SZ + Sport
Merken

So wollen Dresdens Volleyballerinnen das frühe Saison-Aus verhindern

Im ersten Viertelfinale verlieren die Volleyballerinnen des Dresdner SC gegen Wiesbaden dramatisch. Nun muss ein Sieg her. Der Trainer ist als Mentalcoach gefragt - und zuversichtlich.

Von Michaela Widder
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Ratlose Gesichter: Die Dresdner Volleyballerinnen haben sich den Playoff-Start in der Margon-Arena anders vorgestellt.
Ratlose Gesichter: Die Dresdner Volleyballerinnen haben sich den Playoff-Start in der Margon-Arena anders vorgestellt. © Jürgen Lösel

Dresden. Es war das längste und wohl auch spannendste Spiel in dieser Bundesligasaison - mit einem bitteren Ende für den Dresdner SC. Als die Volleyballerinnen am Samstagabend im zehn Kilometer entfernten Congress-Center gerade zur Mannschaft des Jahres in der Landeshauptstadt ausgezeichnet wurden und Geschäftsführerin Sandra Zimmermann stellvertretend die Auszeichnung im Empfang nahm, kämpfte zeitgleich das Team in der Margon-Arena um eine gute Ausgangslage in der Play-off-Serie.

Doch am Ende, nach nervenaufreibenden 136 Minuten, musste sich der DSC im ersten Viertelfinalspiel dem VC Wiesbaden im Tiebreak mit 2:3 (26:28, 28:26, 25:15, 23:25, 19:21) geschlagen geben. Die Dresdnerinnen müssen die Niederlage, die mental mindestens so schlauchte wie körperlich, schnell abhaken. Am Mittwoch braucht die Mannschaft von Trainer Alexander Waibl im zweiten Duell einen Sieg, um das Entscheidungsspiel am Karsamstag in der Margon-Arena zu erzwingen. Andernfalls droht dem sechsfachen Deutschen Meister das unerwartet frühe Saison-Aus.

"Es war ein typisches Play-off-Spiel. Es haben zwei starke Teams gegeneinander gespielt. Wir haben zu viele Chancen liegen lassen", meinte Waibl und stellte fest: "Einen der Matchbälle müssen wir einhauen." Davon hatte sein Team im Tiebreak gleich drei, wehrte aber auch vier ab. Den fünften nutzte Liga-Urgestein Tanja Großer. Die erfahrene DSC-Kapitänin Jennifer Janiska suchte danach nach einer Erklärung. "Am Ende hat uns vielleicht auch der Mut im Angriff gefehlt", meinte sie.

Der Schlüsselfaktor fürs zweite Spiel in Wiesbaden

Die Enttäuschung, mit dem verloren ersten Spiel nun mächtig unter Druck zu stehen, ist groß. Dennoch betonte die 29-Jährige, man dürfe jetzt weder in Panik verfallen noch Frust schieben. Vielmehr gehe es darum, aufzuarbeiten, woran es gelegen habe. "Schlüsselfaktor im nächsten Spiel ist auch die Abstimmung im Angriff, daran müssen wir arbeiten", sagt sie. Am Tag nach der Niederlage begann die Mannschaft mit der Videoauswertung. "Dann heißt es: Kräfte sammeln und Mittwoch Vollgas. Wir müssen das Spiel sehr ernst nehmen", erklärte Janiska.

Waibl, der viel in seiner langen Trainerlaufbahn erlebt hat, wirkte relativ gefasst. Der 56-Jährige wird jetzt besonders auch als Mentalcoach gefragt sein. Er sagte: "Wir haben alle Chancen, nochmal ein Spiel hier herzuholen." Die Aufgabe sei zwar schwierig, Wiesbaden ein schwerer Gegner, so Waibl weiter. Was dennoch aber für sein Team spricht? "Wir haben eine Mannschaft, die physisch sehr stark ist, und wir können auch deutlich besser blocken."