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Dynamo-Profi sagt seiner Nationalmannschaft ab

Heinz Mörschel sollte für die Dominikanische Republik spielen, will sich aber auf Dynamo konzentrieren. Ein anderer Dresdner reiste dagegen zur Auswahl.

Von Daniel Klein
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Heinz Mörschel will sich auf den Abstiegskampf konzentrieren.
Heinz Mörschel will sich auf den Abstiegskampf konzentrieren. © dpa/Picture Alliance/Robert Michael

Dresden. Neuer Trainer, neues System und die sportlich brisante Lage – für Dynamo kommt die Länderspielpause vor dem Saisonendspurt gerade recht. Da bleibt Zeit, Spielzüge und Standards einzustudieren, die Taktikvorgaben von Guerino Capretti zu verinnerlichen. Abgesehen von den verletzten Spielern, im Moment sind es acht, kann der Coach auch auf das gesamte Personal zurückgreifen – bis auf einen.

Linksverteidiger Guram Giorbelidze ist zur georgischen Auswahl gereist. Der 26-Jährige, der bisher neun Länderspiele für sein Land bestritt, tritt in den nächsten Tagen bei zwei Freundschaftsvergleichen gegen Bosnien-Herzegowina und Albanien an. Seine Reisen zur Nationalelf lösten in der Vergangenheit nicht immer Freude bei Dynamo aus. So war er vergangenen Sommer nur zwei Wochen nach seiner Last-Minute-Ausleihe vom Wolfsberger AC schon wieder weg, die Eingewöhnungsphase ans neue Umfeld wurde so unterbrochen.

Heinz Mörschel hat dagegen jetzt die Einladung des Fußballverbandes seines Heimatlandes ausgeschlagen. Der 24-Jährige wurde in Santo Domingo de Guzmán, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, geboren. Seine Mutter stammt aus dem Karibikstaat, sein Vater aus Frankfurt. Seit drei Jahren versucht der Verband, ihn für die Nationalelf zu gewinnen – auch diesmal erfolglos. Leicht gefallen sei ihm die Absage nicht, lässt Mörschel in einem von Dynamo verbreiteten Statement durchblicken. „In der Nationalmannschaft herrscht eine gewisse Aufbruchstimmung, der neue Trainer Inaki Bea setzt sich für eine Professionalisierung ein“, so Mörschel. „So findet der Lehrgang in Spanien statt, damit die europäischen Spieler eine Zeitverschiebung umgehen können und größere Reisestrapazen ausbleiben.“

Trotzdem will er nicht aus Dresden weg, begründet das mit dem Kampf um den Klassenerhalt und der nun beginnenden „entscheidenden Phase“. Er möchte „die nächsten Tage nutzen, um hart mit dem Team zu arbeiten“. Die Absage an die dominikanische Auswahl könnte zudem helfen, wieder einen Platz in Dynamos Startelf zu bekommen. Den hatte Mörschel unter dem entlassenen Alexander Schmidt verloren. Beim 1:1 gegen Nürnberg wurde der Mittelfeldspieler immerhin mit Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Zuletzt hatte Australiens Nationalspieler Brandon Borrello eine Weltreise unternommen, um dann bei zwei Partien keine einzige Minute auf dem Platz zu stehen. Seit seiner Rückkehr kommt er bei Dynamo kaum noch zum Einsatz.