Am Samstag wurde in Dresden eine Weltkriegsbombe entschärft, die bei Bauarbeiten gefunden wurde. 15.000 Menschen waren von der Evakuierung betroffen. Der Tag im Newsblog zum Nachlesen.
Dresden. Bei Arbeiten auf der Zwickauer Straße ist am Freitag eine US-amerikanische Weltkriegsbombe gefunden worden. Um 14.18 Uhr konnte sie am Samstag entschärft werden - nach weniger als einer halben Stunde. Im Vorfeld mussten etwa 15.000 Personen in Dresden-Plauen evakuiert werden. Damit handelt es sich um die größte Evakuierungsmaßnahme im Zusammenhang mit einer Weltkriegsbombe in Dresden. Alle Entwicklungen des Tages können Sie in unserem Blog nachlesen.
Bombenfund in Dresden - das Wichtigste in Kürze:
An der Zwickauer Straße im Stadtteil Südvorstadt-West ist am Freitag eine Weltkriegsbombe gefunden worden
Die Entschärfung der Fliegerbombe ist abgeschlossen
Das Evakuierungsgebiet ist wieder freigegeben
Etwa 15.000 Menschen waren von der Evakuierung betroffen
Das Evakuierungsgebiet umfasste Teile der Nossener Brücke bis kurz vor den Wiener Platz und Nürnberger Platz
Die DVB hattenmehrere Linien umgeleitet, Haltestellen konnten nicht bedient werden
Eine Notunterkunft stand in den Messehallen 2 und 3 zur Verfügung, Busshuttles wurden eingesetzt
So lief die Entschärfung der Bombe in Dresden-Plauen
16.30 Uhr: Danke für Ihr Interesse!
An dieser Stelle beenden wir die Live-Berichterstattung zum Bombenfund in Dresden. Wir wünschen Ihnen einen schönes Rest-Wochenende!
16.16 Uhr: Der Mann, der die Bombe entschärfte
"Das war mein Meisterstück", sagt der 40-jährige Sprengmeister Robert Ludewig selbstbewusst nach der Entschärfung der Fliegerbombe in der Zwickauer Straße. Seit fünf Jahren arbeitet der erfahrene Dresdner nun schon beim Kampfmittelbeseitigungsdienst der sächsischen Polizei in Zeithain, ist einer von neun Sprengmeistern.
Dieser Einsatz war der erste, den er selbständig geleitet hatte. Am Freitagvormittag hatte er noch keine Ahnung, was ihn die nächsten 24 Stunden beschäftigen würde. "Man kann das nicht üben", sagt Ludewig zu dieser Art Einsätze. Daher ist die Entschärfung jetzt für den Sprengmeister – bei allem Risiko – auch ein Glücksfall gewesen. Ob er unter Adrenalin gestanden habe, will ein Journalist vor Ort wissen – "Nein", antwortet Ludewig, "aber ich hatte die Hoffnung, dass es ohne Probleme gehen wird".
Ludewig war lange bei der Bundeswehr, wo er den Umgang mit Munition und Sprengstoffen gelernt hat, auch in Afghanistan. Der jetzige Einsatz war sein 17., an dem er mitgewirkt hat. Sein Chef, Sprengmeister Holger Klemig, der den Kampfmittelbeseitigungsdienst leitet, hat die Ludewigs Arbeit beobachtet. Dass er mit seinem neuen "Meister" offensichtlich zufrieden ist, kann man an seiner dicken Zigarre erkennen, die Klemig sich noch vor Ort anzündet.
Danach haben es die Männer vom Kampfmittelbeseitigungsdienst wieder eilig. Ehe für sie das Wochenende beginnt, müssen sie ihre Bombe noch in der Kampfmittelzerlege-Einrichtung Zeithain abliefern. Ludewig freut sich jetzt auf einen Abend mit seiner Frau, die er nach seiner erfolgreichen Entschärfung, seinem "Meisterstück", sofort angerufen hat.
15.55 Uhr: Warum die Entschärfung der Bombe auch Glückssache war
"Man muss auch mal Glück haben", sagt Sprengmeister Robert Ludewig wenige Minuten, nachdem er es geschafft hat. Nur eine knappe halbe Stunde brauchte der 40-jährige Dresdner, um dem explosiven Findling den Garaus zu machen. Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe hatte "nur" einen Heckzünder, der glücklicherweise fast unversehrt geblieben war und sich daher vergleichsweise einfach aus der Bombe habe herausschrauben lassen.
Das Leitwerk der amerikanischen Bombe hatte sich offenbar durch den Aufschlag um den Zünder gewickelt und verhindert, dass er verformt wurde, vermutet Ludewig. Glücklich war auch, dass die Bombe am Freitagmittag bei "baubegleitenden Kampfmittelsondierungen" entdeckt – und nicht etwa vom Löffel eines Baggers erschüttert worden war. Hinzu kommt, dass die US-Bombe nur mit einem einzigen Zünder am Heck ausgerüstet war, einem Aufschlagzünder. Frontzünder von Blindgängern seien in der Regel weit schwieriger aus den Metallzylindern herauszutrennen, weil sie meist durch den Aufschlag erheblicher deformiert werden.
15.01 Uhr: Dampflokfest am Eisenbahnmuseum startet
Auf dem Festgelände des Eisenbahnmuseums in der Zwickauer Straße 68 kann nach langem Bangen nun das Dampflokfest beginnen. Das Dresdner Dampfloktreffen ist eines der größten Dampflokfeste Deutschlands und lockt jährlich mehr als 10.000 Besucher auf das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks Dresden-Altstadt.
Der Verein konnte kurzfristig einen Dampfsonderzug von Dresden-Hauptbahnhof bis Pirna und zurück mit zwei Dampfloks organisieren. Start ist um 16 Uhr am Hauptbahnhof. Ein Sonderzug am Vormittag musste aufgrund der Evakuierung abgesagt werden.
Die Verkehrsmuseum teilt per Twitter mit, dass gekaufte Eintrittskarten auch am Sonntag noch ihre Gültigkeit behalten.
14.54 Uhr: Feuerwehr-Sprecher zieht Bilanz
Der Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre zieht eine positive Bilanz von dem Einsatz rund um die gefundene Weltkriegsbombe in Dresden-Plauen. Die Evakuierungsmaßnahmen hätten zwar länger gedauert als erwartet, seien aber ohne Zwischenfälle abgelaufen.
Etwa 15.000 Personen waren von der Evakuierung im Sperrgebiet im Umkreis von 1.000 Metern betroffen. Damit handelt es sich um die größte Evakuierungsmaßnahme im Zusammenhang mit einer Weltkriegsbombe in Dresden.
14.50 Uhr: Linienverkehr wird wieder aufgenommen
Die Dresdner Verkehrsbetriebe twittern, dass die Linien 6,7,10,12,61,62 und 63 zwar noch von Verspätungen betroffen sind, durch die Aufhebung des Evakuierungsgebietes jedoch wieder verkehren können. Damit fallen die Umleitungen weg.
14.42 Uhr: Details zur Entschärfung - Sprengmeister im Interview
Sprengmeister Robert Ludewig gibt nach der Entschärfung ein Interview. Die Weltkriegsbombe war mit einem von zwei Zündern, dem Heckzünder, ausgestattet. Dieser sei jedoch gut geschützt und nicht beschädigt gewesen. Die Entschärfung hat weniger als eine halbe Stunde gedauert. Im Interview geht er auch darauf ein, dass sich der Zustand von unentdeckten Blindgängern von Jahr zu Jahr verschlechtert. Das macht die Entschärfung schwierig.
14.22 Uhr: Weltkriegsbombe ist entschärft, Sperrungen aufgehoben
Die Weltkriegsbombe, die am Freitag an der Zwickauer Straße gefunden worden war, ist entschärft. Das teilt die Polizei mit. Punkt 14.18 Uhr gaben die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Entwarnung. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie den Zünder der US-amerikanischen Fliegerbombe entfernt. Nun wird die 250-Kilogramm-Bombe zur Entsorgung in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain gebracht.
Die Polizei hat den Sperrbereich rund um die Zwickauer Straße aufgehoben. Damit können auch die Anwohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Verkehrseinschränkungen wurden ebenfalls aufgehoben.
Im Namen aller Einsatzbeteiligten bedankt sich die Polizeidirektion Dresden für die Mitwirkung und das Verständnis bei den Dresdnerinnen und Dresdnern.
13.55 Uhr: Entschärfung der Weltkriegsbombe beginnt
Laut Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre ist das Evakuierungsgebiet nun geräumt. Die Entschärfung der Bombe beginnt. Dies übernimmt der Kampfmittelbeseitigungsdienst. Laut Sächsische.de-Informationen rechnen die Einsatzkräfte damit, dass das Entschärfen etwa eine Stunde dauert.
Währenddessen bleibt der Sicherheitsbereich gesperrt. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
13.39 Uhr: Anwohner harren in der Messe aus
Laut Feuerwehr suchen derzeit über 400 betroffene Anwohner aus Dresden-Plauen Unterschlupf in der Messe. Zwei Patienten bekommen demnach Sauerstoff und 14 Patienten werden liegend betreut. Vor Ort betreuen Einsatzkräfte des DRK und von den Maltesern die Menschen. Die Messehallen 2 und 3 stehen als Notunterkunft zur Verfügung bis das Evakuierungsgebiet rund um den Fundort des US-amerikanischen Blindgängers aufgehoben wird.
13.22 Uhr: Tafelläden bleiben aufgrund der Evakuierung geschlossen
Der Verein "Tafel Dresden" mit Sitz an der Zwickauer Straße 32 teilt mit, dass alle Tafelläden heute aufgrund der Evakuierung und Entschärfung der Bombe geschlossen bleiben. Dabei handelt es sich um insgesamt neun Läden in Mitte, Prohlis, der Neustadt, Gorbitz, Trachau, Pieschen, Friedrichstadt sowie außerhalb Dresdens in Altenberg und Schlottwitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge).
13.09 Uhr: Warum die Entschärfung nicht beginnt
Wie Sächsische.de-Reporter berichten, werden weiterhin hilfebedürftige Personen aus dem Sperrgebiet rund um die Weltkriegsbombe evakuiert. Deshalb verzögert sich die Entschärfung vor Ort, die für 12.30 Uhr geplant war.
11.57 Uhr: Entschärfung der Bombe verzögert sich auf 12.30 Uhr
Laut der Feuerwehr ist die Evakuierung in Dresden-Plauen noch nicht komplett abgeschlossen. Ein Ende sei aber absehbar für etwa 12.15 Uhr. Insgesamt sind 15.000 Menschen von der Evakuierung betroffen.
Ein Hubschrauber wird zum Ende der Evakuierung das Sperrgebiet überfliegen. Die Entschärfung ist für 12.30 Uhr geplant. Der Sprengmeister Robert Ludewig ist laut Angaben von Sächsische.de-Reportern auf dem Weg zum Fundort der Bombe in der Zwickauer Straße.
11.11 Uhr: Bahnverkehr ist erheblich eingeschränkt
Aufgrund der Evakuierung rund um den Fundort der Weltkriegsbombe kommt es zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn. Es kommt zu Verspätungen und Ausfällen.
Betroffen sind derzeit folgende Verbindungen:
IC/ICE-Züge aus/in Richtung Leipzig enden/beginnen mit Beginn der Sperrung in Dresden-Neustadt. Der Halt in Dresden Hbf entfällt.
IC-Züge aus/in Richtung Berlin enden/beginnen mit Beginn der Sperrung in Dresden-Neustadt. Der Halt in Dresden Hbf entfällt.
EC-Züge zwischen Prag - Dresden - Berlin werden mit Beginn der Sperrung an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten. Teilausfälle möglich.
11.03 Uhr: Feuerwehr weist Falschinformationen zurück
Die Feuerwehr gibt bei Twitter bekannt, dass Falschinformationen im Umlauf sind, demnach die Weltkriegsbombe in Dresden gesprengt werden müsse. Die Feuerwehr weist die Fake News zurück: "Der Kampfmittelbeseitigungsdienst plant eine reguläre Entschärfung!"
10.52 Uhr: Polizeihubschrauber kreist über dem Evakuierungsgebiet
Wie von der Polizei angekündigt, wird ein Polizeihubschrauber für die Evakuierung in Dresden-Plauen eingesetzt. Damit ist es möglich, das Sperrgebiet rund um den Fundort der Weltkriegsbombe aus der Luft zu kontrollieren.
10.42 Uhr: Evakuierung dauert an, Entschärfung ab 12 Uhr
Die Evakuierung im Bombenfund-Gebiet verzögert sich. Es gebe mehrere gehbehinderte Menschen, die Hilfe benötigen, sagt Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre gegenüber Sächsische.de. Am Bürgertelefon haben sich ebenfalls noch Dresdner gemeldet, die Hilfe brauchen.
Die Feuerwehr rechnet aktuell damit, dass der Sperrkreis bis 12 Uhr geräumt ist. Ursprünglich war angedacht, mit der Entschärfung der Bombe ab 11 Uhr zu beginnen.
10.13 Uhr: Sprengmeister erklärt den Einsatz zum Bombenfund
Der Blindgänger US-amerikanischer Bauart, der am Freitag in Dresden bei Bauarbeiten entdeckt wurde, wurde nah unter dem Asphalt der Zwickauer Straße gefunden. Aufgrund der Lage haben die Einsatzkräfte entschieden, dass der Sperrradius deshalb 1.000 Meter betragen soll. Das sagte Sprengmeister Robert Ludewig Reporter von Sächsische.de vor Ort. Er war es auch, der die Bombe in der Friedrichstadt im Oktober 2022 entschärfte.
9.36 Uhr: Entschärfung der Bombe ab 11 Uhr geplant
Laut der Feuerwehr ist das angestrebte Ziel, die gefundene Weltkriegsbombe an der Zwickauer Straße ab 11 Uhr entschärfen zu können. Zuvor muss das Evakuierungsgebiet komplett geräumt werden.
Einsatzkräfte gehen nun von Wohnung zu Wohnung, um sicherzugehen, dass sich keine Personen mehr im Evakuierungsgebiet befinden. Der Verkehr ist zum Erliegen gekommen, lediglich Züge der Deutschen Bahn passieren das Gebiet noch. Die Polizei wird später einen Hubschrauber einsetzen, um das Gebiet von der Luft aus zu kontrollieren.
Feuerwehr und Rettungsdienste sind seit 6 Uhr mit 112 Einsatzkräften vor Ort, die Polizei mit 380.
9.30 Uhr: Mehrere Straßenbahn- und Buslinien werden umgeleitet
Die Dresdner Verkehrsbetriebe leiten mehrere Busse und Straßenbahnen, die das Evakuierungsgebiet passieren, um. Zu Fahrplanänerungen kommt es bei den Linien 61, 62, 63, 6, 7, 10 und 12.
9.13 Uhr: Polizei beginnt mit der Evakuierung
Seit 9 Uhr ist das Evakuierungsgebiet abgesperrt. Die Einsatzkräfte beginnen jetzt mit den Evakuierungsmaßnahmen. Die Dresdner Polizei bittet die Menschen im Bereich, den Anweisungen der Einsatzbeamten Folge zu leisten. Im Sperrgebiet befinden sich noch Personen. Die Polizei informiert die Anwohner mit Lautsprecherdurchsagen.
Der Verkehr im Umfeld wird von der Polizei abgeleitet. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu Umfahren. Es bilden sich bereits Staus, beispielsweise durch die Sperrung der Ammonstraße in Richtung Hauptbahnhof.
Neben Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten sind 385 Polizisten im Einsatz.Etwa 15.000 Menschen sind von der Evakuierung betroffen. Zwei Pflegeeinrichtungen im Bereich werden nicht evakuiert.
9 Uhr: Sperrungen im Evakuierungsgebiet
Fahrzeuge und Personen werden ab sofort nicht mehr in den Sperrkreis gelassen, wie ein Sächsische.de-Reporter berichtet.
Die Polizei hat die Budapester Straße ab der Brücke in stadtauswärtiger Richtung schon gegen 8.15 Uhr gesperrt, um den Verkehr etwas herunterzudimmen. In das Evakuierungsgebiet hinein konnten Autos bislang noch teils noch passieren. Einige Schaulustige sind auf der Brücke an der Budapester Straße unterwegs.
Die Deutsche Bahn teilt mit, dass die Strecke Hautpbahnhof - Bahnhof Neustadt voraussichtlich ab 10.30 Uhr für die Entschärfung der Weltkriegsbombe gesperrt wird.
8.45 Uhr: Lautsprecherdurchsagen im Evakuierungsbereich
Die Polizei macht laut Informationen von Sächsische.de mit Lautsprecherdurchsagen auf die Evakuierung und geplante Entschärfung im Stadtteil Plauen aufmerksam. Eine Anwohnerin vor Ort berichtet, dass die Durchsage bei geschlossenem Fenster nicht zu verstehen war.
Laut Polizei werden Beamte ab 9 Uhr von Wohnung zu Wohnung gehen, um sicherzustellen, dass keine Personen mehr in den Gebäuden sind. Erst, wenn der Bereich komplett geräumt ist, kann mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden.
8.22 Uhr: Anwohner werden in der Messe versorgt
In der Messe suchten gegen 8 Uhr rund 20 betroffene Anwohner Unterschlupf, so ein Sächsische.de-Reporter vor Ort. Der erste Bus traf 7.30 Uhr ein. Vor Ort betreuen 33 Mitarbeiter vom DRK und von den Maltesern die Menschen. Versorgt werden sie mit Getränken. Personen, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes eine intensivere Betreuung benötigen, seien derzeit nicht vor Ort, so das DRK. Vorbereitet sind die Helfer aber darauf, unter anderem mit Rollstühlen und Liegen.
Gut geschlafen hat Hans-Joachim Beyer, der seit etwa 8 Uhr die Entschärfung in der Messe abwartet. Er fühle sich sicher hier, sagt der Senior und hofft, dass es bald vorbei ist. Weil die Entschärfung erst an diesem Samstag stattfindet, habe er genug Zeit gehabt, sich auf den zeitweiligen Auszug aus seiner Wohnung vorzubereiten.
Bettina Nake sitzt mit ihrem Bruder, ihrer Schwiegertochter und deren Tochter in der Messehalle 2. Alle hoffen, zum Mittagessen wieder daheim zu sein. Nake wohnt auf der Budapester Straße. Dass sie raus muss aus ihrer Wohnung habe sie am Freitagabend erst durch ihren Sohn erfahren. Wer nicht ständig im Internet unterwegs sei oder Radio höre, habe es schwer gehabt, von der Evakuierung zu erfahren. Im Wohngebiet lebten auch viele fremdsprachige Familien, die möglicherweise noch nicht verstanden hätten, was da auf sie zukommt.
7.48 Uhr: Etwa 15.000 Personen müssen evakuiert werden
Im Evakuierungsgebiet befinden sich auch zwei Pflegeeinrichtungen. Diese müssen jedoch nicht evakuiert werden, sondern werden zu "luftschutzmäßigem Verhalten" angeleitet. Das bedeutet beispielsweise, dass sie sich in dem von der Bombe abgewandten Bereich im Gebäude aufhalten.
Mit Krankentransportwagen werden Personen befördert, die medizinische Betreuung benötigen oder nicht in der Lage sind, allein den Evakuierungsbereich zu verlassen. Insgesamt 110 Einsatzkräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr sowie den Einsatzgruppen von Deutschen Roten Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst sind in diesem Einsatz gebunden.
7.34 Uhr: Hinweise der Polizei zur Evakuierung
Die Dresdner Polizei weist nochmals darauf hin, dass alle Menschen den festgelegten Evakuierungsbereich bis heute 9 Uhr verlassen müssen. Notunterkünfte stehen seit 7 Uhr in der Messe Dresden zur Verfügung. Die DVB setzt seit 7 Uhr im 15-Minuten-Takt zusätzliche Busse ein, um die Betroffenen zur Messe zu bringen. Angefahren werden die Haltestellen Bamberger Straße, Chemnitzer Straße über Budapester Straße.
Weiterhin werden die Besucherinnen und Besucher des
Dampflockfests nochmals gebeten, die Veranstaltung erst nach dem Ende des Einsatzes aufzusuchen.
6.44 Uhr: Evakuierung beginnt
Laut Feuerwehr beginnt die Evakuierung um sieben Uhr. "Die Einsatzmaßnahmen sind angelaufen." Ab 7 Uhr stehe auch die Notunterkunft in der Dresdner Messe zur Verfügung.
6.40 Uhr: Dampflokfest wird erst nach der Entschärfung öffnen, Sonderzug fällt aus
Die Verantwortlichen des Dresdner Dampfloktreffens haben mitgeteilt, dass das Fest erst nach der Bombenentschärfung öffnen wird. "Sowie die Evakuierung beendet wird, werden wir unser Festgelände öffnen", heißt es. Der Sonderzug am Samstagvormittag falle ersatzlos aus, da die Strecke nach Tharandt ebenfalls voll gesperrt ist.
Samstag, 6.23 Uhr: Deutsche Bahn warnt vor Einschränkungen ab 6 Uhr
Wie die Deutsche Bahn mitteilt, müssten sich Reisende bereits ab 6 Uhr im Großraum Dresden auf Einschränkungen einstellen. Nähere Angaben machte das Unternehmen zwar nicht. Laut Live-Auskunft der Bahn werde die Entschärfung wahrscheinlich aber den Zugverkehr zwischen Hauptbahnhof und Dresden-Neustadt stören. In der Folge sei mit Verspätungen und Teilausfällen zu rechnen.
Gestrichen wurde der Live-Auskunft zufolge bereits der Intercity von Dresden über Berlin nach Rostock (Abfahrt 7.31 Uhr). Auch die Fahrgäste des Intercity-Express nach Hamburg (Abfahrt 6.54 Uhr) werden gebeten, sich kurz vor der Abfahrt des Zuges bei der Bahn zu informieren, ob die Fahrt tatsächlich stattfinden wird.
Betroffen wird in jedem Fall die Strecke in Richtung Tharandt sein, die direkt neben dem Bombenfundort liegt.
20.20 Uhr: Hilfe für Einrichtungen und hilfebedürftigen Personen
Menschen mit einem besonders hohen Unterstützungsbedarf bei der Evakuierung können diesen beim Bürgertelefon unter der Rufnummer 0351 4887666 anmelden. Das teilt die Stadt mit. Falls Einrichtungen wie Intensivpflegen sowie Patienten mit Heimbeatmung bei der Evakuierung Unterstützung benötigen, sollen diese sich so schnell wie möglich unter der Rufnummer 19296 melden.
19.49 Uhr: Welche Parallelen es zum Bombenfund 2022 gibt
Die Entschärfung der letzten Fliegerbombe in der Friedrichstadt Anfang Oktober 2022 war begleitet von glücklichen Umständen. Bombentyp, Zünder und Lage des Blindgängers hatten es zugelassen, dass er nicht so schnell wie möglich entschärft werden musste. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste konnten ihren für den kommenden Tag angesetzten Einsatz gut vorbereiten und vor allem: auch die betroffenen Bewohner, Anlieger und Arbeitenden wussten, was auf sie zukommen würde. Schulen und Kitas hatten noch abends die Eltern. Auch Arztpraxen und Kliniken konnten sich auf die Entschärfung vorbereiten.
In der langen und einsatzreichen Geschichte der Beseitigung explosiver Hinterlassenschaften der Alliierten aus dem Zweiten Weltkrieg war es das erste Mal, dass eine Fliegerbombe liegen bleiben und der Einsatz von längerer Hand vorbereitet werden konnte. Genau das scheint sich nun zu wiederholen.
19.14 Uhr: Notunterkünfte und Busshuttles für Anwohner
Für Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen, stehen ab 7 Uhr in der Messe Dresden die Hallen 2 und 3 zur Verfügung. Das teilt die Feuerwehr mit. Die Dresdner Verkehrsbetriebe setzen ab 7 Uhr Busse ein, die die Haltestellen Bamberger Straße, Chemnitzer Str., Budapester Str. anfahren.
Der Nachbarschaftstreff "Zwickmühle" in der Zwickauer Straße 162 hat außerdem über Twitter angekündigt, ab 8 Uhr für alle Betroffenen und Anwohner zu öffnen. Dort wird ein Frühstück angeboten.
19.08 Uhr: Polizei bittet darum, Dampfloktreffen erst nachmittags zu besuchen
Die Polizei bittet Besucher des Dampfloktreffens mit Blick auf die Entschärfung der Weltkriegsbombe an der Zwickauer Straße, die Veranstaltung erst am Nachmittag zu besuchen bzw. die Entschärfung abzuwarten. Das Eisenbahnmuseum als Teil des Festes liegt im Evakuierungsgebiet der Bombe.
18.44 Uhr: Bombe wird am Samstag entschärft - Details zur Evakuierung
Die heute an der Zwickauer Straße aufgefundene Weltkriegsbombe soll am Samstag entschärft werden, teilt die Polizei mit. Dahingehend ist zwischenzeitlich der Evakuierungsbereich festgelegt worden (siehe Karte oben).
Alle Menschen, die in dem Evakuierungsgebiet wohnen, werden aufgefordert, den Bereich bis zum 15. April um 9 Uhr zu verlassen.
Für die Betroffenen sind Notunterkünfte sowie Busshuttles vorbereitet. Nähere Informationen finden sich auf der Internetseite der Landeshauptstadt Dresden unter www.dresden.de/bombe. Zudem wird die Stadt Dresden heute Abend sowie morgen
früh ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 0351 4887666 einrichten.
17.34 Uhr: Autoverkehr rollt, Vorbereitungen zum Dampfloktreffen laufen
Ein Sächsische.de-Reporter vor Ort berichtet, dass der Autoverkehr auf der Nossener Brücke, der Budapester Straße und in den Stadtteil Plauen trotz des Fundes der Weltkriegsbombe völlig ungehindert passieren kann. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ist am Fundort der Weltkriegsbombe an der Zwickauer Straße vor Ort.
Derweil geben die Veranstalter des Dampflokfestes, das am Samstag und Sonntag stattfindet, bekannt, dass die Vorbereitungen trotz Bombenfund wie geplant weiterlaufen. Man sei in ständigem Kontakt mit den Behörden, sagen die Verantwortlichen auf Anfrage von Sächsische.de. In unmittelbarer Nähe des Fundortes befindet sich das Eisenbahnmuseum, das einer von drei Veranstaltungsorten sein soll. Derzeit wird an der Zwickauer Straße für das Dampflokfest eine Feldbahn aufgebaut.
14. April, 16.30 Uhr: Bei dem verdächtigen Gegenstand, der am frühen Nachmittag an der Zwickauer Straße gefunden wurde, handelt es sich um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Das teilt die Polizei mit, nachdem der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) den Fund untersucht hat.
"Die 250-Kilogramm-Bombe US-amerikanischer Bauart ist scharf", sagt Polizeisprecher Marko Laske. Sie sei mit einem Heckzünder ausgestattet und müsse vor Ort entschärft werden.
Das bedeutet, dass Menschen evakuiert werden müssen, aus den umliegenden Firmen und womöglich auch aus Wohnungen. Zurzeit legen Fachleute fest, welchen Radius um den Fundort das betreffen wird.
Die Polizei hält den Bereich des Fundortes unterdessen weiter abgesperrt. Die Sperrung der Nossener Brücke wurde aber wieder aufgehoben. Damit können dort auch die Linienbusse wieder fahren.
14. April, 15.30 Uhr: Die Polizei hat den Sperrkreis um den Fundort erweitert. Zunächst hatten die Beamten nur den unmittelbaren Fundort auf der Zwickauer Straße abgesperrt. Nun sind die gesamte Zwickauer- und die Glauchauer Straße gesperrt, die von der "Zwickauer" zur Budapester Straße führt.
Auch die Nossener Brücke ist gesperrt. Das betrifft auch den Linienbus-Verkehr, also die Buslinie 61 der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) zwischen Löbtau und Weißig/Fernsehturm und die Busse der Linie 333 (Dresden-Hauptbahnhof - Hetzdorf) des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der Bahnverkehr ist von der Sperrung aktuell nicht betroffen, teilt die Polizei mit.
Fundort dicht an der Nossener Brücke
Die Polizei hat den Fundort kurz nach 13 Uhr abgesperrt, der Kampfmittelbeseitigungsdienst sei unterwegs dorthin, berichteten die Beamten. Gleichzeitig bereitete sich die Polizeidirektion Dresden auf einen Einsatz vor.
Die mutmaßliche Bombe liegt nördlich der Nossener Brücke, das Eisenbahnmuseum befindet sich südlich davon. Die Entfernung: Luftlinie nicht viel mehr als etwa 300 Meter. In der Nähe des Fundorts befinden sich an der Zwickauer Straße mehrere Firmen und die Bahnstrecke in Richtung Freital. Etwas weiter entfernt sind die Wohnhochhäuser an der Budapester Straße und das Achat-Hotel.