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Siege, Pleiten, Fast-Blamagen: So lief das Sportwochenende in Sachsen

Im Fußball-Landespokal gibt es große und kleine Überraschungen, für Leipzigs Handballer und die Basketballer aus Chemnitz dagegen Niederlagen in Ostduellen - und in Dresden einen emotionalen Abschied.

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Hoch hinaus - und am Ende doch verloren: Leipzigs Andri Runarsson (Mitte) verliert mit dem SC DHfK trotz Halbzeitführung das Ostduell gegen Eisenach.
Hoch hinaus - und am Ende doch verloren: Leipzigs Andri Runarsson (Mitte) verliert mit dem SC DHfK trotz Halbzeitführung das Ostduell gegen Eisenach. © dpa/Jan Woitas

Handball: DHfK Leipzig verliert Ostduell gegen Eisenach

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben das brisante Ost-Derby gegen den ThSV Eisenach verloren. Vor 6.000 Zuschauern in der ausverkauften Leipziger Arena hieß es am Ende 29:31 (14:13) - für die Eisenacher der erste Bundesliga-Erfolg seit dem 23. Dezember.

Allein durch das Hinspiel hatte die Partie eine besondere Brisanz. Denn der Aufsteiger aus Thüringen gewann mit 25:24, ehe Leipzig Protest einlegte. Angeblich waren sechs Sekunden auf der Uhr verschwunden. Der Einspruch wurde vom DHB-Bundessportgericht abgeschmettert. Nun provozierten die Wartburgstädter vor der Partie mit einem Fan-Shirt und der Aufschrift "Was ist grün und auf Knopfdruck rot? Ein Leipziger in sechs Sekunden."

In der zweiten Bundesliga feierten die Frauen des HC Rödertal aus Großröhrsdorf und die Männer des HC Elbflorenz Dresden jeweils einen Heimsieg. Die selbsternannten Rödertalbienen besiegten die Kurpfalz Bären aus Ketsch mit 32:28 (16:18), Elbflorenz gewann gegen TuS Vinnhorst unerwartet deutlich mit 29:20 (15:10).

Volleyball: DSC-Frauen droht frühes Saison-Aus

Es war das längste und wohl auch spannendste Spiel in dieser Bundesligasaison - mit einem bitteren Ende für den Dresdner SC. Als die Volleyballerinnen am Samstagabend im zehn Kilometer entfernten Congress-Center der Landeshauptstadt zu Dresdens Mannschaft des Jahres gekürt wurden und Geschäftsführerin Sandra Zimmermann stellvertretend die Auszeichnung im Empfang nahm, kämpfte das Team in der Margon-Arena um eine gute Ausgangslage in der Play-off-Serie.

Nach nervenaufreibenden 136 Minuten musste sich der DSC im ersten Viertelfinalspiel dem VC Wiesbaden im Tiebreak mit 2:3 (26:28, 28:26, 25:15, 23:25, 19:21) geschlagen geben. Im zweiten Spiel am kommenden Mittwoch muss nun ein Sieg her, sonst ist die Saison für die Dresdnerinnen unerwartet früh beendet.

Ratlose Gesichter: Die Dresdner Volleyballerinnen haben sich den Playoff-Start in der Margon-Arena anders vorgestellt.
Ratlose Gesichter: Die Dresdner Volleyballerinnen haben sich den Playoff-Start in der Margon-Arena anders vorgestellt. © Jürgen Lösel

Fußball: Dynamo und Aue verhindern Blamage im Sachsenpokal

Dynamo Dresden ist im Sachsenpokal nur knapp einer Blamage entkommen. Der Drittligist setzte sich im Viertelfinale am Sonntag beim zwei Ligen tiefer spielenden VFC Plauen erst im Elfmeterschießen 6:5 durch. Im Halbfinale tritt Dresden nun beim FSV Zwickau an. Der Regionalligist gewann bei Fortuna Chemnitz mit 4:1. Im zweiten Halbfinale trifft Pokalschreck Bischofswerda auf Erzgebirge Aue. Der Oberligist schaltete Titelverteidiger Lok Leipzig durch ein 3:2 nach Verlängerung aus. Aue tat sich beim 2:0 gegen Oberligist SC Freital lange Zeit ebenfalls schwer, beide Tore fielen erst kurz vor Schluss.

Citylauf: In Dresden startet zum 34. Mal die Laufsaison

Dresden läuft wieder, und wie! Exakt 3.354 Läuferinnen und Läufer sind am Sonntag bei der 34. Auflage des NTT DATA Citylaufs in Dresden am Start gewesen – darunter mit mehr als 1.000 Kindern und Jugendlichen so viele wie nie. Neu war beim traditionellen Start in die deutsche Straßenlaufsaison auch die Laufrichtung – verbunden mit dem neuen Start- und Ziel-Bereich neben der Semperoper.

Den Elitelauf über 10 Kilometer gewann der Vogtländer Sebastian Hendel in 29:22 Minuten. Knapp das Podest verpasst hat als Vierter Lokalmatador und 3.000-m-Hindernisläufer Karl Bebendorf vom DSC. Bei den Frauen setzte sich die Kenianerin Purity Gitonga mit Streckenrekord in 31:40 Minuten durch. Die Premiere der 5Rk-Wertung, eine deutschlandweite Serie für die U 20 und U 23, gewannen Felix Friedrich vom DSC und die Berlinerin Lucia Hemeling – jeweils mit einem Start-Ziel-Sieg.

Shorttrack: Weltklasse-Athletin Seidel beendet Karriere

Anna Seidel hat eine Woche vor ihrem 26. Geburtstag ihre Karriere beendet. Nach einer einjährigen Wettkampfpause kehrt die Dresdnerin nicht wieder aufs Eis zurück. "Ich bin unglaublich dankbar für alles, was ich in meiner Karriere erlebt habe. Es war eine intensive, aber auch sehr schöne Zeit", sagte die zweifache EM-Zweite von 2021 bei der Dresdner Sportlergala am Samstagabend, wo sie zur Sportlerin des Jahres 2023 ausgezeichnet wurde.

Ihr letzter Titel: Shorttrackerin Anna Seidel ist Dresdens Sportlerin des Jahres - und gibt im Siegerinterview emotional ihr Karriereende bekannt.
Ihr letzter Titel: Shorttrackerin Anna Seidel ist Dresdens Sportlerin des Jahres - und gibt im Siegerinterview emotional ihr Karriereende bekannt. © Sven Ellger

Bob: Friedrich besiegelt eine perfekte Saison

Immer wieder Francesco Friedrich. Lange hatte sich eine Wachablösung im Eiskanal angedeutet, doch am Saisonende steht der Rekordweltmeister aus Pirna einmal mehr ganz oben. Der Bobdominator hat zum fünften Mal in seiner glanzvollen Karriere alle drei Weltcupwertungen in einer Saison für sich entschieden. Nach dem vorzeitigen Triumph im Gesamtweltcup und dem Erfolg im Zweier machte der 33-Jährige vom BSC Sachsen Oberbärenburg am Samstag auch im Vierer alles klar.

Basketball: Niners Chemnitz unterliegen im Spitzenspiel

Die Niners Chemnitz haben am Sonntag ihre Tabellenführung in der Bundesliga im direkten Duell gegen Alba Berlin an die Hauptstädter verloren. Alba gewann vor 5.000 Zuschauern in Chemnitz mit 84:79 (39:35). Damit haben Alba und Chemnitz nun beide jeweils fünf Niederlagen auf dem Konto. Die Berliner haben aber drei Spiele weniger absolviert. In der zweiten Bundesliga gewannen die Dresden Titans in Bochum mit 98:81 (47:31) - und feierten damit den fünften Sieg in Folge.

Eishockey: Lausitzer Füchse und Dresdner Eislöwen dürfen jubeln

Die Saison geht weiter für die Lausitzer Füchse aus Weißwasser. In den Play-offs gegen den Hauptrundensieger Kassel Huskies feierte das Team am Sonntag vor knapp 3.000 Zuschauern im heimischen Fuchsbau einen 4:2-Erfolg - nachdem es bereits am Freitagabend mit 6:3 in Kassel gewonnen hatte. In der Play-off-Serie steht es damit 3:3 - das nächste Spiel am Dienstag in Kassel entscheidet über den Halbfinal-Einzug.

Exakt genauso und doch anders sieht es für die Eispiraten aus Crimmitschau aus. Sie unterlagen am Sonntag bei den Krefeld Penguins mit 3:4. Zuvor hieß es am Freitag in Crimmitschau 0:2. Damit steht es nun 3:3 in der Serie. Auch hier entscheidet sich das Duell am Dienstag - mit Heimvorteil für die Westsachsen.

Mit dem vierten Sieg nacheinander haben die Dresdner Eislöwen indes gegen Selb den Klassenerhalt perfekt gemacht. (SZ mit dpa und sid)