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Das erste Zeugnis der Dynamo-Neuzugänge

Sechs neue Spieler hat Dynamo Dresden im Sommer verpflichtet. Nach mehr als einem Drittel der Saison ist es Zeit für ein erstes Fazit. Wer konnte bisher überzeugen und wer enttäuschte? Eine Übersicht.

Von Timotheus Eimert
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Sind seit Sommer neu bei Dynamo Dresden: Tom Zimmerschied, Tobias Kraulich, Lucas Cueto, Robin Meißner, Lars Bünning und Tom Berger (v.o.l.).
Sind seit Sommer neu bei Dynamo Dresden: Tom Zimmerschied, Tobias Kraulich, Lucas Cueto, Robin Meißner, Lars Bünning und Tom Berger (v.o.l.). ©   dpa/Robert Michael

Dresden. Dynamo Dresden möchte zurück in die 2. Bundesliga. Dafür wurde der ohnehin schon gute Kader im Sommer nach dem verpassten Aufstieg noch einmal verstärkt. Sechs neue Spieler hat Sportchef Ralf Becker an die Elbe geholt. Nach 14 von 38 Spielen ist es Zeit für ein erstes Zwischenzeugnis. Welcher Neuzugang ist eine Verstärkung, wer blieb noch hinter den Erwartungen zurück? Und wer fällt ab?

Tom Zimmerschied - Dynamos Top-Scorer

Dynamos erster Neuzugang in der Sommer-Transferperiode wechselte Anfang Juni ablösefrei vom Halleschen FC nach Dresden. Bei den Schwarz-Gelben trat der 25-Jährige ein schwieriges Erbe an. Der Mittelfeldspieler sollte den Abgang von Top-Torjäger Ahmet Arslan, der in der Vorsaison 25 Treffer erzielte und nun für Zweitligist Magdeburg spielt, vergessen lassen.

Zwar ist Zimmerschied bei Weitem nicht so torgefährlich wie Arslan, konnte die Erwartungen dennoch erfüllen. Nach 14 Spielen führt er Dynamos Scorer-Rangliste, bei der Tore und Vorlagen addiert werden, mit neun Punkten an. Fazit: Verstärkung.

Tobias Kraulich - Dynamos Überraschung

Der 24-Jährige zählt zu den Überraschungen der bisherigen Saison. Zugetraut haben ihm diese Entwicklung nur die wenigsten. Der Innenverteidiger, der vom SV Meppen kam, war eher als Ergänzungsspieler eingeplant. Im Fokus standen andere. Als sich aber Kevin Ehlers am vierten Spieltag verletzte, rutschte er plötzlich in die Startelf und damit in den Mittelpunkt.

Ruhig und besonnen schaltete er in den folgenden Partien die gegnerischen Stürmer aus, löste selbst knifflige Aufgaben souverän und konnte auch dem Spielaufbau entscheidende Impulse geben. „Ich versuche einfach, mich darauf zu besinnen, was ich kann“, erklärt Kraulich, der nach einem Muskelfaserriss vor einem Monat an seinem Comeback arbeitet. Fazit: Verstärkung.

Lucas Cueto - Dynamos Dauerverletzter

Als der gebürtige Kölner im Sommer von Zweitligist Karlsruhe nach Dresden wechselte, galt er als Königstransfer. Gespielt hat er als bisher einzige Neuverpflichtung aber keine Minute. Immer wieder hatte der 27-Jährige mit Verletzungen zu kämpfen. Erst stoppte ihn seine Achillessehne, dann hatte er Probleme im Adduktorenbereich.

Seit knapp zwei Wochen ist der Flügelstürmer im Mannschaftstraining, konnte aber noch nicht jede Einheit mitmachen. „Aufgrund der langen Zeit, die er raus war, braucht er ein paar Trainingseinheiten mehr, um auf ein bestimmtes Level zu kommen“, sagt Markus Anfang. Wann er so weit ist, könne der Trainer nicht vorhersehen. „Es kommt darauf an, wie er die Trainingseinheiten verträgt.“ Fazit: ohne Bewertung.

Robin Meißner - Dynamos Spätstarter

Er wechselte vom Hamburger SV zu Dynamo und gehörte im Sommer ebenfalls in die Kategorie „Top-Transfer“. So richtig in Schwung kam Meißner bei seinem neuen Arbeitgeber aber zunächst nicht. Zwar erkämpfte er sich gleich von Beginn an einen Stammplatz. Nach drei Startelf-Einsätzen ohne Tor und Vorarbeit musste er sich aber mit der Joker-Rolle begnügen.

Erst in den letzten Wochen scheint der 24-Jährige, der in der vergangenen Spielzeit zwölf Treffer für Viktoria Köln in der 3. Liga erzielte, in Fahrt zu kommen. Gegen Freiburg II und seinen Ex-Verein Köln traf er jeweils nach Einwechslung. „Robin hat einen guten Charakter und ist ein guter Fußballer“, sagt Anfang. „Er hat ein Gefühl dafür, wie er abschließen kann. Wir wollten einen Spielertypen holen, der einen guten rechten Fuß hat und auch aus der Distanz treffen kann.“ Fazit: Mitläufer.

Lars Bünning - Dynamos Wunschtransfer

Der Innenverteidiger war im Sommer der absolute Wunschtransfer des Trainers. Doch als er nach zähen Verhandlungen mit Zweitligist Kaiserslautern endlich in Dresden angekommen war, saß der 25-Jährige zunächst nur auf der Bank.

Meist wurde er in den Schlussminuten eingewechselt. Sein Pflichtspieldebüt gab Bünning somit erst am 10. Spieltag gegen 1860 München und ist seitdem aus der Startelf kaum mehr wegzudenken. Dynamos Defensiv-Allrounder überzeugte immer wieder mit guten Leistungen. Sein Vorteil ist seine Flexibilität. Fazit: Verstärkung.

Tom Berger - Dynamos Reservist

Der 22-Jährige wurde als Reservespieler fürs defensive Mittelfeld verpflichtet. Bisher stand der Neuzugang von der zweiten Mannschaft des SV Werder Bremen insgesamt 68 Minuten auf dem Platz. Meist wurde er gegen Ende des Spiels eingewechselt. Hängen geblieben ist bisher vor allem sein Blitz-Platzverweis im Derby gegen Erzgebirge Aue. 13 Minuten nach seiner Einwechslung musste Berger das Feld mit Gelb-Rot wieder verlassen. Fazit: Mitläufer.